Wissensarbeit am Schilfufer
Die neue Firmenzentrale von Infineon fügt sich harmonisch in die Natur ein.
Ein parkartiges Gelände mit niedrigen Gebäuden, die von einem großen künstlichen See umgeben sind - so soll Campeon einmal aussehen. Konzipiert ist damit nicht nur eine idyllische Arbeitsumgebung für die Infineon-Mitarbeiter, sondern auch ein Firmengebäude, das die natürliche Umgebung so wenig wie möglich stört und sogar zum Erholungsgebiet aufwertet.
Was hat ein Firmengebäude mit der
Natur zu tun? Im Regelfall, wie viele hochaufragende Betonklötze
in den Städten zeigen, leider sehr wenig. Doch Campeon, die neue
Konzernzentrale von Infineon, die Mitte Juni die Baugenehmigung
erhalten hat, wird ein Firmensitz neuen Typs sein - ein grünes,
campusartiges Gelände, das die Natur mit einbezieht.
Die Planung wurden von Beginn an auf die besonderen
Aufgaben des regionalen Grünzugs abgestimmt, in dem Campeon
liegen wird. Denn das Gelände an der Gemeindegrenze von Neubiberg
und Unterhaching verbessert seit jeher das Mikroklima: Durch
seine Nord-Süd-Ausrichtung sorgt der Grünzug im Hachinger Tal für
den Frischlufttransport in den Ballungsraum München, vor allem
bei niedrigen Windgeschwindigkeiten. Das hat ein eigenes
"Klimagutachten" festgestellt; Pflicht bei neuen Großprojekten.
Campeon wird sich dem Wind nicht entgegenstellen: Durch die
zentrale Grünachse zwischen den ein- bis dreistöckigen Gebäuden
entsteht eine Art Luftbahn, durch die der Wind ungehindert von
Norden nach Süden passieren kann. In Zukunft versorgt der
Bürgerpark zwischen S-Bahn und Bebauung vor allem auch die
Wohngebiete im Fasanenpark mit Frischluft.
Mit seiner niedrigen Bebauung, den begrünten und zum Teil
sogar bewässerten Dächern sowie der großen Wasserfläche rings um
die Gebäude übernimmt Campeon die Kühlfunktion der bisherigen
Felder und Äcker. Es kompensiert damit den Wärmeinsel-Effekt, den
normale Bebauungen haben - in der Stadt ist es, wie man im Winter
gut beobachten kann, deutlich wärmer als ein paar Kilometer
weiter auf dem Land. Doch die vorhergesagten
Temperaturschwankungen bei Campeon liegen selbst in direkter
Nachbarschaft zwar im messbaren, aber für Flora und Fauna
irrelevanten Bereich. Tiere und Pflanzen werden also auf Campeon
und in seinem Umfeld weiterhin gute Lebensbedingungen
vorfinden.
Flache Wasserlandschaft.
Eine wichtige Rolle im Konzept der
neuen Firmenzentrale spielt der ringförmige See, der die Gebäude
umschließt. Geplant ist eine künstlich errichtete, naturnah
gestaltete Wasserlandschaft - eine Kette von sieben Einzelteichen
nimmt das natürliche Gefälle des Geländes auf. Am äußeren Rand,
zum öffentlichen Bürgerpark hin, können an den flachen Ufern
Sumpf-, Schilf- und Schwimmblattzonen entstehen. Das lockt nicht
nur Vögel und Amphibien an, sondern stärkt die
Selbstreinigungskraft des Sees. Weiter draußen soll der See bis
zu einem Meter tief werden.
Das Campeon-Gewässer ist mehr als Dekoration oder
architektonische Spielerei: Zum einen sorgt es für eine hohe
Arbeits- und Naherholungs-Qualität. Zum anderen bieten die
Wasserflächen - im Gegensatz zu der heutigen intensiven
landwirtschaftlichen Nutzung - einen echten Naherholungsraum und
fügen sich harmonisch in das Landschaftsbild ein. Nicht zuletzt
übernimmt der See klare ökologische Aufgaben: Verbesserung des
Mikroklimas, umweltschonende Kühlung der Gebäude, Versickerung
des anfallenden Regenwassers.
Woher kommt das Wasser?
Gefüllt wird der See zunächst aus
dem Grundwasser, später speist und erneuert er sich aus
Regenwasser. Ganz langsam wird der neue Teich angelegt: Im
südlichen Teil des Grundstücks wird eine so genannte
"Saugwassergalerie" installiert, die den See in rund einem Monat
aus dem Grundwasser schonend auf das Gesamtvolumen von 181.000
Kubikmetern füllt. Der von Süden nach Norden fließende
Grundwasserstrom wird dadurch kaum beeinträchtigt, und auch Bäche
und Brunnen der Umgebung werden nicht beeinflusst. Damit die
Wasserqualität auch auf Dauer hoch bleibt, wird das Wasser des
Sees immer wieder durch Schilfklärbecken geleitet und so immer
wieder gefiltert und von Schwebstoffen gereinigt. Ohne dass dafür
Pumpen nötig wären.
Auf dem Campeon-See fällt im Jahresdurchschnitt und auch in
den Sommermonaten Juni bis August mehr Regen, als aus ihm
verdunstet. Überschüssiges Seewasser versickert ins Grundwasser.
Doch würde man den See nun sich selbst überlassen, würde er
dennoch irgendwann austrocknen. Deshalb haben die Architekten ein
System entwickelt, durch das Regenwasser von den begrünten
Dachflächen den See speist. Ganz ohne Grundwasser-Nachschub kommt
das Campeon-Gewässer allerdings nicht aus.
Kühlen ohne Strom.
Als Hochtechnologie-Unternehmen verfügt Infineon über Maschinen, die kontinuierlich gekühlt werden müssen - besonders im Testergebäude und in den Rechenzentren. Um Energie zu sparen und auf Strom fressende Kühlmaschinen verzichten zu können, nutzt Campeon den Grundwasserstrom: Im südlichen Teil des Grundstücks wird kühles Wasser entnommen und ein paar Grad wärmer im nördlichen Teil des Grundstücks wieder eingeleitet - so vollständig, so sauber und so unbehandelt, wie es entnommen wurde, denn das Campeon-Kühlsystem bildet einen geschlossenen Wasserkreislauf.
www.infineon.com
www.campeon.de
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