24 Stunden Neugier
Wir zählen Kulturen, weil Kultur
zählt - ein Gespräch mit Michael Gleich und Peter
Felixberger.
Was unterscheidet, was verbindet uns?
Das ist die Leitfrage eines ungewöhnlichen Projekts: Bei einem
24-stündigen
Interview Marathon sprechen die Publizisten Peter
Felixberger und Michael Gleich mit bekannten Persönlichkeiten aus
Kultur, Wirtschaft und Medien über die Begegnung mit
unterschiedlichen Kulturen. Live. Rund um die Uhr. Mitten im
Berliner Hauptbahnhof. Die Veranstaltung ist Teil von Culture
Counts, ein multimediales Projekt, das kulturelle Vielfalt sichtbar
macht und als Wert schätzt. / 20.04.07
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Sie haben
das sportliche Ziel, Menschen 24 Stunden rund um die Uhr zu
interviewen - wollen Sie es ins Guinnessbuch der Rekorde
schaffen?
Peter Felixberger: Nein, wir wollen 24 Stunden lang Neugier
auf unser Projekt Culture Counts wecken.
Worum geht
es bei diesem Projekt?
Michael Gleich: Wir erkunden journalistisch, wie wir
kulturelle Vielfalt heute leben und erleben. Die Begegnung
unterschiedlicher Kulturen gehört im globalen Zeitalter immer mehr
zum Alltag. Aber was wissen wir darüber? Und wie tolerant sind wir
wirklich?
Peter Felixberger: Dabei geht es nicht primär um
Ausländerkulturen, das Thema soll von verschiedenen Seiten
beleuchtet werden. Was bedeutet die Fremde zum Beispiel für einen
Korrespondenten wie Gerd Ruge, der viel Zeit im Ausland verbracht
hat? Wie erlebt die Band Culcha Candela mit Musikern aus mehreren
Nationen interkulturelles Miteinander?
Wer wurde
noch eingeladen?
Michael Gleich: Menschen ganz unterschiedlicher Berufe und
Herkunft, darunter eine Frauenrechtlerin, Musiker, Tänzer,
Vordenker, eine Köchin, Schriftsteller wie Wladimir Kaminer,
Management-Guru Reinhard Sprenger und Thilo Bode von der
Verbraucherorganisation foodwatch.
Warum haben
Sie den Hauptbahnhof in Berlin gewählt?
Michael Gleich: Weil jeden Tag 300.000 Menschen aus
verschiedenen Nationen durch das Gebäude strömen. Die Interviews
werden aus der gläsernen Lounge von Diekmanns Austernbar auf eine
große Leinwand übertragen.
Mit dem
Marathon beginnt Ihr Projekt Culture Counts - was haben Sie alles
geplant?
Michael Gleich: In den nächsten vier Jahren wollen wir
exemplarisch das kulturelle Spektrum der Welt erkunden, in
Reportagen, Essays, mit fotografischen und künstlerischen Mitteln.
Begonnen haben wir damit in Städten wie Stuttgart und Tanger, aber
auch in global agierenden Unternehmen, für die hoch spannend ist,
zu verstehen, wie die Menschen in unterschiedlichen Märkten und
Kulturen leben und denken. Wir suchen nach Lösungen, nach
anschaulichen Beispielen für kulturelle Verständigung.
Peter Felixberger: Der Begriff "Counts" weist darauf hin,
dass es um eine Bestandsaufnahme der kulturellen Vielfalt der Welt
geht, begleitet von Veröffentlichungen, Büchern und einer
Internet-Plattform. Auf der Weltausstellung EXPO 2010 in Schanghai
wollen wir unsere Ergebnisse einer breiten Öffentlichkeit
zeigen.
Nachfolgend eine Übersicht über das
Programm des
Interview Marathon.
© changeX Partnerforum [20.04.2006]
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