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"Kreativität ist viel weniger göttlich, als wir denken" - ein Gespräch mit dem Innovationsforscher Sascha Friesike / 23.02.2018
Kreativität, das ist, wenn einem ganz was Neues einfällt? Sie offenbart sich via Aha-Effekt, Geistesblitz oder Heureka-Erlebnis? Und überkommt uns bevorzugt in der Nasszelle? Ja? Um Kreativität und Innovation ranken sich diverse Mythen, die sowohl den Prozess wie das Ergebnis, die Idee, verklären: als irgendwie göttliche Eingebung. Dabei ist Innovation nichts weiter als Rekombination von Vorhandenem. Ist Mix und Remix. Und eine zähe Angelegenheit: Neues entwickelt sich meist viel mühsamer, schrittweiser, längerfristiger und ist von anderem inspiriert, als wir das wahrhaben wollen.
Für eine radikale Politik der Innovation - ein Interview mit Sebastian Olma / 07.04.2017
Könnte es sein, dass der ganze Hype um Innovation paradoxerweise Ausdruck von Innovationsversagen ist? Verursacht durch die Zerstörung der strukturellen Voraussetzung des Entstehens von Neuem, von Serendipity? Jenem seltsamen Phänomen, das doch präzise die Bedingungen von Kreativität beschreibt: etwas zu entdecken, wonach man gerade nicht gesucht hat. Insofern braucht Neues Freiraum. Es gedeiht nicht in durchfunktionalisierten, der Marktökonomie unterworfenen Räumen. Es braucht Müßiggang und Spinnerei. Die Wiedergewinnung eines öffentlichen Raums, in dem diese möglich sind, ist somit Kernanliegen einer radikalen Politik der Innovation.
Warum ungewolltes Entdecken systematisch verhindert wird - ein Interview mit Sebastian Olma / 31.03.2017
Serendipity, das ist dieses seltsame Phänomen, das doch präzise die Bedingungen von Kreativität beschreibt: etwas zu entdecken, wonach man gerade nicht gesucht hat. Etwas, das auf keinem Innovationsplan stand. Und in keinem Innovationsworkshop prototypt wurde. Das Neue schlüpft durch die Katzenklappe des Zufalls in die Welt, sagt der Kulturwissenschaftler Sebastian Olma. Blöd nur, wenn die Klappe zu ist. Zugeschlagen, versperrt. Blockiert von einem instrumentellen Verständnis von Kreativität und Innovation, das in Wirklichkeit aber die Bedingungen untergräbt, die diese möglich machen. Teil 1 des Interviews.
Ein Gespräch mit Kurt Matzler über Digitalisierung und digitale Disruption / 24.03.2017
Digitalisierung wird oft zu eng verstanden. Als ginge es nur darum, Dinge in Nullen und Einsen zu verwandeln. Digitalisierung aber ist mehr: ein neuer Technisierungsschub auf breiter Front. Entscheidend dabei ist die Kombinatorik der Innovation, sagt ein führender Innovationsforscher: Es werden immer mehr unterschiedliche digitale Technologien miteinander kombiniert. Das führt zu einer Explosion von neuen technischen Möglichkeiten und Geschäftsmodellen. Der Verlauf: exponentiell. Die Wirkung: disruptiv.
"Innovation ist eine Reise mit unbekanntem Ausgang" - ein Gespräch mit Dominik Kenzler und Patrick Steller von Dark Horse / 24.02.2017
Innovation geht heute anders. Nicht im stillen Kämmerlein (respektive Entwicklungsabteilung) Ideen ausbrüten. Sondern in den Dialog mit potenziellen Nutzern gehen. Offene Räume schaffen. Scheitern möglich machen. Sachen ausprobieren. Prototypen bauen. Testen. Und gegebenenfalls immer wieder einen Schritt zurückgehen. Iterativ also, schnell und versuchsweise. Mit einem angepassten Remix von Methoden. Kurzum: ein neuer Innovationsmodus - eine Annäherung.
Rock Your Idea - das Ideenbuch von Martin Gaedt / 21.12.2016
Was eigentlich ist eine Idee? In einem verbreiteten idealistischen Verständnis handelt es sich um eine Art kreativer Eingebung, um eine ideelle Erleuchtung. Das kann man aber auch anders sehen: Jede neue Idee ist eine Verknüpfung von bereits Vorhandenem. Es kommt also auf das Mixen an: das Neukombinieren von Ideenbausteinen. Das wiederum ist Arbeit. Ideenarbeit. Ideenhandwerk. Dieses Buch bietet eine erfrischende Perspektive auf einen verklärten Gegenstand.
Ermutigungen: Wie in Unternehmen jeder zu mehr Innovation beitragen kann / 14.10.2016
Unternehmen müssen ihre interne Zusammenarbeit erneuern, um nicht den Anschluss an die Dynamik ihres Umfeldes zu verlieren. Dies kann jedoch niemand im Unternehmen alleine schaffen - es kommt auf jeden Einzelnen an. Wie das geht, zeigt Hermann Arnold in seinem neuen Buch Wir sind Chef. In Kooperation mit dem Haufe-Verlag stellt changeX fünf Perspektiven aus dem Buch vor: Sichtweisen, Erkenntnisse, Anregungen, Ermutigungen und Arbeitshilfen. Folge 4.
Die innovative Gesellschaft - das neue Buch von Joseph E. Stiglitz und Bruce C. Greenwald / 22.01.2016
Sage keiner, dass Ökonomen nicht lernfähig sind. Joseph E. Stiglitz und Bruce C. Greenwald brechen mit dem neoklassischen Modell und allen seinen wirklichkeitsfernen Grundannahmen und holen das Lernen in die Ökonomie herein. Ihre zentrale Erkenntnis: Der Wille zu lernen ist es, der Individuen, Organisationen wie Gesellschaften voranbringt. Lernen ist der Motor wirtschaftlicher Entwicklung.
Vorbeigeschaut: bei der TEDx "xponential change" in Berlin / 11.09.2015
Wann der Wandel wieder aufhört? Vor ein paar Jahren, zumindest damals, als wir changeX gegründet haben, erschien das noch als eine nachvollziehbare Frage. War klar: Zeiten des Wandels wechseln mit Zeiten der Stabilität, das alte Muster. Heute ist "exponential change" das Thema. Wandel ohne Grenzen. changeXponential. Was aber immer noch gilt: Man sollte die Rechnung nicht ohne den Wirt machen. Technik nicht ohne das Soziale sehen: ohne die Gesellschaft, die sie anwenden soll und aushalten muss.
Ein Werkstattgespräch über soziale Mikroinnovation / 17.07.2015
Soziale Mikroinnovation. Das war schnell geschrieben, hallte aber nach. Ende des vergangenen Jahres kamen zehn Menschen zusammen, um über diesen Begriff zu sprechen. Ihr gemeinsamer Fokus: Innovation. Ihr Interesse: Zu prüfen, ob der Begriff "soziale Mikroinnovation" dazu taugt, ein zu wenig beachtetes gesellschaftliches Phänomen zu beschreiben: die Kraft kleinteiliger Veränderungen. Ein "Werkstattgespräch".