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The next big thing.
Emotion effects ist eine Agentur
für medienübergreifendes Corporate Design. "Bei uns bekommen Sie
ein Logo, einen Schriftzug, auch mal eine Namensgebung." Dabei
beschränkt sich die Arbeit des Studios nicht auf Corporate Design
im Print-Bereich, sondern ist medienübergreifend angelegt. Der
Unterschied liegt vor allem im "emotionalen Anspruch", der auch
den Firmennamen geprägt hat. "Der Job eines Kunden ist nicht da,
um einfach 'abgearbeitet' zu werden, sondern leidenschaftliche
und respektvolle Erfüllung zu erfahren - zukunftsorientiert und
in beidseitigem Interesse", ist auf der Homepage der Firma zu
lesen. Rink sieht die Vorzüge des Ansatzes in "großer
Gutmütigkeit, Ehrlichkeit und offenem Austausch". Mit allen
Kunden habe sich über die Jahre ein sehr partnerschaftliches und
vertrauensvolles Verhältnis entwickelt. Sie wissen diesen Ansatz
zu schätzen - gerade was die Gespräche angeht. Für Rink etwas
Selbstverständliches, denn "Berufs- und Privatleben wachsen immer
mehr zusammen". Dazu gehört auch die vierwöchige Kreativpause,
die die Agentur einmal im Jahr nimmt. Während andere noch fragen,
wie so etwas überhaupt zu machen sei, setzt der Designer auf
Bestimmtheit und Transparenz - gerade gegenüber den Kunden:
"Unsere Kunden akzeptieren diesen Ansatz."
Die Insolvenz 2001 hat Rinks Zukunft kreativ bestimmt: Zum
einen schätzt er die Selbständigkeit. "Ich könnte mir nichts
anderes mehr vorstellen." Ihm ist wichtig, sein "eigener Herr" zu
sein und seine eigenen Vorstellungen verwirklichen zu können -
gemeinsam mit anderen. Das ist der zweite Punkt: Kooperation ist
sein Modell für die Zukunft. Seine Idee eines organisierten und
unabhängigen Netzwerks für die Kommunikationsbranche wurde 2002
geboren. 2006 startet das Emotion Network als Unternehmensmodell,
an dem sich bisher über 40 Fachleute beteiligen. Es ist eine
offene Plattform für Selbständige aus der Kommunikationsbranche,
über die sowohl fachlicher Austausch als auch die Verteilung und
Realisierung von Projekten läuft, in allen Designbereichen. "Es
ist eine Sache, die langsam wächst und langsam wachsen soll. Mit
dem Ziel, Design zu fördern und Teams auch für größere Projekte
zusammenzubringen."
Dass "Emotion" auch im Namen des Netzwerks auftaucht, ist
mehr als nur ein bloßes Aufgreifen des Firmennamens. Sondern
Ausdruck einer grundlegenden emotionalen Wende in Wirtschaft und
Gesellschaft. "Für mich sind Emotionen nach der Kreativwirtschaft
'the next big thing'", sagt Rink.
Immer in Bewegung.
Dass Rink die Ideen bisher nicht
ausgingen, prägt seinen beruflichen Werdegang: "Ich weiß nicht,
ob es so etwas wie einen roten Faden gibt. Es ist immer
irgendetwas in Bewegung, irgendetwas hat man immer vor." Auch
sein eigenes Verhältnis von Job und Privatleben steht auf dem
Prüfstand: Als Designer nehme man seine Gedanken mit nach Hause,
eine strikte Trennung ist insofern nicht möglich. Alles ist eine
Sache der Planung, Gewichtung: "Man möchte auf der einen Seite
ein erfolgreiches Unternehmen, auf der anderen Seite sind die
eigene Familie sowie das gesamte Privatleben nichts anderes als
ein großes Unternehmen auf Zeit." Auf dem Land zu leben
ermöglicht ihm einen Rückzug, ein Durchatmen. "Das Land ist
mittlerweile eine Art Ruhepol für mich geworden."
Auf die Frage, was Arbeit ist und was Arbeit sein sollte,
antwortet Rink: "Arbeit hört für mich nie auf. Es gibt zwar eine
Vollendung; die sollte es in einem Projekt auch geben. Aber
Arbeit ist etwas, das immer in Bewegung ist. Und Arbeit sollte
Spaß, Spannung und Mut sein. Sich etwas trauen, ohne überheblich
zu sein. Aber wenn der Spaß nicht da ist, ist der Anreiz nicht da
- dann steckt man schnell im Hamsterrad." Seine Arbeit als
Designer ist nicht an einen festen Ort gebunden, betont Rink.
"Dennoch freue ich mich Tag für Tag auf unsere Büro-Umgebung und
strebe einen möglichst klaren Zeitrhythmus an." Denn der gibt dem
Alltag Struktur - ebenso wie gute Organisation, auf die Rink
großen Wert legt: "Als Gestalter brauchen wir einen klaren Kopf
und kein gedankliches Chaos, das die Qualität der Arbeit senkt",
sagt er.
Auf changeX ist er auf Internetrecherchen gestoßen. Der
erste Eindruck: "Eine andere Richtung - auf jeden Fall eine neue
Richtung. Vorausschauend und weiter gedacht. Man findet Gedanken,
die man vielleicht schon hatte, aber über die man sich bisher
noch nicht getraut hat, mit jemand anderem zu sprechen."
Gedanken, die andere sich vielleicht noch nicht trauten
mitzuteilen oder in die Tat umzusetzen, hat Rink in seinem Leben
eine Chance gegeben. Sie haben in Form einer neuer Agentur und
eines neuen Netzwerkes Fuß gefasst. Und sind auf dem Weg
vorwärts.
Sascha Hellmann ist freier Mitarbeiter bei changeX.
Kontakt:
Toby O. Rink
emotion effects GmbH
Bismarckstraße 17
76133 Karlsruhe
Telefon: 0721-1518865
Fax: 0721-151254654
E-Mail:
office@emotion-effects.com
Internet:
www.emotion-effects.com
© changeX [17.01.2008] Alle Rechte vorbehalten, all rights reserved.
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Sascha HellmannSascha Hellmann ist freier Journalist in Heidelberg. Er arbeitet als freier Mitarbeiter für changeX.
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