| Folge 11: Ralf Langen über Change Management in Unternehmen. |
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Für die Unternehmen hat dies markante Folgen, denn in Change-Prozessen spitzen sich eindeutige Fragestellungen zu: Wie stellt sich das Unternehmen strategisch auf und wie verändert es seine Strukturen? Welche Firmenkultur wird angestrebt? Wie lassen sich neu geschaffene Einheiten oder akquirierte Unternehmen in die bestehende Kultur reibungslos integrieren? Wie optimiert man Geschäftsprozesse, um schneller, besser, kostengünstiger am Markt zu agieren? Wie verbessert man den Innovationsgrad seiner Produkte und Dienstleistungen? Wie verändert man die "Route to Market", ohne den Kundenfokus zu verlieren? Und wie gelingt es, im Unternehmen eine neue Art zu denken, zu fühlen und zu arbeiten auf Dauer zu stellen?
Change Management findet immer auf drei Ebenen statt: erstens neue Produkte und Märkte entwickeln, zweitens die Wertschöpfung verbessern und drittens Werte schaffen. Im Klartext: Profitabel und innovativ sein sowie gleichzeitig eine Unternehmenskultur als Entfaltungslinie anbieten, mit der sich Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten und Shareholder vernetzen können.
Vielerorts herrscht eine Angstkultur.
Change Management ist also nur dann
erfolgreich, wenn es einerseits das Erreichen der strategischen
Unternehmensziele unterstützt, andererseits Identität stiftet und
Orientierung bietet. Und genau an dieser Stelle wird es
kniffelig. Denn beide Ebenen sind heute nicht mehr so ohne
weiteres kompatibel: Viele Unternehmen agieren im Entweder-oder.
Sie entlassen Mitarbeiter, setzen auf Outsourcing oder
Offshoring, um ihre Gewinnsituation zu verbessern. Interne
Unternehmenswelten werden brüchig, bislang Vertrautes und
Gewohntes wird in Frage gestellt. Deshalb herrscht vielerorts
eine Angstkultur. Die Folge: Das gegenseitige Misstrauen steigt.
Und dies verhindert den Aufbau einer attraktiven
Unternehmenskultur sowie eines Vertrauensfundaments.
Der Charakter eines Change-Prozesses und das Management
der Veränderungen müssen daher immer konstruktiv sein. Sonst wird
aus vollmundigem Change- schnell ein kleinlautes
Krisenmanagement. Wegen des hohen Veränderungstempos in
Wirtschaft und Gesellschaft sind Unternehmen in Zukunft mehr denn
je auf ein Vertrauensverhältnis zu ihren Stake- und Shareholdern
angewiesen. Die Firmen müssen dafür sorgen, dass diese Akteure
ein klares Bild vom Unternehmen und seiner Leistungsfähigkeit
haben und loyal sind. Und sie müssen die Menschen im Unternehmen
mit "Identität" versorgen. Das heißt: Alle Mitarbeiter müssen
wissen, welche Leistung
sie persönlich zum Großen und Ganzen beisteuern,
was die nächsten Etappenziele ihres Unternehmens sind und
warum es für
alle wichtig ist, dass diese Ziele erreicht werden. Denn:
Sich integriert und anerkannt fühlen ist heute für Mitarbeiter
mehr wert als die Höhe des Gehaltsschecks.
Intelligentes Management der Kommunikation.
Aufgrund dieses Sowohl-als-auch
bedürfen alle diese Change-Prozesse einer intensiven
Kommunikation. Nach innen wie nach außen. Warum? Ganz einfach:
Kommunikation ist nicht nur das Schmiermittel aller innovativen,
sozialen und mentalen Prozesse in einem Unternehmen. Es macht
Veränderungsprozesse durchschau- und damit erklärbar.
Kommunikation ist aber auch ein strategischer Stellhebel für das
Management, gerade in Zeiten der wertorientierten
Unternehmensführung. Kommunikation ist damit der wesentliche
Erfolgsfaktor für jedes Change Management, ganz gleich, ob es
sich um "dramatische" Umbauprozesse wie Fusionen,
Firmenabspaltungen, Restrukturierungen oder Repositionierungen
oder um weniger dramatische Transformationsprozesse wie eine
strategische Neuausrichtung oder die Verbesserung des
Innovationsprozesses handelt. Intelligentes Management der
Kommunikation ist eine zentrale Anforderung an die moderne
Unternehmensführung.
