Self-Talk beobachten.
Positives Denken ist die Voraussetzung für Erfolg im Beruf. Meint Ventrella und geht von der "Denken-Fühlen-Handeln-Kette" aus, die besagt, dass das, was wir denken, unsere Gefühle und unser Handeln bestimmt. Denken wir demnach negativ, fühlen wir uns schlecht und unser Handeln ist ohne Elan oder erlahmt. Denken wir hingegen positiv, fühlen wir uns gut und sind bereit, zielgerichtet zu handeln. Ein Skeptiker mag dem noch zustimmen, vielleicht aber fragen, was denn in einer "total beschissenen Situation" zu tun sei. Sich auf die Suche nach positiven Aspekten machen, rät Ventrella, denn: "Beide Sichtweisen - die negative und die positive - sind wahr, und beide sind gleich viel wert. Doch die eine hilft Ihnen, kreativ zu denken und Ihre Ziele zu erreichen, die andere dagegen schränkt Ihre Optionen ein und arbeitet dadurch gegen Sie." Wem es gelingt, seine Sicht der Dinge, den eigenen Self-Talk, zu beobachten, hat auch die Chance, positive Aspekte an einer vermeintlich negativen Situation zu finden. Und das hat nichts mit dem sprichwörtlichen Blick durch die rosarote Brille zu tun. Regelmäßig die eigene Sicht zu beobachten, ermögliche, die Übereinstimmung mit dem realen Zustand der Welt immer wieder zu überprüfen. Und oftmals ist die eigene Sicht verzerrt: Eine Situation wird unnötig dramatisiert, mit unrealistischen Erwartungen konfrontiert oder automatisch mit wertenden Aussagen verknüpft.
Der Geist geht voran.
Wer sich so auf die Schliche
gekommen ist, kann noch einen Schritt weiter gehen: Sich bewusst
berufliche Ziele setzen. "Wenn Sie im Detail festlegen, was Sie
erreichen wollen - also Ihre Ziele definieren -, dann machen Sie
sich bewusst, wofür Sie Ihre Zeit, Talente, Energie und
Aktivitäten bündeln und einsetzen sollten." Ein klar definiertes
Ziel, schriftlich fixiert, dient als Leitbild, als "Vertrag mit
sich selbst". Und die "Smart-Methode" beschreibt, wie die Ziele
beschaffen sein sollten: Sie sollten spezifisch, messbar,
aktionsorientiert, realistisch und termingebunden sein - wie
beispielsweise folgendes Ziel: "In diesem Quartal werde ich drei
Außendienstmitarbeiter mit E-Commerce-Erfahrung einstellen."
Das aber ist noch nicht alles. Werden diese Ziele als
Affirmationen, als personalisierte Aussagen formuliert, wirken
sie als "Turbolader" für das Erreichen dieser Ziele. Denn auf
diese Weise dringen sie effektiver ins Unterbewusstsein, das das
Handeln zum Großteil beeinflusst. "In diesem Quartal stelle ich
drei der besten Außendienstmitarbeiter mit herausragender
E-Commerce-Erfahrung ein." Und wo ist der Unterschied? "Der
Unterschied auf der bewussten Ebene scheint geringfügig. Doch auf
der unbewussten Ebene haben Sie mit Ihren Affirmationen keinerlei
Zweifel daran gelassen, was Sie erreichen wollen", sagt
Ventrella. Denn der Teufel steckt im Detail: Die Unsicherheit des
"Ich werde es tun" ist durch das "Ich tue es" wie weggeblasen.
Wird das Ziel dann auch noch visualisiert, vor dem geistigen Auge
in allen Details durchgespielt, steht dem Erfolg nichts mehr im
Wege: "Der Geist geht voran und das Ergebnis richtet sich
unweigerlich nach seiner Vorgabe."
Veränderung liegt an einem selbst.
Aus den unbewussten Überzeugungen speist sich das Denken: Wer glaubt, er dürfe keine Fehler machen, ist entweder bereits total blockiert oder im Fall eines gewöhnlichen Fehlers einem totalen Versagen ausgeliefert. Doch die schrittweise Überprüfung seines Self-Talks rückt den Menschen immer näher an die Wirklichkeit heran. Dadurch werden die zehn Eigenschaften des Positivdenkers zum Vorschein gebracht: Optimismus, Enthusiasmus, Glaube, Integrität, Mut, Selbstvertrauen, Entschlossenheit, Geduld, Ruhe und Fokussierung. Anhand eines Tests kann der Leser feststellen, wie stark diese zehn Eigenschaften bei ihm ausgeprägt sind. Und ein Arbeitsblatt als "Fahrplan des Positivdenkers" soll helfen, ein besonderes Problem oder eine besondere Situation Schritt für Schritt zu erarbeiten. Ob und inwieweit visualisierte Ziele Wirklichkeit werden, wird sich zeigen. Ob man sich im Denken und Fühlen der Wirklichkeit annähern und diese positiv verändern möchte, liegt an einem selbst. Ventrella lädt den Leser dazu und zur Überprüfung seiner stärksten These ein: "Mit positivem Denken ist alles möglich!"
Sascha Hellmann ist freier Mitarbeiter bei changeX.
Scott W. Ventrella:
Die Kraft des positiven Denkens im Job.
Die zehn Prinzipien für maximalen Erfolg,
Übersetzung aus dem Amerikanischen von Christoph Bausum,
Econ Verlag, Berlin 2007,
256 Seiten, 19.90 Euro,
ISBN 978-3-430-20023-3
www.ullsteinbuchverlage.de
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Zum Buch
Scott W. Ventrella: Die Kraft des positiven Denkens im Job. . Die zehn Prinzipien für maximalen Erfolg. Übersetzung aus dem Amerikanischen von Christoph Bausum. . Econ Verlag, Berlin 1900, 256 Seiten, ISBN 978-3-430-20023-3
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Sascha HellmannSascha Hellmann ist freier Journalist in Heidelberg. Er arbeitet als freier Mitarbeiter für changeX.