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Ihre Suche nach "Tag: Sozialstaat" ergab 20 Treffer.
Murksen, merkeln, schrödern. Hilft alles nichts - ein Essay von Ulrike Fokken. / 13.06.2005
Komplexe Systeme folgen immer einer S-Linie. Zunächst wachsen sie langsam (unterer S-Bogen), dann rasch (aufsteigender Halsbogen), dann schwächt sich das Wachstum ab, bis es schließlich zum Erliegen kommt (oberes Ende der S-Kurve). Genau dort liegen momentan die Deutschen samt Schröder, Merkel & Co. Bewegungslos, auch wenn sie sich noch so propagandistisch aufplustern. Dabei müssten sie schleunigst die Ruheposten verlassen und wieder ganz unten am S-Bogen anfangen. Dort herrschen nämlich die besten Aussichten und Chancen für die Zukunft.
Der Sozialstaat muss radikal neu anfangen. Mit Hilfe der Komplexitätsforschung - ein Essay von Ulrike Fokken. / 01.04.2005
Aus, basta! Die Sozialsysteme können nicht mehr gerettet werden. Viel zu kompliziert und statisch. Zu wenig robust und kreativ. Die Folge: Renten- sowie Kranken- und Pflegeversicherung stürzen mehr und mehr in den wirtschaftlichen Wahnsinn. Der neueste Coup: Um drei Millionen Euro säumige Arztpraxisgebühren einzutreiben, müssten 50 Millionen Euro an Gerichtskosten aufgewendet werden. Aus Sicht der Komplexitätswissenschaft ist die Lage der Nation ernüchternd einfach: Jede Veränderung kompliziert das System, und je komplizierter das System, desto störanfälliger. Es gibt nur einen Ausweg: Komplexe statt komplizierte Systeme entwickeln. Dafür müssen die Experten jedoch über ihren jeweiligen Tellerrand blicken.
Jenseits des sozialen Marktes - das neue Buch von Horst Siebert. / 23.03.2005
Der Seziermeister hat sein Messer gewetzt. Und schlachtet die heiligen Kühe des ehemaligen Wirtschaftswunderlandes: Kündigungsschutz, Tarifautonomie und den aufgeblähten Wohlfahrtsstaat. Fazit: Deutschland steckt fest. Jede Dynamik ist abhanden gekommen. Zwölf Jahre lang gehörte Horst Siebert zu den Wirtschaftsweisen der Republik. Jetzt ist er emeritiert und drischt mit Lust auf die verkrusteten "Superstrukturen" dieses Landes ein, die es zu zerschlagen gelte. Mehr Markt, mehr Wettbewerb, mehr Wachstumshunger, fordert er. Ein radikales Buch, das mehr ist als ein Gruselstück aus dem neoliberalen Horrorkabinett, sondern ein Anstoß zu einer radikal offenen Debatte.
Kein schöner Land. Die Zerstörung der sozialen Gerechtigkeit - das neue Buch von Heribert Prantl. / 07.03.2005
Heute erscheint der neue Prantl. Der Politik-Chef der Süddeutschen Zeitung schwingt sich zum Robin Hood der Arbeitslosen auf. Er will den Reichen nehmen und den Armen geben. Doch Deutschland ist nicht Sherwood Forest. Keine Zeit für Romantik! Das Industriezeitalter geht zu Ende. Während die Wirtschaft mit Siebenmeilenstiefeln und Milliardengewinnen voranschreitet, laufen Demokratie und Sozialstaat Gefahr, abserviert zu werden. Das darf nicht sein. Soziale Gerechtigkeit ist ein Menschenrecht und muss erhalten werden. Nur wie? Die Reichen schröpfen, der Wirtschaft Fesseln anlegen, von oben nach unten regulieren? Kapitalismus als Haifischbecken? Das ist der Holzweg.
Ein Selbsterfahrungsbericht von Cornelia Edel. / 18.06.2004
Jedes siebte Kind unter 18 Jahren in Deutschland hat eine alleinerziehende Mutter oder einen alleinerziehenden Vater. Viele von ihnen leben von Sozialhilfe. Und versauern in der geistig-sozialen Bronx der Städte. Ohne großen Zugang zu besserer Bildung, guten Jobs oder Wohlstand. Eine 43-jährige Literaturwissenschaftlerin gehört zu ihnen. Sie zeichnet ein trostloses Bild ihrer Lage. Gerne würde sie wieder arbeiten und am gesellschaftlichen Leben teilhaben, doch sie hört immer nur den gleichen Satz: "Allein erziehend? Nein danke!" So sieht's aus in einem der kinderfeindlichsten Länder Europas.
