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Meinhard Miegel pflügt durch unsere Gesellschaft - und lässt kaum ein gutes Haar an ihr. Wir haben uns in unserem Leben eingerichtet. Spotten über Politiker und applaudieren jedem, der ihnen Contra gibt. Doch im Grunde wollen wir es nicht anders. Nicht nur Schröder, Stoiber und Co. gaukeln uns eine heile Welt vor. Wir selbst halten an unserem Status quo fest und merken nicht, wie die Fassade bröckelt. Eine Bestandsaufnahme in 90 Kapiteln.

Noch wiegen sich 50 Prozent der Deutschen in Sicherheit. Doch Meinhard Miegel ist sich sicher. Nicht mehr lange. Ihnen gehe so langsam die Luft aus. Ihre Bevölkerung werde alt und schwach. Finanzielle Belastung, beengte Wohnverhältnisse, ein wenig kinderfreundliches Klima - diese Argumente weist der Sozialforscher und Buchautor zurück. Schutzbehauptung. Die Deutschen schwelgten lieber im Luxus, als sich Kinder ans Bein zu binden. Warum auch? Kinder rentierten sich allenfalls noch emotional.

Wissenarbeiter sind Primadonnen. Damit sie ihre Kreativität entfalten können, sollte ihnen das Unternehmen nicht einfach einen Schreibtisch und Computer zur Verfügung stellen, sondern auch noch Denker-Kojen, Business-Lounges und Entspannungszonen. Wilhelm Bauer glaubt: Innovative Bürokonzepte werden sich durchsetzen.

Viele erinnern sich noch an das 32-Stunden-Modell von Klaus Zwickel und Herbert Mai. Nach endlosen Diskussionen wurde es abgelehnt - von allen Seiten. Die Frauen vom Netzwerk "FrauenZeiten" kramen das Modell nun wieder aus - und treffen den Nerv der Zeit. Wissenschaftler, Politiker, Feministinnen und Unternehmer erkennen: Um die wichtigsten Fragen der Zukunft zu klären, kommen wir an einer neuen Zeitgestaltung und Zeitverteilung nicht vorbei.

Die Übersetzer-Branche boomt. Vergangenes Jahr wurden in Deutschland etwa 30 Millionen Seiten übersetzt, in der EU waren es 100 Millionen, weltweit 200 Millionen. Tendenz steigend. Auch Ilona Wallberg, Mitarbeiterin des SprachenDienstes der Siemens Business Services GmbH & Co. OHG, ist zuversichtlich: "Die Anforderungen haben sich geändert, aber Übersetzer mit fundierter Ausbildung und Engagement haben sehr gute Zukunftsaussichten."

Mell liest uns die Leviten. Seine goldenen Karriere-Regeln: Seid Egoisten. Achtet in erster Linie auf eueren Lebenslauf. Und bleibt mindestens fünf Jahre an einem Arbeitsplatz. Glauben wir nicht, denn in turbulenten Arbeitsmärkten gibt es keine Standards. Trotzdem sind wir von Mell nicht so weit weg. Richtig ist nämlich: Mit Karriere muss man sich lebenslang beschäftigen. Das Wo und Wann sehen wir hingegen flexibler. Ein vorsichtiger Brückenschlag zwischen Old und New Economy!

Wie schreibt man ein Buch? Man überlegt sich ein Thema, fängt an zu recherchieren und Stoff zu sammeln. Dann wird gesichtet, ausgemistet, weggeworfen und ganz zum Schluss geschrieben. Leider haben die Autoren Jakob und Kres Schritt 4, 5 und 6 übersprungen. Konsequenz: Ihr Buch ist eine gigantische Stoffsammlung. Doch keiner fühlt sich in diesem Chaos wohl.

Unsere Welt ist komplex - kein Zweifel. Doch Dieter Brandes behauptet: Komplexität ist vermeidbar. Zumindest in vielen Fällen. Deswegen plädiert der ehemalige ALDI-Geschäftsführer für Vertrauen, Einfachheit und Verzicht. Ein angenehmer Kontrapunkt in der heutigen Spaß- und Konsumgesellschaft.

Kaum am Markt, verschwinden sie wieder in der Versenkung. 20 Prozent aller Internet-Gründungen mussten 2001 ihre Türen schließen, bis 2012 werden 90 Prozent Insolvenz anmelden oder ihr Unternehmen verkaufen. Nur wer lernt, seine Geschäftsidee dem Markt anpasst und sich dabei selbst nicht aus den Augen verliert, wird überleben und unabhängig bleiben. Ein Gespräch mit Lutz Krafft über Venture Capital, unausgegorene Geschäftsideen und unsere gestörte Beziehung zu Erfolg.

Kunden sind nicht anspruchsvoll. Sie wollen nur ordentlich bedient werden. Und das ist nicht schwer. Denn was hat die Konkurrenz zu bieten? Im Grunde nicht viel. So sieht es zumindest Markus Stolpmann und zeigt, wie man sein Online-Angebot im Sinne des Kunden nach und nach aufrüsten kann.