Erfahrung mit Lernsoftware.
Gegründet wurde die Think GmbH -
Gesellschaft für neue Kommunikationsstrategien - 1991 von Franz
Stowasser, einem Betriebswirt und Diplom-Soziologen mit den
Schwerpunkten Wirtschaft, Kommunikation und Philosophie.
Stowasser ist bekannt als Coach und Trainer im Businessbereich,
zu seinen Kunden gehörten Konzerne wie Bayer und Opel. Die Think
GmbH ist aktiv in der Aus- und Weiterbildung im
Kommunikationsbereich, agiert als Beratungspool für
Organisationen und hat beispielsweise das virtuelle Unternehmen
tpm-systems organisiert.
Da die Think GmbH schon viele E-Learning-Projekte
mitinitiiert und Lernsoftware programmiert hat, eignet sich das
Unternehmen gut als Partner im Verbundvorhaben ViCO. So hat die
Think GmbH beispielsweise zusammen mit der schweizerischen BEST
Consult im Jahr 2000 ein computergestütztes Tool für die
Personalentwicklung umgesetzt: die LernNavigatoren. Diese
basieren auf dem von Stowasser und anderen entwickelten,
ressourcenorientierten Ansatz beim Coaching. "Dieser Ansatz
konzentriert sich darauf, wie Menschen Daten aufnehmen,
Informationen verarbeiten, denken und entscheiden", erklärt Mario
Beck. Inzwischen ist der LernNavigator seit drei Jahren auf dem
Markt und in zahlreichen Unternehmen im In- und Ausland für die
Personalentwicklung eingesetzt. Zudem gibt es das Programm schon
in zahlreichen Varianten für die berufliche, schulische und
private Anwendung.
Die Programmierung beginnt.
Die Erfahrungen bei der
Programmierung komplexer Lernanwendungen, die die Think GmbH bei
der Entwicklung ihrer eigenen Software sammeln konnte, fließen
jetzt in den virtuellen Qualifizierungscoach ViCO ein. Die
theoretische Basis des virtuellen Qualifizierungscoachs ViCO
wurde von den Verbundpartnern an den Universitäten Dortmund und
Oldenburg sowie am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und
Logistik erarbeitet. Anders als bei den Navigatoren geht es bei
ViCO um eine webbasierte Software, die Mitarbeitende (Akteure) in
virtuellen Unternehmen bei ihrer beruflichen und persönlichen
Entwicklung unterstützen soll. Hierzu sind spezifische
Schnittstellen (Softwareagenten) angedacht, die den
selbstgesteuerten Coachingprozess strukturieren helfen. So wird
es beispielsweise einen Agenten geben, der die Mitarbeitenden bei
der Erstellung eines individuellen Kompetenzprofils unterstützt.
Dadurch werden vorhandene Kompetenzpotenziale und auch mögliche
Defizite sichtbar. Ein weiterer Agent wird die Akteure bei der
Optimierung und Erweiterung ihres individuellen Kompetenzmusters
begleiten, indem er zum Beispiel auf der Basis der
Kompetenzmuster passende Weiterbildungsalternativen aufzeigt und
konkrete am Markt vorhandene Seminare empfiehlt. Nach langer
Forschung rückt das Endprodukt, der virtuelle Coach, nun in
greifbare Nähe: Bis Ende des Jahres 2005 soll die Think GmbH
einen ersten Prototyp programmiert haben. Im nächsten Mai wird
sich das Projekt der Öffentlichkeit präsentieren, bis zu diesem
Zeitpunkt muss eine Beta-Version für die Vorstellung des
virtuellen Qualifizierungscoachs vorliegen. Die Endversion soll
bis zum 30. Juni 2006 fertig gestellt sein.
Think entwickelt ViCO auf Basis von Java und XML, da der
Coach über das Internet laufen muss. Insgesamt vier Mitarbeiter
von Think arbeiten an dem Projekt - nicht nur Programmierer mit
Erfahrung in Java Runtime und Datenbank-Technologien, sondern
auch Grafiker, denn nun werden auch das Erscheinungsbild und die
Bedienoberfläche des ViCO-Prototyps konkreter.
Ein einfacher Auftrag ist die Beteiligung an ViCO nicht.
"Die Institute haben sehr viel Grundlagenarbeit geleistet, und
all diese komplexen Aspekte müssen wir aufbereiten, um daraus
eine funktionsfähige Software zu machen", erklärt Mario E.
Beck.
Mit besten Empfehlungen des virtuellen Coachs.
Der Nutzer braucht von dem
geballten Know-how, das unter der Oberfläche der Software liegt,
nichts zu ahnen. Für ihn wird eine einfach strukturierte,
übersichtliche Benutzeroberfläche gestaltet, die intuitiv bedient
werden kann.
So kann der Nutzer zum Beispiel nach der Anmeldung
entscheiden, ob er über die Beschreibung seiner aktueller
Weiterbildungswünsche eine Direktsuche startet oder ob er zur
Identifikation seines Kompetenzentwicklungsbedarfs zunächst über
ein Self-Assessment sein persönliches Kompetenzprofil erstellt,
um seine individuellen Entwicklungspotenziale und -bedarfe zu
erkennen. Anhand der Beschreibungen (Weiterbildungswunsch oder
Kompetenzmuster) kann die Software für den Nutzer konkrete
Empfehlungen ableiten und einen individuell zugeschnittenen
Maßnahmenkatalog zusammenstellen. Praktischerweise kann man das
Self-Assessment auch mehrmals absolvieren, zum Beispiel nach
einem halben Jahr oder nachdem man an einer Weiterbildung
teilgenommen hat. Anhand der Veränderungen im eigenen
Kompetenzprofil lässt sich sofort feststellen, ob sich mit dem
eingeschlagenen Weg der gewünschte Erfolg einstellt oder ob
gegebenenfalls Korrekturen und Kursveränderungen vorgenommen
werden müssen.
Da ViCO die Zufriedenheit der Mitarbeiter mit dem besuchten
Kurs abfragt, ist es für die Bildungsanbieter gleichzeitig ein
Rückkopplungsinstrument zur Qualitätssicherung - und natürlich
fließen die Bewertungen des Bildungsangebots auch in die
Vorschläge ein, die das Programm anderen Nutzern macht. Für Firma
und Forschung hat ViCO ebenfalls Vorteile: Aus den Daten
ermittelt die Software anonymisiert den allgemeinen
Qualifizierungsbedarf in virtuellen Unternehmen und bestimmt
allgemeine Trends.
Nina Hesse ist freie Mitarbeiterin von changeX.
www.think-seminars.com
www.virtueller-coach.de
© changeX Partnerforum [25.08.2005] Alle Rechte vorbehalten, all rights reserved.
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ViCO - Virtueller Qualifizierungs-Coach
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