Er existiert 500-mal, ist 13 Zentimeter klein und aus hochwertigem Mohairmaterial gefertigt, ein Sammlerstück: Ein Teddybär, der zum Symbol für Verantwortung wird. Menschen sagen, wie sie Verantwortung leben. Das ist ihr Versprechen, und dafür erhalten sie einen der Bären. Er dient damit zuallererst als Projektionsfläche für Gefühle und Ideen. "Er erinnert aber auch daran, schonend mit den Dingen umzugehen", sagt Alexandra Hildebrandt, Leiterin Gesellschaftspolitik der Arcandor AG, die das Projekt "Verantwortung tragen" initiiert hat und es aus den Honorareinnahmen ihres, zusammen mit Jörg Howe herausgegebenen Buches Die Andersmacher finanziert. Denn ein Teddybär sei zugleich ein Symbol für Nachhaltigkeit. "Er wird vererbt, verschenkt, gesammelt und existiert häufig länger als die Menschen, denen er gehört." Damit bleibt auch die Botschaft erhalten, die auf dem grünen Filzschal des kleinen Teddys prangt: "Verantwortung tragen". Das klingt noch reichlich abstrakt - ganz anders als die zahlreichen eingegangenen Antworten, die zeigen, wie weit das Feld der Verantwortung reicht: nahezu unendlich. Verantwortung beginnt überall und endet nirgendwo, fasst man die Statements zusammen.
Verantwortung ist Bewegung.
Verantwortung tragen, heißt für mich, "die Lebenskräfte zu stärken, wo immer das möglich ist, und zu entscheiden, in welche Ideen und Produkte ich investiere". Sagt beispielsweise Christine Merkel, Leiterin des Referats für Kultur und Kommunikation der Deutschen UNESCO-Kommission. Damit ist klar: Verantwortung ist Aktivität und nie ein ruhender Zustand. Das verdeutlicht auch die Aussage des Künstlers Horst Pfitzner: "Bewegung, und sei sie noch so klein, hebt die Statik auf. Verantwortung tragen, und sei sie noch so klein, bewegt etwas und lässt die Verzweiflung schwinden, nichts bewegen zu können." Und für Esther Tse (CSR Asia, Arcandor) ist wichtig, "sich nie von seinen Grundprinzipien abbringen zu lassen, aber beweglich in seinen Anschauungen zu bleiben". Verantwortung ist aktiv und sie findet bewusst statt, darin sind sich die Teddy-Besitzer einig. Alexandra Hildebrandt bringt es auf den Punkt: "Verantwortung tragen meint aktive Verantwortung und nicht in die Verantwortung gezogen werden. Sie kann weder delegiert noch übertragen werden. Wer sich ihrer bewusst wird, erfährt sich selbst als Lebensgestalter und nicht als Verwalter."
Verantwortung ist bunt.
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An dem Projekt haben sich bisher Menschen aus allen
gesellschaftlichen Schichten beteiligt. So unterschiedliche
Personen wie Günther Beckstein, Günter Netzer, Graf Faber-Castell
oder der Sänger Mark Lorenz und der Sportler Oliver Kahn. Für den
ehemaligen Nationaltormann heißt Verantwortung, "sportlich
Individualität zu fördern und sich optimal in die Mannschaft, auch
in einer tragenden Rolle, einzufügen". Es heißt für ihn aber auch,
Aufgaben mit Kompetenz zu erfüllen und gegebenenfalls die Folgen,
egal wie sie ausfallen, zu tragen, aber auch Menschen zu führen und
ihnen in der Not Halt zu geben.
Es ist ein Projekt mit großer Resonanz - "das
Erfolgsgeheimnis ist sein bescheidener Ansatz: klein zu beginnen
und das Wesen einer Sache nicht aufzublähen - wo ein Inhalt ist,
braucht es keine lauten Kampagnen und bunten Vögel", erklärt
Hildebrandt. "Es ist das richtige Projekt zur richtigen Zeit:
Menschen zeigen, was möglich ist, wenn sie im wahrsten Sinne
'ergriffen' sind von einer Idee und seinem Wesen." Wie auch die
Ehefrau des Bundespräsidenten Horst Köhler, Luise Köhler. Für sie
tragen Menschen Verantwortung, wenn sie "Sorge für etwas tragen,
das sich verändern, entwickeln, sterben kann". Im Zentrum des
Denkens gemäß dem Prinzip Verantwortung stehe dabei nicht der
Mensch allein, sondern die Menschheit und deren langfristige
Existenz auf einem sich wandelnden Planeten. Das kommt an; das
Projekt zieht Kreise. Anfang des kommenden Jahres erscheinen diese
und andere Aussagen prominenter Statementgeber in einer
Mini-Glocalist-Ausgabe - samt Bild und Teddybär. Und die Nürnberger
Wochenzeitung
Der Marktspiegel machte auf Initiative von Chefredakteur
John R. Braun den Bären zum Thema einer Serie, die von der Dresdner
Bank gesponsert wird. Mehrere Tausend Menschen haben sich
mittlerweile beteiligt - weit mehr als es Teddys gibt. Deshalb geht
nun ein Appell an die Bärenbesitzer, ihr Sammlerstück zu verleihen.
Für Alexandra Hildebrandt ist dies zugleich ein Symbol für
Nachhaltigkeit. "Wir haben keine endlosen Ressourcen", sagt sie.
Eines wird mit diesem Projekt deutlich: Verantwortung ist
lange nicht so abstrakt, wie das Wort selbst erscheinen mag. Sie
beginnt im Kleinen, in den eigenen vier Wänden, und endet im
Großen, in einem weltumspannenden Konzern. "Lokal handeln, global
denken" ist ein Motto der Arcandor AG. Der Teddy ist das
medienwirksame Vehikel dazu.
Florian Michl ist freier Mitarbeiter bei changeX.
Kontakt:
Arcandor AG
Dr. Alexandra Hildebrandt
Leiterin Gesellschaftspolitik
Theodor-Althoff-Straße 2
D-45133 Essen
Tel.: +49 (0)201/727-96 62
Fax: +49 (0)201/727-69 96 62
alexandra.hildebrandt@arcandor.com
www.arcandor.com
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