Unternehmen, die sich diesen Herausforderungen nicht rechtzeitig stellen, werden zukünftig nicht mehr wettbewerbsfähig sein, sagen Trendstudien voraus. "Je amerikanischer unser Leben wird, desto mehr verlagert sich Politik in den Konsum. Da bin ich der Entscheider und kann, wenn auch nur im Kleinen, was bewegen", so der Trendforscher Peter Wippermann. Mittlerweile haben Konsumenten sogar größeren Einfluss als die Wähler.(2) Shopping hat eine politische Dimension bekommen: "Jeder Kaufakt ist eine Entscheidung. Mit jedem Pack Milch bestimmen sie über die Welt, in der wir leben", sagt der Schauspieler Axel Milberg, der seinen Einkauf nach ethischen Prinzipien ausrichtet. Die Beispiele zeigen, dass der Gegensatz von Natur und Technik, von Umweltbewusstsein und Genuss sukzessive verschwindet.
Vom Yuppie zum Lohas.
Der Ökogedanke ist seit dem
Yuppie-Jahrzehnt der 90er-Jahre, das viele erfolgreiche
Geschäftsleute hervorbrachte, Common Sense und gesellschaftlich
etabliert. Der Begriff "Yuppie" (Young Urban Professional) wird
vor allem auf den Journalisten Joseph Epstein zurückgeführt.
"Professional" bedeutet sinngemäß "Angehöriger der freien Berufe,
Experte", auch "Angehöriger der oberen Mittelschicht". Im
Gegensatz zur Hippie-Kultur standen bei den Yuppies vor allem
Konsum und materieller Wohlstand im Vordergrund. Dieser Reichtum
und der damit einhergehende Hedonismus wurden beispielsweise
durch das Tragen teurer Kleidung repräsentiert. So galt: "Ich
kaufe, also bin ich."
Der Yuppie wollte lediglich besitzen und behalten - und
deshalb gibt es ihn auch heute vielleicht nicht mehr. Im
übertragenen Sinn ging es ihm wie der Hauptfigur Raphaël de
Valentin in Balzacs 1831 veröffentlichtem Roman
Das Chagrinleder, in dem der "Prototyp des Fortschritts-
und Glücksverhinderers" auftritt. Für ihn gilt, was Wolf Lotter
einmal notierte: "Das einmal Erworbene muss ewig - wenigstens
zeitlebens - seinen Wert behalten. Doch wer die Welt so sieht,
gräbt sich sein eigenes Grab."(3) In einem Antiquariat begegnet
er einem alten Mann, der ihm das Chagrinleder - ein Stück
"Eselshaut" - zeigt. Raphael erkennt eine eingravierte, arabische
Schrift folgenden Inhalts: "Alles besitzest du, wenn du mich
besitzest. Dein Leben jedoch gehöret mir. So will es Gott der
Herr. Alles, was du wünschest, soll durch mich erfüllt werden.
Doch auf dein Leben richte deine Wünsche. Das ist da. Wie deine
Tage werde ich abnehmen mit einem jeglichen deiner Wünsche!" Mit
jedem Wunsch, der seinem Besitzer erfüllt wird, schrumpft dieser
Talisman zusammen. Das völlige Verschwinden bedeutet Tod, da die
Größe des Talismans proportional zur Lebensdauer seines Besitzers
ist.
