Winzige Spezialisten
Mikrochips prägen die Welt von morgen - drei Beispiele frisch aus den Entwicklungslabors von Infineon.
Wussten Sie, dass moderne Autos bis zu 100 Chips enthalten, die unter anderem unermüdlich den Motor managen, um Verbrauch und Schadstoffausstoß zu optimieren? Oder wussten Sie, dass man auf einem Chip 128 winzige "Reagenzgläser" unterbringen und damit in kürzester Zeit eine Menge Substanzen analysieren kann?
Chips haben unsere Welt verändert - und verändern sie stetig weiter, denn die Halbleiterbranche produziert Innovationen quasi am Fließband. Mikrochips können mehr, als man denkt: Sie werden nicht nur für vielseitigere mobile Geräte sorgen, sondern auch in der Arztpraxis der Zukunft wichtige Funktionen erfüllen und vielleicht sogar den Traum vom bezahlbaren Ein-Liter-Auto wahrmachen helfen. Drei Beispiele frisch aus den Entwicklungslabors des Halbleiterunternehmens Infineon.
Biochips helfen Ärzten und Krankenhäusern.
Die meisten Menschen verbinden
Mikrochips mit Computern, vielleicht noch mit ihrem Handy und ein
paar anderen Anwendungen. Doch die winzigen Bauteile erfüllen
auch in der Medizin eine wichtige Funktion. Sie können zum
Beispiel schnell, einfach und kostengünstig Biomoleküle wie
Nukleinsäuren oder Proteine analysieren. Vor kurzem hat Infineon
den weltweit ersten Biochip mit integrierter Auswerteelektronik
vorgestellt. Obwohl der neu entwickelte Chip nur etwa einen
Viertel Quadratzentimeter groß ist, enthält er 128
Mini-Reagenzgläser, die jeweils nur ein zehntel Millimeter
Durchmesser haben. So lassen sich mit dem Chip 128 Einzeltests
ersetzen - die zeit- und kostenintensiven Reihenuntersuchungen
gehören vielleicht bald der Vergangenheit an.
Gerade die medizinische Diagnostik in Krankenhaus und
Arztpraxis lässt sich durch derartige Biochips verbilligen,
beschleunigen und verbessern. Langfristig ermöglichen es solche
Chips sogar, vor der Einnahme von Medikamenten zu prüfen, wie ein
Patient auf ein bestimmtes Arzneimittel reagiert und ob die
Dosierung angepasst werden muss.
So funktioniert der Chip: Den zu untersuchenden Proben
werden Enzyme zugefügt. Sie können eine weitere zugegebene
Substanz in elektrisch aktive Bestandteile aufspalten. Dadurch
entsteht ein winziger Stromfluss an den Goldelektroden der
Sensoren, der mit hoch empfindlichen Schaltungen gemessen werden
kann. Über den zeitlichen Verlauf des Stromflusses lässt sich
feststellen, woraus die Substanz zusammengesetzt ist und in
welcher Konzentration sie in der Probe vorkommt.
Multimedia in der Badetasche.
Bücher, CDs und Batterien
herumschleppen, Postkarten schreiben und Briefmarken kleben - das
könnte bald der Vergangenheit angehören. Denn in Zukunft mausern
sich die Organizer, die viele Menschen schon als mobilen
Terminplaner und Notizblock benutzen, zum Multimedia-Tool.
Möglich macht das ein neuer Speicherbaustein
("256-Mbit-Mobile-RAM"), den Infineon seit Anfang August an
Hersteller liefert. Da dieser Chip die doppelte Kapazität hat und
nur halb so groß ist wie vergleichbare Produkte, können
Hersteller von so genannten Personal Digital Assistants bald mehr
komplexe Anwendungen in ihren elektronischen Helfer integrieren,
die Nutzer können damit MP3s hören, E-Books lesen, im Internet
surfen, die Daheimgebliebenen anrufen, Video-Games spielen,
digital fotografieren und natürlich E-Mail-Grüße versenden. Und
das Beste daran: Mit dem um 50 Prozent reduzierten Stromverbrauch
hält der Akku auch dann noch, wenn am Strand die letzten
Sonnenstrahlen hinter dem Horizont verschwinden. Das gelingt
durch ein im Speicherchip integriertes Powermanagement. Ein
solcher Chip muss regelmäßig seinen gesamten Speicher
auffrischen, auch im Stand-by-Betrieb, und braucht dafür
kontinuierlich Energie. Bei der Lösung von Infineon werden diese
Aktualisierungen nur in den Speicherzellen durchgeführt, in denen
tatsächlich Daten gespeichert sind. Zudem ist die
Aktualisierungs-Rate temperaturabhängig: je geringer die
Betriebstemperatur des Chips, desto seltener findet eine
Aktualisierung statt. Dadurch wird der Strombedarf um über 50
Prozent gesenkt, der Anwender kann sein mobiles Gerät länger
nutzen. Interessant ist die neue Technologie übrigens nicht nur
für Organizer: Der Infineon-Speicherbaustein eignet sich für alle
mobilen Geräte, bei denen niedriger Stromverbrauch gefordert ist:
Mobiltelefone der neuen Generation, Digitalkameras und Web-Pads.
Weitere Informationen zu den Mobile-RAMs von Infineon
finden Sie unter
www.infineon.com/mobile-ram.
Mit Hilfe von Chips zum Ein-Liter-Auto.
Weltweit werden jährlich rund 55
Millionen Automobile hergestellt. Sie alle sind vollgepackt mit
Elektronik: In einem modernen Fahrzeug steuern bereits etwa 100
Chips verschiedenste Funktionen: Neben der Motor- und
Getriebesteuerung finden sich Mikrochips auch in Airbags, ABS und
Stabilitätskontrolle (ESP), in elektrischen Fensterhebern, Licht-
und Klimaanlagen sowie in Kommunikations- und
Navigationssystemen.
Doch die Potenziale sind noch längst nicht ausgeschöpft.
Zur Zeit arbeitet Infineon Technologies mit Automobilherstellern
an einer neuen Generation von Chips für Motor- und
Getriebesteuerungen. Mit diesen so genannten Mikrocontrollern
sollen neue Konzepte für Getriebe- und Motorensteuerungen
verwirklicht werden, die den Spritverbrauch und den
Schadstoffausstoß der Autos immer weiter senken. Optimieren lässt
sich noch eine Menge: Innerhalb der kommenden vier Jahre wird
sich, so erwarten Experten, die Leistung moderner Motor- und
Getriebesteuerungen auf diese Weise verzehnfachen können. Nur mit
elektronischen Steuersystemen kann es gelingen, dem Traum vom
(bezahlbaren) Ein-Liter-Auto näher zu kommen.
So funktioniert das elektronische "Motormanagement":
Intelligente Systeme mit Infineon-Chips messen und variieren
laufend sämtliche Parameter für einen optimalen Motorbetrieb.
Damit der Antrieb optimal läuft, muss er sehr exakt geregelt
werden. Dafür braucht man eine hohe Rechenleistung - sie verfügen
über Taktraten von bis zu 400 MHz und bringen Speicherkapazitäten
von bis zu zwei MByte.
Infineon-Chips finden sich heute schon in sehr vielen
Fahrzeugen: Eine Studie des Marktforschungsunternehmens Strategy
Analytics bestätigt, dass Infineon im Jahr 2001 in Europa jeden
sechsten Chip für Automobile geliefert hat. Damit ist die
Münchner Hightech-Firma hier mit einem Marktanteil von 14,7
Prozent die Nummer eins.
www.infineon.de
www.campeon.de
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