Pleon bietet hierfür das richtige Rüstzeug. Und dieses
Rüstzeug stellen wir als externe Spezialisten bei dramatischen
oder weniger dramatischen Change-Projekten verlässlich zur
Verfügung. Als europäisches Beratungsunternehmen ist die Practice
Group Change & Internal ein internationaler Knotenpunkt für
das notwendige Diagnose-, Erfahrungs- und Lösungswissen. In den
letzten zehn Jahren haben wir all jene Diagnose-Tools und
Research-Ansätze kontinuierlich weiterentwickelt, die kritische
Issues und konkrete Barrieren rechtzeitig in den Blick rücken.
Für Managemententscheidungen in mehrdeutigen Situationen mit
unklarer Entwicklungsrichtung setzen wir auf nachvollziehbare
Szenarien und eine professionelle und präzise Story-Modellierung
für den gesamten Veränderungsprozess. Wir entwickeln
maßgeschneiderte Plattformen und kommunikative Formate für den
wirkungsvollen Auftritt von Vorständen und Topmanagement, um dem
Prozess Dynamik und Richtung zu verleihen. Mit Coachings und
Trainings unterstützen wir die wesentlichen Akteure im
Change-Prozess. Und ausgestattet mit einer profunden Kenntnis der
"Best Practices" im Kommunikationsmanagement sorgen wir für die
Optimierung oder Neuausrichtung der Unternehmenskommunikation.
Denn eine neue Art, an die Dinge heranzugehen, eine Veränderung
im Denken, Fühlen und Handeln braucht immer auch eine neue
Kommunikation. Das beginnt bei der Entwicklung neuer Inhalte für
die interne und externe Kommunikation und reicht bis zur
Organisationsberatung für die Schlüsseldisziplinen der
Kommunikation. Controlling bei der Umsetzung sowie ein fundiertes
Monitoring der Kommunikationswirkungen runden den Baukasten
ab.
A consistent way of doing things.
Kommunikation im Change-Prozess
wird nicht am grünen Tisch entwickelt, geschweige denn umgesetzt.
Wir setzen daher bei allen Change-Mandaten auf "Dynamic Teaming"
mit der Kundenseite, arbeiten vor Ort in den Strukturen der
Unternehmen und aktivieren ihre Ressourcen im Dialog mit unseren
Auftraggebern. Dabei verstehen wir uns als strategische Berater
für das Management, als Übersetzer der strategischen Storys für
alle Stakeholder und sorgen als operative Kommunikationsmanager
zugleich für die effiziente Umsetzung klarer Programme.
Eine solche Vorgehensweise stellt hohe Anforderungen an
unsere Berater. Sie müssen über exzellentes Prozesswissen, ein
solides Verständnis unternehmerischer Führung, umfassendes
Kommunikations-Know-how und hervorragende Coaching-Qualitäten
verfügen. Change ist bei Pleon deshalb in erster Linie ein
"Senior Business", praktiziert von Beratern auf Partner- oder
Senior-Consultant-Level, die mit gut ausgebildeten Teams
zusammenarbeiten. Qualitätsmanagement in eigener Sache hat daher
einen hohen Stellenwert: Unsere Berater aus ganz Europa treffen
sich und tauschen sich regelmäßig aus, um Methoden und Werkzeuge
zu verbessern. Das Schlüsselkonzept heißt auch hier: "Practices".
Schließlich bedeutet "Practice" nichts anderes als "a consistent
way of doing things", auch und gerade beim Change Management.
Welche Trends sind im vielfältigen Beratungsfeld des Change
Management heute erkennbar, wenn man wie wir von der
Kommunikationsseite auf die Veränderungsprozesse in Wirtschaft,
Politik und Gesellschaft schaut?
1. It's reputation, stupid!
Die Wirtschaft rückt seit einigen Jahren ganz deutlich in
den Fokus moralisierender Debatten in Medien und Gesellschaft.