Die Yuppies sind tot. Es leben die Lohas, die Anhänger des
Lifestyle of Health and Sustainability. Im Gegensatz zum rein
egoistischen Ansatz der Yuppies legen sie besonderen Wert auf ein
bewusstes und ethisch korrektes Leben vor dem Hintergrund der
Nachhaltigkeit. Dabei möchten sie keinesfalls auf die Freuden des
Lebens verzichten. Zu der in den USA entstandenen Bewegung
gehören Filmstars wie Julia Roberts und Leonardo DiCaprio, die
sich öffentlich zu einem "grünen" Lebensstil bekennen. Für sie
gilt nun: "Ich kaufe, also bestimme ich, was Unternehmen auf den
Markt bringen."(4)
"Schon heute kaufen Lohas für 500 Milliarden Dollar pro
Jahr weltweit nachhaltige Produkte", sagt Martina Hoffhaus,
Mitbegründerin des Lohas-Kompetenznetzwerks.(5) In Deutschland
zeigen mittlerweile 30 Prozent der Bevölkerung Sympathien für
diesen Lebensstil, der sich an einer an Nachhaltigkeit
ausgerichteten Gesellschaftsentwicklung orientiert. Unternehmen
sind gezwungen, auf diese neue Entwicklung zu reagieren. Damit
zusammen hängt auch, dass Lohas verstärkt in den Fokus der
Marktforscher und Markenartikler rücken. Eine Auswertung der
BRIGITTE KommunikationsAnalyse 2008 bestätigt, dass nachhaltiger
und ethisch motivierter Konsum unter deutschen Frauen längst ein
Massenphänomen ist: 43 Prozent der Frauen zwischen 14 und 64
Jahren geben an, dass die Bedingungen, unter denen ein Produkt
hergestellt wird, ihre Kaufentscheidungen wesentlich
beeinflussen.(6)
Eco leather - the new luxury.
Dass Grün längst keine Marktnische
mehr ist, sondern ein globaler und übergreifender Trend, der alle
Lebensbereiche durchdringt, haben auch namhafte Designer wie
Michael Michalsky erkannt: "Der moderne Konsument verhält sich
mehrdimensional und vereint mühelos paradoxe Lebensformen: Man
fährt mit dem Luxusauto zum Biomarkt."(7) Für ihn ist "the new
luxury" das neue Statussymbol.(8)
Jane Buckingham, Präsidentin von Youth Intelligence, einer
Agentur für Trendforschung, sagt: "Junge Leute wollen sich wieder
zu etwas bekennen. Wer ein Jesus-T-Shirt trägt, demonstriert
seine Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe - und zugleich,
dass er sich als Teil eines größeren Ganzen versteht."(9)
Lifestyle und Haltung sind dabei untrennbar miteinander
verbunden.
Im Herbst-Winter-Katalog von Peter Hahn wird die erste
Öko-Fashion-Kollektion Norintra Pure Nature von Norintra House of
Fashion (Hongkong) für mode- und selbstbewusste Frauen
vorgestellt. Sie zielt auf den Massenmarkt jenseits der kleinen
Nischen und zeigt, dass sich Mode und soziales Gewissen sehr gut
miteinander verbinden lassen. Im Rahmen von Norintra Pure Nature
erscheint Ende des Jahres eine weitere Kollektion - diesmal unter
Verwendung von "Ökoleder". Für diesen Begriff gibt es zwar keine
offizielle Definition, auch haben der Internationale
Gerberverband sowie die Union der Internationalen
Gerbereichemiker-Verbände noch keine Kriterien festgelegt, die
ihn konkret definieren, doch kann man die Qualität des
"Ökoleders" am derzeit aktuellsten und strengsten Prüfsiegel "IVN
Naturleder" des Internationalen Verbands der
Naturtextilwirtschaft e. V. erkennen.
Leder wird häufig mit Assoziationen wie Wildheit und
Ungezügeltheit in Verbindung gesetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg
entdeckte die Bekleidungsindustrie die Jugend als neue
Zielgruppe. Männer und Frauen kauften Blousons und Jacken aus
Leder. Dem Material haftete ein Hauch von Abenteuerlust an. So
war die Lederjacke im Film
The Wild One (1953) mit Marlon Brando Symbol des
Aufbegehrens gegen das Establishment. In den 60ern wurde Leder
noch beliebter, denn es symbolisierte eine junge Gegenbewegung
zur konservativen Erwachsenenwelt. Der Anti-Stil endete in den
70er-Jahren im Mainstream. Die Punk-Bewegung entdeckte zwar die
Lederjacke als Protestsymbol, aber auch dieser Look wurde bald
für alle tragbar gemacht. Im Jahrzehnt der Yuppies wurde die
typische Lederästhetik wiederentdeckt. Leder war fast überall zu
finden und galt bald als "Jeansstoff der 80er".
