Entsprechend komplex und anspruchsvoll sind auch die Bedürfnisse und Ansprüche ihrer Kunden geworden, zum Beispiel wenn es um den Einsatz neuer Callcentertechniken geht. "Jeder Kunde braucht eine individuelle Lösung", sagt Regina Beck, "dazu muss ich genau klären, welchen Bedarf dieser Kunde hat, wie dort die Abläufe sind und welches spezielle Umfeld zu berücksichtigen ist." Um sich für solche komplexen Beratungsaufgaben fit zu machen, hat die Kundenberaterin eine Ausbildung zum "Master of Consulting Excellence" absolviert. Mit diesem Zertifikat schließt ein dreimonatiges Intensivtraining ab, bei dem die Teilnehmer jene Beratungskompetenz erwerben, die in der kundenorientierten Geschäftswelt von heute immer mehr zum Erfolgsfaktor wird.
Praxisnahe Ausbildung.
Seit vier Jahren bietet LS training
and services diese Ausbildung an - eine kompakte Mischung aus
Theorie und Praxis, bei der nicht nur die unterschiedlichen
Methoden des Consultings vermittelt werden, sondern auch soziale
und persönliche Skills. Der Kurs gliedert sich in drei Module,
die eng auf den eigentlichen Beratungsprozess abgestimmt sind:
Vom Aufbau einer positiven Beziehung zum Kunden über die
umfassende Analyse des Kundenbedarfs und die vorausschauende
Entwicklung von Lösungskonzepten sowie der Begleitung der
Umsetzung beim Kunden bis hin zum erfolgreichen Abschluss eines
Projekts werden die Teilnehmer mit dem ABC des professionellen
Consultings vertraut gemacht. Zwischen den dreieinhalbtägigen
Präsenzseminaren geht es für sechs bis acht Wochen zurück an den
Arbeitsplatz. Dort kann und soll die frisch gelernte Theorie
gleich zur praktischen Anwendung kommen. In den Lerngruppen, die
- vom Trainer begleitet - zwischen den Präsenzseminaren
stattfinden, werden Erfahrungen und Fragen aus dem Arbeitsalltag
gemeinsam reflektiert und bearbeitet.
"Diese Praxisnähe ist neben der Prozessorientierung ein
ganz großer Vorteil der Ausbildung. Denn zum guten Berater wird
nur, wer seine Kenntnisse und Fähigkeiten immer wieder anwendet,
sich in der Berufspraxis permanent selbst reflektiert und damit
immer neu dazulernt", sagt Wiebke Lawrenz. Sie hat die Ausbildung
zum Master of Consulting Excellence mit entwickelt und arbeitet
selbst als Beratungstrainerin. Wie ihre fünf Trainerkollegen hat
auch sie langjährige Erfahrung als Consultant und Coach im
IT-Bereich und ist bestens vertraut mit den Fallen und Irrwegen,
die im Beratungsgeschäft lauern. Zum Beispiel die weit
verbreitete Ansicht, allein das Fachwissen der Berater bringe den
größten Kundennutzen. "Bevor dieses Fachwissen überhaupt im Sinne
des Kunden eingesetzt werden kann, muss erst einmal die
individuelle Problemlage des Kunden geklärt sein. Das erfordert
natürlich, dass der Berater seine eigene Meinung in den
Hintergrund stellt und sich intensiv in den Kunden und dessen
Umfeld hineindenkt." Der Kunde entscheidet, der Berater ist dabei
behilflich - so lautet eines der Leitmotive der Ausbildung. Für
die angehenden Master of Consulting Excellence bedeutet das nicht
selten einen echten Perspektivwechsel - weg vom produktfixierten
"hard seller" und hin zum kundenzentrierten
Prozessbegleiter.
Ein Kulturwandel, der sich auszahlt.
