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Kaum einer traut sich momentan, den Job zu wechseln - zu unsicher ist die Wirtschaftslage. Auch wenn es unerträglich wird, beißen viele die Zähne zusammen und halten durch. Irgendwie versuchen sie, den Alltag hinter sich zu bringen, es irgendwie zu schaffen. In der Freizeit ein ähnliches Bild. Verpflichtungen, Stress, Überlastung - von "freier" Zeit kann keine Rede sein. Doch es gibt Auswege aus dem Dilemma.

Alle, die auf Arbeit freiwillig verzichten, müssen entlohnt werden. Das ist Guillaume Paolis Forderung. Nicht nur weil sie die Gewinne der Unternehmen in die Höhe treiben. Sondern auch weil sie Vorbilder sind - für ein intensives Leben mit einer eigenständigen Work-Life-Balance. Argumente, auf die man im Zeitalter von Massenarbeitslosigkeit, politisch-hartziger Ohnmacht und Leerlauf in Arbeitsämtern nicht verzichten sollte.

Buchmesse 2002. Verlage und Autoren buhlen um Beachtung und Aufmerksamkeit. Die Ratgeber-Industrie fährt wie immer zur absoluten Höchstform auf. Versprochen werden Glück, Zufriedenheit, Gesundheit, Topform und höchste Lebenskunst. Alles genau nach Plan und Anleitung. Das Problem: Das Leben lässt sich nicht mit Trainingsplänen und Psychotipps domestizieren. Es bleibt immer wild und gefährlich. Und deswegen so bizarr. Zwei Bücher haben wir deshalb gnadenlos auf den Prüfstand gehievt.

Unternehmen, die Gesundheitspflege und die Balance zwischen Job und Privatleben nicht als Teil ihrer Unternehmenskultur begreifen, werden ein ernsthaftes Problem bekommen. Das Lebensmodell "30 Jahre klotzen und mit 55 alle" hat ausgedient. Die Mitarbeiter fordern ihr Recht auf Ausgewogenheit im Job und Privatleben. Doch nur wenige Unternehmen machen sich auf den Weg.

Handy, E-Mail und Laptop sind höchst praktisch. Keine Frage. Aber sie sind auch mit dafür verantwortlich, dass die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit immer stärker verschwimmen. Die Firma kann uns überall erreichen, der Job verfolgt uns oft bis ins Wochenende und in den Urlaub. Gil Gordon kennt das Problem aus eigener Erfahrung - und hat Lösungen dafür parat.

Hart arbeiten und sich dafür dreimal im Jahr einen schicken Urlaub leisten - das ist für Sabine Asgodom reiner Selbstbetrug. Denn Lebensfreude lässt sich nicht kaufen. Nach 15 Jahren harter Leistungskultur ist es Zeit, über Work-Life-Balance nachzudenken. Nicht nur Frauen beschäftigen sich mit dem Thema, auch Männer wollen endlich anfangen zu leben.

Sie sind unglücklich - dann ändern Sie Ihr Leben! Klingt banal, und fällt doch unglaublich schwer. Die Angst vor Veränderung ist groß. Und im Kopf kreisen die gut gemeinten Ratschläge der Eltern - oft ein Leben lang. Sabine Asgodom, Erfolgs-Coach und Buchautorin, tritt ihren Lesern in den Hintern. Nicht fest. Doch fest genug, um die eingeschlagene Richtung zu überdenken und sich auf den Weg zu einer gelungenen Work-Life-Balance zu machen.

Firmen versuchen, inspiriert von amerikanischen Programmen, ihre Mitarbeiter auch bei ihren privaten Verpflichtungen zu unterstützen und ihnen mit mehr Flexibilität entgegenzukommen. Doch Work-Life-Coordinators, die den Mitarbeitern amerikanischer Unternehmen bei der Kinderbetreuung und Altenpflege unter die Arme greifen, gibt es hierzulande nur vereinzelt. Ob sich das in naher Zukunft ändert wird? Wohl nicht. Für Extra-Touren gibt es angesichts der schlechten Konjunkturlage kein Geld.

Firmen versuchen, inspiriert von amerikanischen Programmen, ihre Mitarbeiter auch bei ihren privaten Verpflichtungen zu unterstützen und ihnen mit mehr Flexibilität entgegenzukommen. Doch Work-Life-Coordinators, die den Mitarbeitern amerikanischer Unternehmen bei der Kinderbetreuung und Altenpflege unter die Arme greifen, gibt es hierzulande nur vereinzelt. Ob sich das in naher Zukunft ändert wird? Wohl nicht. Für Extra-Touren gibt es angesichts der schlechten Konjunkturlage kein Geld.

Wenn Manager auch ihr Privat- und Familienleben mit Managementmethoden anpacken würden, wäre es bald aus mit dem Ungleichgewicht zwischen Berufsstress und Freizeit - so die These der drei Autoren. Sie demontieren in ihrem Ratgeber so manchen Chefetagen-Mythos: Stress, so behaupten sie, gehört nicht zwangsläufig zu einem Job im Management und kann meist vermieden werden.