Schlüsselqualifikation der Zukunft
Die dreimonatige Ausbildung zum "Master of Consulting Excellence" ist sehr gefragt.
Viele Mitarbeiter stellen fest, dass es mit Fachwissen allein nicht mehr getan ist - die Kunden wollen gleichzeitig Analysen und Hilfe bei Problemlösungen. Wer beruflich mithalten will, muss Beratungs-Know-how draufsatteln. Zum Beispiel mit dem dreimonatigen Consulting-Intensivkurs, den SBS seit einem Jahr anbietet.
Viele Dienstleister in der
IT-Branche kennen das Problem: Was als simples Verkaufsgespräch
begann, zum Beispiel die Vorstellung einer fertigen
Software-Applikation, entwickelt sich oft in ungeplante
Richtungen. "Kaum ein Kunde gibt sich heute mit Standardlösungen
zufrieden", bekräftigt Karl-Josef Kuhn, Leiter von Siemens
Business Services, Learning. "Plötzlich ist eine neutrale
Bedarfsanalyse gefordert, Lösungskonzepte sollen gemeinsam
erarbeitet, die Umsetzung von Change-Prozessen objektiv begleitet
werden." Mitarbeiter im Außendienst stehen somit vor neuen
Herausforderungen, die mit technischem Fachwissen allein nicht
mehr zu meistern sind. Beratungs-Know-how ist gefragt, und zwar
schnell - und wer die Aufgaben aus der Praxis annehmen will, muss
oft sogar die eigene Rolle in einem Projekt neu definieren.
"Wir stellen eine enorme Nachfrage nach
Consulting-Kompetenz fest", sagt Wiebke Lawrenz, 42, die bei
Siemens Business Services, Learning den neuen "Master of
Consulting Excellence" mitentwickelt hat. "Die Firmen wissen,
dass sie ihre Mitarbeiter schulen müssen, wollen sie aber
möglichst schnell wieder beim Kunden einsetzen." Die Antwort
darauf ist eine Intensiv-Ausbildung in drei Modulen zu je 3,5
Tagen, die durch obligatorische Lerngruppen-Treffen ergänzt
werden. In drei bis vier Monaten sind die Teilnehmer für neue
Beratungsaufgaben fit. "Die Anforderungen sind hoch, das
verschweigen wir nicht", sagt Lawrenz. "Aber es geht um eine
Schlüsselqualifikation der Zukunft." Diese wird, nach Mitarbeit
in den Lerngruppen und einer dokumentierten Bearbeitung von
Praxisfällen, mit dem Zertifikat "Master of Consulting
Excellence" beglaubigt.
Sofort anwendbares Wissen.
Maximal zwölf Teilnehmer pro Gruppe
werden von zwei Trainern betreut - die selbst aktive Consultants
mit pädagogischem Zusatzwissen sind. Das stellt einen hohen
Praxisbezug sicher. Schon in Modul 1, "Kontaktaufbau und
Auftragsklärung", beginnt der Abschied von beliebten Klischees.
Berater sein, so lassen sich die Ausbildungsgrundsätze
zusammenfassen, bedeutet keinesfalls, sich arrogantes Auftreten
und rhetorische Tricks anzueignen - am Anfang steht ein klares
Leitmotiv der Dienstleistung: Der Kunde weiß selbst, welche
Lösung für ihn die beste ist. Bevor Vorschläge und Fachwissen
überhaupt gefragt sind, muss der Berater gemeinsam mit dem Kunden
die Situation analysieren. "Die eigene Meinung erst einmal
komplett zurückzustellen", berichtet Kursteilnehmer Jörg
Malsbenden, "war sicher die wichtigste Lektion."
Malsbenden, 40, baut für Siemens Information and
Communication Networks derzeit ein Netzwerk an Fachberatern auf
und wird seine wichtigsten Mitarbeiter im "Master"-Kurs schulen
lassen. "Dieses Wissen können wir sofort beim Kunden anwenden",
erklärt er - als Zusatzqualifikation neben Vertriebs- und
Technik-Know-how. Auch für seine Abteilung Communication,
Consulting and Services gilt, was für viele Manager die Losung
der Stunde ist: "In Zukunft werden wir einen Großteil des
Umsatzes mit Dienstleistungen machen." Um diesen Anforderungen
noch besser gerecht zu werden, wird der "Master of Consulting
Excellence" bei Bedarf auf spezielle Zielgruppen zugeschnitten -
mit Lernplan-Elementen, die gemeinsam mit dem Auftraggeber
erarbeitet werden. Die Nachfrage ist ungebrochen; gerade bei
externen Kunden ist steigendes Interesse zu verzeichnen.
Das Ziel: Erfolg in der Praxis.
Das neue Ausbildungskonzept - die
erste Gruppe begann im Juli 2001 mit dem Unterricht - entwickelt
sich mehr und mehr zur Erfolgsstory. Als Gründe nennt Lawrenz
besonders die Prozessorientierung und den klaren Praxisbezug.
Nach dem ersten Modul etwa sind die Teilnehmer zunächst zwei bis
drei Wochen in der eigenen Firma tätig, bevor sie sich mit den
Trainern wieder in einer Lerngruppe treffen. Dabei bringen sie
Fragestellungen zurück und können den Ablauf der Lerngruppe
selbst bestimmen: Fragetechniken üben, Workshops designen,
Konflikte analysieren. Wer seine Stärke bisher im Verkauf sah,
muss in der neuen Beraterrolle oft auch die eigene Position
hinterfragen. Ein Consultant, so lautet ein Grundsatz der
Ausbildung, verkauft nicht. Das kann sogar bedeuten, in
Teilbereichen eines Projekts einmal zu einem Konkurrenzprodukt zu
raten, wenn das Problem des Kunden dadurch besser gelöst wird.
Wer dadurch seine Neutralität beglaubigt, kann im Idealfall eine
dauerhafte Vertrauensbasis herstellen. "Die Ausbildung entspricht
modernsten Erkenntnissen aus dem Consulting-Prozess", bestätigt
Wiebke Lawrenz.
Um dies sicherzustellen, war das "Wissenschaftliche
Institut für Beratung und Kommunikation" (Paderborn) maßgeblich
am Design des Lehrplans beteiligt. Eine Erkenntnis dabei ist,
dass zeitgemäßes Consulting nicht nur Konzepte abliefert, sondern
auch die Umsetzung begleitet - eindrucksvoll bestätigt in einer
Umfrage des
manager magazins im Juli 2001 unter deutschen
Führungskräften, die Beratungsprojekte durchführen. Mit der
Umsetzung beschäftigt sich daher das dritte Modul der Ausbildung,
"Intervention, Abschluss und Evaluation". Auf die Begleitung von
Veränderungsprozessen beim Kunden wird dabei besonderer Wert
gelegt: Ständige Diagnose, systemisches Projektmanagement, Umgang
mit Widerständen - das sind Punkte, an denen viele
Beratungsprojekte in der Realität scheitern. So können die
Teilnehmer sicher sein, in kürzester Zeit umfassendes
Consulting-Wissen zu erwerben, das auf den Erfolg in der Praxis
ausgerichtet ist.
Weitere Informationen und Anmeldeformular (PDF).
Kontakt:
Wiebke Lawrenz
wiebke.lawrenz@siemens.com
www.siemens.com/learning
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