Diese Symbolik schwingt mit, wenn die aktuelle Kollektion
von Norintra Pure Nature nun einige Kleidungstücke aus Ökoleder
enthält. Sie sind für die intelligente, selbstbewusste und urbane
Frau, die sich ihren Stil nicht vorschreiben lassen möchte,
sondern die nötige Ausstrahlung mitbringt, um die Materialien zu
einem Teil ihrer selbst werden zu lassen. Dazu gehört im wahrsten
Sinne des Wortes, einen spürbaren Bezug zu ihrer Umwelt zu haben.
Die Kollektion ist "die Antwort auf das Wissen um die Bedeutung
nachhaltiger Herstellungsverfahren und das wachsende
Nachhaltigkeitsbewusstsein unserer Anspruchsgruppen", sagt Annett
Koeman, die Leiterin des Designcenters. Allerdings, so schränkt
sie ein, kann man "das qualitativ beste Kleidungsstück haben,
aber wenn es nicht attraktiv ist, wird es niemand tragen wollen".
Die Beschäftigung mit Ökoleder ist für sie die konsequente
Weiterentwicklung verantwortlichen Wirtschaftens im
Bekleidungssektor: "Das Konzept forderte von unseren
multinationalen Teams, gängige Designprinzipien zu hinterfragen
und umweltfreundlicher zu gestalten."
Mit ihrer klaren Auszeichnung und einem eindeutigen
Etikettierungssystem erfüllt die Kollektion den Wunsch der
Konsumenten nach mehr Transparenz. Die Metallzutaten sind
nickelfrei, Einlagen und Schulterpolster entsprechen dem Öko-Tex
Standard 100, einem weltweit einheitlichen Prüf- und
Zertifizierungssystem für textile Roh-, Zwischen- und Endprodukte
aller Verarbeitungsstufen mit dem Ziel einer umfassenden
Schadstofffreiheit. Die Ware wird an Quelle im November
geliefert.
Dass Umweltdenken und Fortschrittsglaube zusammen und zum
neuen Lebensstil gehören, zeigt sich besonders am Thema Ökoleder,
dem sich die Norintra-Philosophie verschrieben hat: "Ich mag
Leder sehr", sagt die Leiterin des Designcenters, "aber die
Erkenntnis, dass Leder in einem ziemlich umweltbelastenden
Verfahren gewonnen wird und die Gerbereiabwässer wegen der
Vielzahl ihrer giftigen Inhaltsstoffe zu den am schwierigsten zu
behandelnden Industrieabwässern gehören, hat die Anzahl von
Lederteilen in meiner Garderobe auf einige wenige
Fashion-Must-Haves beschränkt." Die meisten Tierhäute werden mit
Chrom gegerbt, dabei gelangt das entstehende Chromat ins
Abwasser, und die Auswirkungen wie Vergiftungen und Erbgutschäden
sind verheerend. Neben Chromat fallen in der Regel noch
Aluminium, Eisen, Zirkon, Phenol, Kresol sowie verschiedene Öle
an.
"Ökoleder erlaubt uns endlich, Leder zu tragen, ohne ein
schlechtes Gewissen zu haben, dass wir die Umwelt belasten", so
Koeman. Die Herausforderung des Designcenters bestehe für sie
darin, "entsprechende Überzeugungsarbeit bei den Einkäufern zu
leisten, dass hier enorme zukünftige Potenziale liegen, auch wenn
das Material teurer als herkömmlich bearbeitetes Leder ist".