Wie sieht die Zukunft des Sozialstaats aus? - Ein Gespräch mit Josef Schmid. / 26.03.2004
Ein Jahr Agenda 2010 - der deutsche Sozialstaat kämpft weiter ums Überleben. Stellt sich die Frage, wie es in anderen europäischen Ländern aussieht? Ein Tübinger Politologe hat die unterschiedlichen Modelle näher untersucht. Das Ergebnis: Frankreich hat die beste Familienpolitik, in Skandinavien werden Arbeitslose am besten unterstützt, in den Niederlanden wird die höchste Mindest- und in der Schweiz die höchste Einheitsrente gezahlt. Hilft uns aber auch nicht weiter, sagt Schmid. Er fordert einen Sozialstaat, der mehr investiert als abfedert. In Bildung und in Möglichkeitsräume, die den Einzelnen motivieren, wieder selbst anzupacken und aktiv zu werden.
Oswald Metzger besuchte die changeX-Redaktion und redete Klartext. / 19.05.2003
Dieser Mann hat Hochkonjunktur. Das neue Buch des grünen Finanzexperten ist in aller Munde. Einladungen zu Talkshows, Vorträgen, Podiumsdiskussionen und Interviews flattern reihenweise ins Haus. Im changeX-Interview nimmt er kein Blatt vor den Mund. Kritisiert Profilneurotiker im Bundestag, bräsige Gewerkschafter, egoistische Lehrer und Beamte. Seine Warnung ist eindeutig: Wir haben bis 2010 noch Galgenfrist, eine sozial- und arbeitsmarktpolitische Wende herbeizuführen. Wenn wir sie bis dahin nicht hinkriegen, werden wir ab 2011, wenn die geburtenstarken Jahrgänge in Rente gehen, den sozialstaatlichen Super-GAU erleben.
Wohlfahrtsstaat und Sozialismus sind Kinder der Industriegesellschaft - beide verlassen gerade die große Bühne. Wer ihnen nachfolgt, ist noch unentschieden. Die Folge: Rätselraten über die Zukunft. / 21.03.2003
Der amerikanische Historiker Norman Birnbaum argumentiert mit Blick auf das 20. Jahrhundert. Er seziert zwar messerscharf die Vergangenheit, stolpert indes hilflos in die Zukunft. Dabei ist sein Plan ehrenvoll: Er möchte den Wohlfahrtsstaat für die Zukunft erhalten. Dabei gerät ihm aus den Augen, dass der Wohlfahrtsstaat ein Kind der Industriegesellschaft und somit auf die industriegesellschaftliche Normalität ausgerichtet war. Einer sich individualisierenden Gesellschaft erscheint dies immer weniger angemessen. Die institutionalisierte Solidarität passt nicht mehr. Wir müssen Abschied nehmen und uns selbst neu organisieren. Neustart, Aufbruch - bloß wohin? Winfried Kretschmer schlägt den Bogen.
Ein Gespräch mit Gabriele Metzler über das bevorstehende Ende des deutschen Sozialstaates. / 04.03.2003
Der Sozialstaat schwächelt. Das Gesundheitssystem steht auf tönernen Füßen, der Arbeitslosenversicherung geht bald die Luft aus, die Rentenzukunft ist ungewisser denn je. Eine Historikerin redet Tacheles. Ihre Diagnose: Der deutsche Sozialstaat ist nicht mehr zu retten. Er war an eine bestimmte historische Konstellation gebunden, die es heute nicht mehr gibt. Ein für alle Mal. Davon aber wollen deutsche Politiker nichts hören.
Respekt im Zeitalter der Ungleichheit - das neue Buch von Richard Sennett. / 11.09.2002
Warum bleibt so vielen Menschen in der modernen Gesellschaft Respekt und Anerkennung verwehrt? Dieser Frage spürt Sennett nach. Erzählt von seiner Kindheit in der Sozialsiedlung Cabrini, Bandenscharmützel, verfehlter Sozialpolitik und seinem linearen Erfolgspfad nach oben - während die Nachbarskinder sich in einem Netz aus Abhängigkeit und Demütigung verhedderten. Sennett weiß: Die Oberen haben kein Interesse, sie daraus zu befreien. Lieber leben sie hinter ihrer glänzenden Fassade kommerzieller Kultur. Und trotzdem will er es dabei nicht belassen. Er sucht die Bande, mit denen ein starkes Respektseil geknüpft werden könnte. Gefühlvoll, authentisch und ohne jede Besserwisserei.