Ein Umdenken übrigens, das sich in
barer Münze auszahlt. Sagt Andreas Schimanski, der bei Siemens
für das Geschäftssegment IT-Powersolutions verantwortlich ist und
dessen Mitarbeiter überwiegend aus dem technischen Vertrieb
kommen. Nachdem er selbst und fast sein ganzes Team das
Beratertraining absolviert hatten, hat sich der Auftragseingang
innerhalb von zwei Jahren fast verdoppelt. "Wir alle haben
gelernt, dass der Erfolg eines Beratungsprojekts mit der
gewissenhaften Vorbereitung steht und fällt. Wir haben gelernt,
zielgenauer zu akquirieren und wir haben gelernt, die
Kundenbedürfnisse gründlich zu hinterfragen", sagt Andreas
Schimanski. "Sogar im Umgang mit den eigenen Kollegen innerhalb
des Teams sind wir wesentlich präziser, vertrauensvoller und
offener geworden. Da hat tatsächlich ein Kulturwandel
stattgefunden."
Diese eigene Beratungskultur erleichtert die Zusammenarbeit
und kommt beim Kunden offenbar gut an. Kein Wunder, dass
Unternehmen gerne die Möglichkeit nutzen, ganze Teams in den
Consulting-Kursen schulen zu lassen. Deshalb bietet LS training
and services auch Kurse an, deren Inhalt auf die jeweilige
Zielgruppe - zum Beispiel Vertriebsmitarbeiter oder
Technikexperten - maßgeschneidert ist. Von den Firmen besonders
geschätzt wird auch die kompakte und anwendungsnahe Ausbildung,
die eine effiziente Kombination von Lernen und Arbeiten möglich
macht. Allerdings wird den Kursteilnehmern einiges abverlangt.
Wegen der kleinen Gruppen - maximal zwölf Teilnehmer werden von
zwei Trainern betreut - ist das Training für jeden Einzelnen sehr
intensiv und die gemeinsamen Arbeitsgespräche ziehen sich oft bis
in die späten Abendstunden. Darüber hinaus hat jeder Teilnehmer
einen Praxisfall aus seinem Arbeitsumfeld auszuwählen, der als
Lernprojekt in die Ausbildung integriert wird. Erst die
umfassende Bearbeitung und Dokumentation dieses Falls führt zu
dem begehrten Zertifikat des Master of Consulting
Excellence.
Lust auf die eigene Zukunft.
"Die Ausbildung ist anspruchsvoll,
aber Theorie und Praxis ergänzen sich perfekt - so dass ich das
Ganze als positiven Stress empfunden habe", sagt Regina Beck.
Besonders wertvoll für sie war die intensive Auseinandersetzung
mit den sogenannten "Softskills" - Gesprächsführung, Moderation,
Konfliktbewältigung und Ähnliches. Zwar waren ihr einige
Beratungsmethoden bereits bekannt, aber nun verfüge sie endlich
über einen umfassenden "Werkzeugkoffer" - ein
Beratungsrepertoire, das der Komplexität heutiger
Kundenbedürfnisse und Problemlösungen gerecht wird. Dazu gehört
ein fundiertes Fach- und Methodenwissen ebenso wie der
vertrauensvolle Kontakt und Umgang mit den Kunden - aber auch ein
tiefes Verständnis von Veränderungsprozessen und die Fähigkeit,
Wandel zu managen.
"Gerade in der Umsetzungsphase von Projekten ist der
Berater besonders gefragt", sagt Wiebke Lawrenz. "Oft werden die
Auswirkungen von Change-Prozessen unterschätzt oder es gibt im
Unternehmen Widerstände gegen die Veränderungen. Hier hat der
Berater die Aufgabe, eine gewisse Stabilität herzustellen und die
Menschen dafür zu gewinnen, den Wandel mitzugestalten, ihnen
sozusagen Lust auf die eigene Zukunft zu machen."
Wenn das keine Aufgabe ist, für die es sich zu lernen
lohnt.
Helga Hochberger arbeitet als freie Redakteurin für changeX.
© changeX Partnerforum [28.01.2005] Alle Rechte vorbehalten, all rights reserved.
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