Qualität hat eben ihren Preis. Sie ist dort, wo es leise ist und
wo nicht Slogans wie "Geiz ist geil" in die Welt geschrien
werden.
Unternehmen statt managen.
Wer auf Qualität setzt, misstraut
Kommunikations- und Marketingaktionen, die nicht aus gewachsenen,
nachhaltigen Voraussetzungen entstehen. Dazu gehört, dass
diejenigen, die für Qualität bürgen, ihrer Berufung folgen und
nicht nur einen Job machen. Auch ein langer Atem gehört zum
nachhaltigen Wirtschaften. Für die Kollektion Norintra Pure
Nature heißt das zum Beispiel, dass der Lieferant und
Geschäftsführer der Yuppie GmbH & Co. KG, Walter Rudolf
Czech, an diesem Projekt in Kooperation mit der BASF etwa zehn
Jahre intensiv gearbeitet hat. Aufgrund der von der BASF
erarbeiteten Inhalte wurde das "IVN Naturleder-Gütesiegel"
beantragt. Ziel war die lückenlose Zertifizierung. "Die
präsentierten Musterleder, basierend auf einer synthetischen
Gerbung und auf dem Anforderungsprofil unserer Vorgabe, waren
überzeugend. Neben der Chromfreiheit - wir bevorzugen
'schwermetallfrei', da auch Nickel, Kupfer, Kobalt und Blei in
herkömmlichen Ledern vorkommen - können wir folgende zusätzlich
vorteilhafte Eigenschaften ausloben: hautfreundliche Veredelung,
Vermeidung von gesundheitsschädlichen Azo-Farbstoffen,
Schwermetallen und Lösungsmitteln, erhöhter Tragekomfort durch
optimierte Atmungsaktivität, weitgehende Geruchsneutralität,
Verwendung ausschließlich hochwertiger synthetischer Farbstoffe,
umweltfreundliche Recyclingfähigkeit sowie Prozessoptimierung zur
Schonung der umweltrelevanten Ressourcen", sagt der
Geschäftsführer.
Eine Kennzeichnungspflicht für Schadstoffe gibt es nicht.
Die einzige Sicherheit für Verbraucher bieten bisher nur
Prüfsiegel wie das IVN Naturleder. Es beinhaltet, so Walter
Rudolf Czech, "dass keine Haut von wild lebenden und bedrohten
Tierarten verwendet werden darf. Zur Konservierung sind nur
Kühlen und Salzen zugelassen. Beim Gerben sind Chrom und Stoffe
mit hohem Formaldehydgehalt verboten. Farbstoffe müssen AOX- und
schwermetallfrei sein. Halogenierte organische Lösemittel und
kurzkettige Chloralkane sind zum Färben und Fetten ebenfalls
unzulässig."
Als Leder erfährt die Haut so etwas wie eine
"Lebensverlängerung". Der Weg dorthin sieht konkret so aus:
"Zunächst wird Schlachttieren die Haut abgezogen, die dann
enthaart und in Natriumsulfit-Lauge einige Tage gelagert wird.
Danach wird das restliche Fleisch abgeschält und die Haut
gespalten. Nur der obere Teil wird Leder. Um aus leicht
verderblicher Tierhaut haltbares Leder herzustellen, muss sie
gegerbt werden. Dadurch bleiben ihre elastischen Eigenschaften
erhalten, und sie wird vor Zersetzung geschützt. Gegerbt werden
können Häute durch chemische, mineralische oder pflanzliche
Stoffe. Rund 90 Prozent aller Leder gerbt man heute mit dem
giftigen Schwermetall Chrom. Dieses Verfahren ist schneller als
die pflanzliche Gerbung und bringt strapazierbare, weiche Leder
hervor, die sich individuell zurichten und einfärben lassen.