Vertrauenswürdigkeit und die Legitimität unternehmerischer
Entscheidungen sind nicht zuletzt dank einer ganzen Serie von
Skandalen à la Enron, Mannesmann/Vodafone, Parmalat oder Arthur
Andersen gefährdet. Der Handlungsspielraum von Vorständen und
Topmanagern wird zunehmend moralisch eingeengt, Kategorien der
"guten Unternehmensführung" (Good Corporate Governance) spielen
auch bei Kauf- und Investitionsentscheidungen zunehmend eine
Rolle. Das setzt die Spitzenvertreter der Unternehmen unter
Druck, sie stehen unter permanenter Beobachtung einer kritischen
Stakeholder-Society. Strategische Veränderungen, radikale
Richtungswechsel und Anpassungen der Unternehmenslogik müssen
nicht mehr einfach nur gut begründet, sondern sehr differenziert
auf die Erwartungshaltung verschiedener Zielgruppen fokussiert
werden. Dabei geht es letztlich um aktives Reputationsmanagement.
Und die Top Executives sind ein wesentlicher Faktor für die
Reputation des Unternehmens. Veränderungsvorhaben werden heute
erfolglos abgebrochen, weil es den Exponenten des Change nicht
gelingt, Reputationsdynamiken richtig einzuschätzen oder zu
managen. Change Management wird daher bei Pleon sehr konsequent
auf das Management der Reputation, auf den Erhalt der
Vertrauenswürdigkeit des Unternehmens bezogen.
2. Neue Kompetenzen für das HR-Management.
Die neuen Auftraggeber für eine systematische
Veränderungskommunikation kommen zunehmend aus den
Personalabteilungen und dem Projektmanagement. Es sind gerade
diese beiden Funktionen im Unternehmen, die sich in den
vergangenen Jahren die Kompetenz für eine akteursorientierte
Kommunikation und ein differenziertes Verständnis von
Change-Prozessen erworben haben. Mit einem Verständnis von grob
gegliederten Zielgruppen als Basis der Kommunikationsrealität in
Unternehmen und einem Kommunikationsansatz, der eher
journalistisch angehaucht auf die Wirkung von medialer
Kommunikation setzt, kommt man im Change-Prozess nicht weiter. Es
sind gerade die Personalentwickler und die Spezialisten für
lebenslanges Lernen aus dem Human Resource Management, die sich
der Kommunikation aus einer Akteursperspektive annehmen und
(externe) Spezialisten für die personale Kommunikation
einschalten. Denn allzu häufig ist die interne Kommunikation in
den Unternehmen im alles erschlagenden Medium Intranet
untergegangen.
3. Dringend gesucht: Blaupausen für die dauerhafte
Integration.
Führten bis vor einigen Jahren grenzüberschreitende
Firmenübernahmen eher zum Ausnahmezustand in den Unternehmen, so
sind Fusionen, Akquisitionen und strategische Allianzen für
internationale Unternehmen heute der Alltag. Aber den wenigsten
ist es gelungen, für die damit einhergehende Integrationsaufgabe
und das Management der sich teilweise überlappenden
Veränderungsprozesse eine robuste Infrastruktur und einsatzfähige
Kompetenzzentren zu etablieren. Diese Aufbauaufgabe wird in den
Konzernzentralen derzeit mit Hochdruck angegangen. Wir bieten mit
unseren langjährigen Erfahrungen im Change Management und einem
typisch europäischen Gespür für die kulturellen Differenzen in
den Unternehmen eine hohe Beratungskompetenz, um
Integrationsaufgaben in einem firmenspezifischen System zu
erledigen. Auch in diesem Sinne betreiben wir Change Management
für unsere Kunden: Wir verändern mit Systemlösungen und
Kompetenzaufbau zugleich die Art und Weise, wie Veränderungen in
den Unternehmen angegangen werden.
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Ralf Langen (München) ist Partner bei Pleon Kohtes Klewes, und leitet die europäische Practice Group für Change & Internal von Pleon, eines in Europa führenden PR-Beratungsunternehmens und einer Tochter von BBDO Europe.
Weitere Informationen:
www.pleon.com
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