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Neue Wege beschreiten, das will die Konferenz für Ideenmanagement - nicht nur im Ideenmanagement, sondern als Konferenzformat. Was Ideenmanagement mit Mut und Emotionen bedeutet und wie das Motto auf der Konferenz umgesetzt werden soll, erläutern Christiane Kersting und Holger Scholz im Interview.

"Ideenmanagement mit Mut und Emotionen" - unter diesem Motto steht die diesjährige internationale Ideenmanagement-Konferenz in Berlin. Sie will nicht nur im Ideenmanagement, sondern auch als Veranstaltung neue Wege beschreiten. "Mittendrin statt nur dabei" zielt als Motto darauf ab, alle TeilnehmerInnen aktiv einzubeziehen.

Das Zentrum Ideenmanagement versteht sich als Interessenverband der IdeenmanagerInnen und als Dienstleister für erfolgreiches Ideenmanagement. Das Ziel: Ideenmanagement als anerkannten Bestandteil der Unternehmenskultur und - mehr noch - als treibende Kraft für Veränderungen in den Unternehmen zu etablieren.

Sie lauern unter der Oberfläche und warten nur auf ihre Entdeckung - und Umsetzung: Ideen. Eine Ideenmanagerin schreibt in ihrem neuen Buch, wie sie systematisch entdeckt und umgesetzt werden können.

Mitarbeiter sind besser motiviert, wenn ihre Ideen im Firmenalltag berücksichtigt und umgesetzt werden. Wie aber hebt man diesen Schatz an kleinen, spontanen Einfällen? Indem Mitarbeiter beispielsweise erzählen, worüber sie sich normalerweise ärgern. Gutes Ideenmanagement, sagt ein Berater, ist Basisarbeit. Dort schlummert mehr unternehmerische Kompetenz als in der Chefetage angenommen. Das Problem: Ideen von unten nagen am Selbstverständnis von Führungskräften, die sich selbst als die eigentlichen Ideenhüter betrachten. Was also tun? Ein herrschaftsfreies Ideenmanagement einführen, bei dem alle mitmachen dürfen.

Ohne originelles Ideenmanagement sind Unternehmen nicht viel wert. Doch vielen fehlt es an Spinnern und Querdenkern, die kreative Unruhe und Bewegung in eingefahrene Denkwege bringen. Stellt sich die Frage, wie aus Max und Lisa Mustermann richtige Spinner werden? Die wichtigsten Tipps: Peinliche Situationen suchen und aushalten, das Unmögliche miteinander kombinieren sowie jegliche "Ja, aber..."-Bedenkenträger meiden. Sagt eine Innovationsmanagerin. In ihrer Firma hat jeder die Lizenz zum Spinnen.

Wie oft muss man es noch sagen? Mitarbeiter müssen motiviert, einbezogen und für gute Ideen belohnt werden. Denn Wissen ist Ressource Nummer 1. Aber was passiert: Vorgesetzte stopfen ihren Mitarbeitern den Mund - aus Angst, Unsicherheit und fehlendem Selbstbewusstsein. Langsam ändert sich das Klima. Deutschland schielt nach Japan - dort ist Ideenmanagement längst auf breiter Ebene institutionalisiert.

Warten Sie nicht auf eine Glücksfee. Setzen Sie auf Ihre Mitarbeiter. Sie haben genug Hirnschmalz, Ihren Laden zum Fliegen zu bringen. 2,12 Milliarden Mark haben deutsche Unternehmen im Jahr 2000 dank ihrer Mitarbeiter eingespart. Grund genug, über das Thema "Ideenmanagement" ernsthaft nachzudenken.