Chromiertes Nappaleder wird fast immer mit Polyurethan-versetzten
Substanzen versiegelt, Veloursleder erhalten in der Regel
fluorhaltige, Wasser und Fett abstoßende Substanzen. Chrom
garantiert eine erhöhte Lichtechtheit und leichte
Pflegeeigenschaften. Die Leder verlieren jedoch ihre wesentliche
Eigenschaft als Naturmaterial und die Chemiekomponenten im
Abwasser sind fast nicht abbaubar."
Die Beschäftigung mit Ökoleder stellte eine enorme
Herausforderung dar, denn Chromleder besticht vor allem durch
seine Gebrauchseigenschaften. Es ist sehr widerstandsfähig,
reißfest und lässt sich leicht in verschiedenen Farben lichtecht
färben. Der Konsument verlangt entsprechende Eigenschaften auch
für Ökolederbekleidung. Der Vorwurf von Kritikern, dass Ökoleder
nicht so "haltbar" sei, ist relativ. Was bedeutet "haltbar"? Ein
Leben lang? Nichts währt ewig - man denke an das Schicksal von
Balzacs Hauptfigur, die alles verlor, weil sie behalten wollte.
Der Vergleich zwischen einem chemisch bearbeiteten und einem
Ökoapfel ist in diesem Zusammenhang angebracht: Der eine sieht
nach 14 Tagen noch frisch und unversehrt aus, während der andere
schon Flecken bekommen hat. Das Haltbarkeitsargument greift hier
also nicht, denn Qualität "speist" sich im wörtlichen Sinn aus
anderen Eigenschaften.
Als Naturprodukt hat jedes Stück der Ökolederkollektion
seine individuelle Geschichte. Vernarbungen, kleine Kratzer oder
Abschürfungen sind typische Zeichen eines echten Naturmaterials,
Spuren des Lebens in freier Natur. Die verschiedenen,
offenporigen Oberflächen zeigen "Geschichten". So ist auch die
Lebensweise des Tieres in der Haut eingezeichnet, etwa Kratzer
von Dornen oder Insektenstiche. Wie bei allen natürlichen
Materialien sind Gebrauchsspuren und Patina Zeugnis der Echtheit,
sie verweisen auf das Naturell des Materials und den Wert
handwerklicher Arbeit.
Investition in die Zukunft.
Dass Walter Rudolf Czech sein Unternehmen im
Yuppie-Jahrzehnt gründete und ihm auch diesen Namen gab, mag ein
Zufall sein. Aber selbst Zufälle machen Sinn, wenn man die Dinge
vom Ende her betrachtet. So kommt aus einem Unternehmen, das sich
"Yuppie" nennt, ein Thema der neuen Ökologiebewegung (Lohas).
Symbolisch aufgeladen ist auch der Anfangsbuchstabe Y: Bis ins
17. Jahrhundert hinein galt die Vorstellung, Pythagoras habe ihn
in seiner Doppelfunktion als Buchstabe und Signum zugleich
erfunden. Das Y war Zeichen für das menschliche Leben, das sich
am "Scheideweg" zwischen Tugend und Laster gabelte.(10) Er
bezeichnete eine Wegkreuzung, die den Wanderer zwang, eine
bestimmte Richtung einzuschlagen. Auch Unternehmer stehen mit
ihren Entscheidungen ständig vor Weggabelungen, einem
Entweder-oder zwischen dem "Verbrauch der Zukunft in der
Gegenwart" (Angela Merkel) oder einer langfristigen Investition
in die Zukunft. Walter Rudolf Czech hat sich für Letzteres
entschieden. Der Unternehmer zeichnet sich durch einen
lebendigen, bewegten Geist aus und durch noble Bescheidenheit.
