Hybrid-Gründer.
Es sind Porträts halb über Gründer und halb über Investoren, kurz Hybrid-Gründer. Dementsprechend oszillieren die Werdegänge zwischen der Gründungsidee und deren Finanzierung: Leidenschaft einerseits, Risikominimierung andererseits, dazwischen das Internet mit seinem "Meer an Möglichkeiten", das prinzipiell jedem offensteht. "Und wem Risikokapital und Gründergeist im alten Europa zu wenig ausgeprägt erscheinen, der kann ins Silicon Valley gehen", sagt Oelke optimistisch - ein Tonfall, den er das ganze Buch hindurch beibehält, beruft er sich doch auf Zahlenmaterial, das aus der Zeit vor der Finanz- und Wirtschaftskrise stammt. Damit macht das Buch vor allem Mut, an einer Gründungsidee festzuhalten. Zumindest wenn sie global ist und Chancen bietet, zitiert Oelke den aus Deutschland stammenden Hybrid-Gründer Alexander Straub. Gemeinsam mit einem Studienkollegen hat er 1999 die Handelsplattform Mondus aufgebaut und sie bereits ein Jahr später für rund "eine halbe Milliarde US-Dollar" an den italienischen Konzern Seat Pagine Gialle verkauft. Straub war zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort. Denn bereits 2002 stand die Firma vor dem Bankrott.
Mehrwert schaffen.
Warum manche Start-ups floppen,
erklärt Konstantin Guericke, der das Business-Netzwerk LinkedIn
aufgebaut hat und bereits nach vier Jahren auf zwölf Millionen
Mitglieder verweisen kann. Die Gründe sind so einfach wie banal:
Es gab keine Nachfrage, die Zeit war noch nicht reif für eine
Idee oder sie wurde dilettantisch ausgeführt. Sagt Guericke, der
bereits an einem neuen Start-up in der Telekombranche arbeitet:
Jaxtr, das es seinen Nutzern ermöglicht, kostenlos via Internet
und Handy rund um den Globus zu telefonieren. Bereits nach vier
Monaten nutzten diesen Service eine Million Kunden. Tendenz stark
steigend. Kein Wunder, ist es doch wesentlich bequemer, das Handy
zur Hand zu nehmen, statt sich erst an den PC setzen zu müssen,
wie das bei Skype der Fall ist.
13 Porträts hat Oelken entworfen, die einen faszinierenden
Blick hinter die Kulissen etablierter Start-ups erlauben. Was ihm
damit gelingt, ist genauso einzigartig wie die Erfolgsgeschichten
einzelner Web-Unternehmer: Er macht den Hauch jenes
Gründergeistes sichtbar, der über Erfolg und Misserfolg
entscheiden kann.
Florian Michl ist freier Mitarbeiter bei changeX.
www.craigslist.de
www.jamba.de
www.jaxtr.com
www.linkedin.com
www.spreadshirt.net
www.xing.com
Torsten Oelke:
Stars des Internets.
Erfolgreiche Web-Unternehmer und ihre Geschichte.
Redline Wirtschaft, München 2009,
208 Seiten, 24.90 Euro.
ISBN 978-3-86881-001-1
www.redline-verlag.de/artikel-StarsdesInternets.html
www.redline-wirtschaft.de
© changeX Partnerforum [03.04.2009] Alle Rechte vorbehalten, all rights reserved.
changeX 03.04.2009. Alle Rechte vorbehalten, all rights reserved.
Artikeltags
REDLINE / mi
Weitere Artikel dieses Partners
Planen, gründen, wachsen. Der Gründungsklassiker der McKinsey Company in aktualisierter Neuauflage. zur Rezension
Unternehmenserfolg 2.0. Welche Geschäftsmodelle im Internet wirklich funktionieren - das neue Buch von Stephan Lamprecht. zur Rezension
Die 110%-Lüge. Wie Sie mit weniger Perfektion mehr erreichen. Das neue Buch von Simone Janson. zur Rezension
Zum Buch
Torsten Oelke: Stars des Internets. Erfolgreiche Web-Unternehmer und ihre Geschichte. REDLINE WIRTSCHAFT, München 2009, 206 Seiten, ISBN 978-3-86881-001-1
Buch bestellen bei
Osiander
genialokal
Amazon