Große volkswirtschaftliche Bedeutung.
Sie demonstrieren am heutigen
Mittwoch, dem 27. Mai, vor dem Bundeswirtschaftsministerium in
Berlin für eine Staatsbürgschaft und damit für einen Fortbestand
des Unternehmens. Ver.di erwartet insgesamt 5.000 Mitarbeiter aus
allen Geschäftsbereichen (Karstadt, Primondo und Thomas Cook).
Zudem sammelt der Betriebsratsvorsitzende von Karstadt, Hellmut
Patzelt, seit Tagen Unterschriften für den Erhalt des Konzerns,
um so weiter Druck auf die Bundesregierung auszuüben. Denn
immerhin geht es "um die Zukunft von 56.000 Arbeitsplätzen", wie
die stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft Ver.di, Margret
Mönig-Raane, sagt. Daher auch das Motto der Demonstration:
"Rettung nicht nur für Banken - 56.000 Menschen und ihre Familien
brauchen Ihre Unterstützung, Frau Merkel, Herr Steinmeier, Herr
zu Guttenberg."
"Wir wollen weder etwas geschenkt, noch wollen wir den
Einstieg des Staates als Aktionär bei Arcandor beziehungsweise
sonstige Sonderfinanzspritzen. Was wir anstreben, ist eine
staatliche Bürgschaft, die die derzeit mangelnde
Funktionsfähigkeit der Finanzmärkte temporär ausgleicht",
formuliert Konzernchef Eick in einer Presseaussendung.
Tatsächlich erfüllt Arcandor die EG-Kriterien für staatliche
Unterstützung, die in den "Leitlinien der Europäischen
Gemeinschaft für staatliche Beihilfen zur Rettung und
Umstrukturierung von Unternehmen in Schwierigkeiten" festgelegt
sind: "Vor dem Stichtag 1. Juli 2008 und im Zeitraum der letzten
zwei Jahre war das Unternehmen weder zahlungsunfähig noch
überschuldet."
Kein Cent auf Kosten der Steuerzahler.
Gleichzeitig weisen Ver.di und Arcandor immer wieder auf die "große volkswirtschaftliche Bedeutung" des Konzerns hin: 86.000 Mitarbeiter wären bei einer Insolvenz weltweit betroffen, 56.000 in Deutschland. Zudem stünden 20.000 Geschäftsbeziehungen mit Lieferanten und Dienstleistern in Deutschland auf dem Spiel, laut Presseaussendung des Arcandor-Konzerns. Zudem sei Karstadt Garant "in über 90 deutschen Innenstädten für einen lebendigen Einzelhandel". Andere sehen eine Verödung deutscher Innenstädte heraufziehen, wenn Karstadt-Filialen in Zukunft geschlossen bleiben. Zudem steht fest: "Weder Banken noch Geschäftspartner haben bislang auch nur einen Cent an uns verloren", sagt der Finanzvorstand von Arcandor, Rüdiger A. Günther. Viele Menschen sehen das wohl ähnlich. 750.000 haben den Appell bereits unterschrieben.
Florian Michl ist freier Mitarbeiter bei changeX.
Kontakt:
Arcandor AG
Dr. Alexandra Hildebrandt
Leiterin Gesellschaftspolitik
Theodor-Althoff-Straße 2
D-45133 Essen
Tel.: +49 (0)201/727-96 62
Fax: +49 (0)201/727-69 96 62
E-Mail:
alexandra.hildebrandt@arcandor.com
Web:
www.arcandor.com
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