Denn er exponiert sich nicht oder stellt sich gar an die Spitze
neuer Tendenzen und Entwicklungen, aber er passt als Unternehmer
auf, dass er nicht zurückbleibt. So ist die Yuppie GmbH seit 2008
Mitglied der Gemeinschaftsinitiative Business Social Compliance
Initiative (BSCI), die unter dem Dach des europäischen
Außenhandelsverbandes Foreign Trade Association (FTA) entwickelt
wurde und sich für die Grundsätze der Sozialverantwortung in den
Produktionsstätten einsetzt. Zu den Gründungsmitgliedern gehörte
die damalige KarstadtQuelle AG (heute Arcandor AG) und die Otto
Group.
Um andere von seinem Denken und Tun zu überzeugen,
(ge)braucht er keine polternde Rhetorik. Er lässt Inhalte
eindringen, nicht laute Töne. Ihm hört man gern zu, auch wenn er
leise spricht. Das Prinzip der Nachhaltigkeit gilt auch für sein
eigenes Leben. So findet sich in seinem Büro kein technisches
Gerät. Wer so entscheidet, muss nicht zwangsläufig ein
Technikkritiker sein, sondern ist vielleicht jemand, der bewusst
reflektieren, kommunizieren und konsumieren kann. Alles, was er
tut, geschieht aus Liebe.
Gabriele Fischer, Gründerin und Chefredakteurin des
Wirtschaftsmagazins
brand eins, bemerkte kürzlich zu Recht: "Mag sein, dass
die Liebe zuweilen blind machen kann, aber ganz sicher macht sie
uns stark, einfallsreich und, wo eine Liebe zu retten oder über
eine lange Zeit zu bewahren ist, klug. Liebe ist der Treibstoff,
ohne den nichts läuft."(11) Das gilt im Privatleben und
gleichermaßen in der Wirtschaft. Walter Rudolf Czech ist das
beste Beispiel dafür. Unternehmer wie er sollten in der
Öffentlichkeit wahrgenommen werden als handelnde
Persönlichkeiten, die etwas bewegen oder - im wahrsten Sinne des
Wortes - unternehmen.
Dr. Alexandra Hildebrandt ist Leiterin Gesellschaftspolitik bei der Arcandor AG.
Fotos: Norintra House of Fashion und Arcandor AG
Quellenachweise
- Zit. in: Zeit, "So wird Öko logisch", 4 (2008), S. 15.
- Zit. in: "Inventur des Alltags". In: Focus 32 (2006), S. 94.
- Wolf Lotter: Verschwendung. Wirtschaft braucht Überfluss - die guten Seiten des Verschwendens. München, Wien 2006, S. 47.
- Vgl. http://www.microm-online.de/Ressourcen/PDF/Aktuelle_Angebote/2008-04-07_LoHaS.pdf (Stand: August 2008).
- Zit. in: natur + kosmos 07 (2008), S. 59.
- Die Befragung wurde zwischen Oktober und Dezember 2007 von MMA MediaMarktAnalysen und Ipsos durchgeführt.
- Michael Michalsky: "Das ist Avantgarde", Cicero Januar 2008, S. 90.
- In: Michael Michalsky. Interview von Ulf Lippitz. In: Das Modebuch Berlin 2008/2009, S. 138 f.
- Zit. in: fashion body cult. Hg. von Elke Bippus und Dorothea Mink. Stuttgart 2007, S. 147.
- Kristine Patz: "Die littera Pythagorae in der Architektur". In: http://www.tu-cottbus.de/Theo/Wolke/deu/Themen/972/Patz/patz_t.html (Stand: 3.8.2008). Den Hinweis verdanke ich Dr. Bettina Knauer, Hamburg.
- Gabriele Fischer: "Liebe zählt". In: brand eins 8 (2008), S. 4.
Kontakt:
Arcandor AG
Dr. Alexandra Hildebrandt
Leiterin Gesellschaftspolitik
Theodor-Althoff-Straße 2
D-45133 Essen
Tel.: +49 (0)201/727-96 62
Fax: +49 (0)201/727-69 96 62
alexandra.hildebrandt@arcandor.com
www.arcandor.com
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