Caspar Thier ist einer der Studierenden der Fachhochschule Münster, die ihre Position zum Thema Unternehmensverantwortung im Rahmen eines zweitägigen Seminars verdeutlichten. "Zwischen Wandel und Beständigkeit: Mehrwert durch Unternehmensverantwortung", so der Titel der Veranstaltung, die von Dr. Alexandra Hildebrandt, Leiterin Gesellschaftspolitik der Arcandor AG, in Zusammenarbeit mit der Mediatorin Suzanne von Melle durchgeführt wurde.
Verantwortung des Einzelnen.
Hierauf fanden sich unterschiedliche Antworten, so unterschiedlich wie die Teilnehmer selbst. Die gelernte Steuerfachangestellte Jennifer Pieper, die im sechsten Semester an der Fachhochschule Münster studiert, sagt dazu: "Verantwortung tragen bedeutet für mich, vorausschauend zu handeln, Tag für Tag, und Pflichtbewusstsein gegenüber meinen Mitmenschen zu haben." Sie will diese Botschaft auch über den Rahmen der Veranstaltung hinaustragen - in ihre Familie und in ihren Freundeskreis. Diesen Ansatz kann Paloma Schmidt, 21 Jahre alt, nur unterstützen. Sie studiert im zweiten Semester und sieht ihre Verantwortung darin, selbstverantwortlich zu handeln und alle damit verbundenen Konsequenzen zu akzeptieren. Dem schließt sich die 21-jährige, aus Argentinien stammende Macarena Chaves an. Sie studiert im fünften Semester an der Fachhochschule und geht immer wieder der Frage nach, wie Ökonomie und Menschlichkeit miteinander in Verbindung gebracht werden können. Ihre Kollegin Lena Berkon weiß, dass eben nicht das Unbeständige und Temporäre zählen darf: "Verantwortung zu tragen bedeutet für mich, langfristig und bewusst Dinge wahrzunehmen." Und der Student Caspar Thier gibt an, dass Verantwortung zu tragen für ihn bedeute, Traditionen zu wahren, Werte zu halten und Leben zu schützen. Anja Trenkamp, Studentin der Betriebswirtschaftslehre im fünften Semester und 23 Jahre alt, bringt die Thematik mit ihrem Statement auf den Punkt: "Ich trage Verantwortung, auch wenn mir das nicht bewusst sein mag: im Studium, auf der Straße, im Alltag, zu jeder Zeit."
Keine Plastikbegriffe.
Dass die beiden Tage keine Zeitverschwendung, sondern ein Gewinn an Sinn waren - eine Investition, die man nicht sofort sieht, aber nachhaltig spüren würde - das war auch Hildebrandt wichtig, hervorzuheben. Kooperationen von Unternehmen und Hochschulen würden dabei massiv an Bedeutung gewinnen. Denn nur im Dialog könne es gelingen, auch Themen der Nachhaltigkeit und Unternehmensverantwortung umfangreich und glaubwürdig zu kommunizieren. Dementsprechend ist Nachhaltigkeit nichts Abstraktes, wie ein Student richtig feststellte, sondern hat mit jedem selbst zu tun. Genau darauf komme es an, bestätigt Hildebrandt: "Das Große im Kleinen wieder zu finden, um seine Rolle in der Welt besser zu verstehen und Mut zur Veränderung zu haben."
Dass Verantwortung nicht nur im Unternehmen beginnt, sondern bei jedem Einzelnen und in diesem Fall ganz konkret bei den zukünftigen Betriebswirten selbst, wird den Studierenden bewusst geworden sein. Damit verhält es sich wohl mit der Unternehmensverantwortung und der Verantwortung des Einzelnen wie mit dem sprichwörtlichen Ei des Kolumbus: Die Lösung liegt oft näher als gedacht. In diesem Fall: bei jedem selbst.
"Wenn wir mit Studenten
zusammenkommen, erfahren wir sehr direkt, dass es keine
Trennungen unserer Themen gibt - alle sind miteinander
verbunden. So sind die Studenten selbst oder deren Familien
Kunden von uns, zum Teil sogar Mitarbeiter, auch werden
zuweilen Produkte dieser Stakeholder, zum Beispiel
Lieferanten, bei uns angeboten. Deshalb reicht es nicht
aus, wenn wir lediglich mit anderen Konzernen und NGOs
kommunizieren. Wenn wir mehr über uns und unser Tun
erfahren wollen, müssen wir zu denen gehen, die uns aus
einer anderen Perspektive sehen."
"Die Frage nach der
Unternehmensverantwortung wird im Zusammenhang mit der
Finanzkrise immer häufiger gestellt. Es geht eben nicht,
dass nur Sorge für das eigene Unternehmen oder den eigenen
Konzern getragen wird. Viele Firmen agieren zu kurzsichtig
und fügen sich und der Gesellschaft dadurch Schaden zu."
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Suzanne von Melle, ausgebildete Diplom-Pädagogin, ist Mediatorin in Essen und arbeitet als freie Mitarbeiterin für die Arcandor AG.
Fotos: Suzanne von Melle.
Kontakt:
Arcandor AG
Dr. Alexandra Hildebrandt
Leiterin Gesellschaftspolitik
Theodor-Althoff-Straße 2
D-45133 Essen
Tel.: +49 (0)201/727-96 62
Fax: +49 (0)201/727-69 96 62
alexandra.hildebrandt@arcandor.com
www.arcandor.com
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