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Liebe Leser, |
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wenn einen ein Buch nicht loslässt, wenn es immer wieder danach ruft, reinzuschauen, nachzulesen, nachzudenken, dann ist da wohl was dran. So war es mit Jenny Odells Titel Nichts tun, einem Buch, das oft als zeitgeistiger Mix aus gefälliger Social-Media-Kritik und gepflegtem Nichtstun gelesen wurde. Das aber mehr ist: ein Gegenentwurf zur Aufmerksamkeitsökonomie und zur tristen Kontextlosigkeit sozialer Medien. Und eine Anleitung, seine Aufmerksamkeit zu schärfen, Kontext und Zusammenhänge in den Blick zu nehmen, zu einer intensiveren Form von Wahrnehmung zu finden.
Das war Anlass, dieses Buch, das eines unserer Bücher des Jahres 2021 war, noch einmal durchzuarbeiten und die Essenz in einem Beitrag zusammenzufassen - mit einem Fokus auf Aufmerksamkeit, Wahrnehmung und die Konstruktion von Wirklichkeit. Als Einladung, mit- und weiterzudenken und zu experimentieren.
Winfried Kretschmer, changeX
Passt auf euch auf und bleibt gesund!
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Neu im Magazin |
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Zuhören |
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Nichts tun - über Jenny Odells Anleitung, sich der Aufmerksamkeitsökonomie zu entziehen |
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Nichts tun, das meint nicht Nichtstun. Nicht Untätigkeit, Müßiggang und Faulenzerei. Nichts tun, das ist für die amerikanische Künstlerin Jenny Odell ein Tun, das sich nicht dem Diktat von Produktivität und Effizienz unterwirft. Es bedeutet, wahrzunehmen, was wirklich um einen ist. Zuhören. Zusehen. Als Voraussetzung einer geschärften Wahrnehmung, die eine andere Wirklichkeit schafft. Das wiederum bedarf experimenteller Formen und Wahrnehmungsweisen.
20.01.2022
zur Rezension
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Zitat |
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"Kontext ist das, was zum Vorschein kommt, wenn man seine Aufmerksamkeit lange genug auf etwas richtet; je länger man sie aufrechterhält, desto mehr Kontext tritt zutage."
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Jenny Odell: Nichts tun
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"Nichts zu tun bedeutet, selbst stillzuhalten, so dass man wahrnehmen kann, was wirklich um einen ist."
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Jenny Odell: Nichts tun
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