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Ihre Suche nach "Tag: Ökonomie" ergab 32 Treffer.
Dating-Agenturen: zur Ökonomie einer Blasenwirtschaft - ein Essay von Frank Dievernich / 29.11.2013
In einer Marktgesellschaft ist es normal, dass alles marktförmig geregelt wird. Das Normale aber wird paradox, wenn sich dieses Prinzip auf Tauschbeziehungen ausdehnt, die sich gerade einer Regulation zu entziehen suchen. Den Seitensprung zum Beispiel. Längst ist gesellschaftliche Normalität, dass Internetportale unkomplizierten Sex zu organisieren versprechen: Dating-Agenturen. Sie sind gesellschaftliche Fantasieräume. Sie suggerieren, dass Fantasien Wirklichkeit werden können, sorgen aber zugleich bei deren Zerplatzen für neuen Fantasienachschub. Und da wird es interessant. Denn eben das ist der Mechanismus, der die Ökonomie am Laufen hält. Sie ist selbst eine Blase - deren Platzen durch die Fantasie der Individuen laufend verhindert wird.
Bescheidenheit. Für eine neue Ökonomie - das neue Buch von Tomáš Sedláček und David Orrell / 25.02.2013
Wenn Glaube sich als Wahrheit präsentiert, wird er gefährlich. Wie die herrschende ökonomische Lehre. Denn sie fußt auf letztlich nicht belegten Glaubenssätzen. In einem Gesprächsband bündeln zwei Autoren die Ökonomiekritik. Und plädieren für Bescheidenheit und Demut im Umgang mit dem Ungewissen.
Mensch und Markt - das neue Buch von Sandra Richter / 28.11.2012
Ökonomie und Literatur scheinen nicht allzu viel miteinander zu tun zu haben. Könnte man denken. Doch weit gefehlt! Literatur erzählt die Geschichten, an denen es der blutleeren ökonomischen Theorie mangelt. Sie vermittelt den Bezug zum Leben, den diese gekappt hat. Sie zeigt, wie reich das ökonomische Denken außerhalb der ökonomischen Wissenschaft ist. Nur: Was unterscheidet literarische dann noch von ökonomischen Fiktionen: der unsichtbaren Hand, dem Homo oeconomicus?
Jenseits rationaler Märkte - Roman Frydman und Michael D. Goldberg und ihre Fundamentalkritik an der Ökonomie / 01.06.2012
Was hat die herrschende ökonomische Lehre mit der sozialistischen Planwirtschaft gemeinsam? Kein Witz. Sie behandelt Menschen als Roboter und Märkte als Maschinen. Und teilt damit den Steuerungswahn der Sowjetwirtschaft. Da hilft nur, Kontingenz und unvollständiges Wissen in die Theorie hereinzuholen.
Tomáš Sedláčeks großartiges Buch Die Ökonomie von Gut und Böse / 10.02.2012
In der Ökonomie geht es eigentlich um Gut und Böse. Sagt ein tschechischer Ökonom. Er hat ein fulminantes Buch geschrieben, in dem er den Wurzeln der Ökonomie in den großen Menschheitserzählungen nachspürt und sie zugleich wieder auf ihren Kern zurückführt: der Frage nach einem guten Leben.
Julian Nida-Rümelins Die Optimierungsfalle - Todesstoß für den Homo oeconomicus / 09.01.2012
Die Ökonomie lebt von Voraussetzungen, die sie selbst nicht schaffen kann. Dazu gehören die Grundbedingungen menschlicher Gemeinschaft ebenso wie die jahrhundertelang gepflegten Tugenden Verlässlichkeit, Urteilskraft, Entscheidungsstärke, Besonnenheit, Empathie, Loyalität und Respekt, Achtsamkeit - und ohne Vertrauen und Kommunikation geht ohnehin nichts. Brillant entlarvt Julian Nida-Rümelin die Lehre vom rationalen Nutzenmaximierer als blutleere Schimäre. Rezension des changeX-Buch des Jahres 2011.
Identity Economics - das neue Buch von George A. Akerlof und Rachel E. Kranton / 21.11.2011
Dass der Mensch ein soziales Wesen ist, das ist keine bahnbrechend neue Erkenntnis. Für Ökonomen indessen schon. Sie glaubten, von Normen, Werten und sozialen Kategorien abstrahieren zu können, wurden aber von der mangelnden Erklärungskraft ihrer Modelle eingeholt. Zwei Ökonomen führen nun das soziale Konzept der Identität in die Ökonomie ein. Und holen sie damit heim in den Kreis der Sozialwissenschaften.
Buch der Woche: Markt und Macht - Norbert Härings Generalabrechnung mit dem ökonomischen Mainstream / 11.03.2011
Vollständige Rationalität, freies Spiel der Marktkräfte, der Mensch ein egoistischer Nutzenmaximierer - offensichtlich hat sich der ökonomische Mainstream in einem Theoriegebäude verschanzt, das den Blick zur Wirklichkeit verstellt. Annahmen und Aussagen der Theorie sind selbstbezüglich geworden und haben mit Mensch und Wirtschaft nicht mehr viel gemein. Ein Ökonom mistet aus.
Quer gelesen – die Zeitschriftenumschau von changeX, Folge 5, Oktober bis Dezember 2009. / 21.12.2009
Wie man mit paläoliberalen Parolen die Öffentlichkeit erregt. (Wenn man Sloterdijk heißt.) Wieso die Abhängigkeit von russischem Gas eine Schimäre ist. Wie sich Energiefragen ohne Krieg lösen lassen. Und warum unsere Lebensweise vielleicht schon ein Anachronismus ist.
Abschied vom Homo oeconomicus - das neue Buch von Gunter Dueck. / 25.02.2008
Wie dumm und kurzsichtig wir doch sind: Jagen nach Wohlstand und Glück und übersehen dabei, dass unser massenhaftes Streben nicht nur die Wirtschaft auf Berg-und-Tal-Fahrt schickt. Sondern mit der Konjunktur auch unser Menschenbild schwankt. Im Auf ist alles im Auf, im Ab ist alles im Ab, sagt Human-Keynesianer Gunter Dueck. Er plädiert für eine neue ökonomische Vernunft, die aber jeder nur in der Selbstentfaltungsreise seines Lebens entwickeln kann: Wir sollten lernen, uns antizyklisch zu verhalten - im Boom vorsorgen, im Tal maßhalten. / 25.02.08