Alternativen zum Banker
Wer als Gründer Geld braucht, geht zur Bank - oder beschafft sich das Geld anderswo. Wo genau man fündig wird, beschreibt dieser Ratgeber. Zugleich eine kenntnisreiche Einführung in das Finanzierungslatein.
Es gibt Gründungen, die kommen am Anfang mit sehr wenig Geld aus. Meist sind es aber doch mehrere Tausend Euro, die zu Beginn irgendwoher kommen müssen. Und wer plant, ein investitionsgetriebenes Unternehmen aufzubauen, wird ständig mit der Frage der Geldbeschaffung konfrontiert sein. Anders als für europäische Regierungen machen dabei die Banken als klassische Geldgeber nicht eben gerne den Beutel für Gründer oder kleine Mittelständler auf. Auch wenn die Institute schon seit Ende 2010 trotz der strengen Basel-II-Regelungen und der Krise wieder mehr Kredite vergeben. Alternativen zur Geldbeschaffung sind deshalb immer gesucht - und sie existieren auch.
Über sie informiert der Ratgeber Bankkredit adieu! von Sonja und Ashok Riehm. Das Unternehmens- und Steuerberaterpaar informiert dem leicht saloppen Titel entsprechend zuversichtlich und kenntnisreich, woher dringend benötigtes Kapital sonst noch kommen kann, wenn nicht vom freundlichen Bankberater. "In unserer täglichen Arbeit haben wir gemerkt, dass moderne Finanzierungsinstrumente immer noch ein Schattendasein in der Unternehmensfinanzierung kleiner und mittlerer Unternehmen führen", schreiben die Autoren, und man könnte ergänzen, dass das auch in so mancher Gründungsfinanzierung so sei.
Gründlich gehen die Riehms deshalb in medias res (ohne dabei abzuheben) und erklären, was es eigentlich auf sich hat mit Venture Capital, Business Angels, Mezzaninkapital, Asset Backed Securities oder Forfaitierung (dem Ankauf von Forderungen). Die Bandbreite ist groß und deckt auch alternative Instrumente wie Mitarbeiterbeteiligungen, Leihgemeinschaften und die immer aktuelle Suche nach Fördermitteln ab.
Ein Buch für Praktiker: Checklisten, Vergleichstabellen und Fallbeispiele füllen das Finanzierungslatein mit Leben, und in diesem Zusammenhang besonders erwähnenswert sind die sehr konkreten Kapitel darüber, wie etwa Kontakte zu alternativen Kapitalgebern herzustellen seien und wie sich Gründer und Inhaber in Verhandlungen erfolgreich schlagen. Für Interessierte findet sich am Schluss ein kleines Lexikon mit den wichtigsten Begriffen der Finanzierungswelt. Schon dafür lohnt sich das Buch für alle, die ihre Gründung nicht aus den stillen Reserven heraus tätigen können - oder wollen.
changeX 16.01.2012. Alle Rechte vorbehalten, all rights reserved.
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Zum Buch
Sonja Riehm, Ashok Riehm: Bankkredit adieu!. Die besten Finanzierungsalternativen. BusinessVillage, Göttingen 2009, 207 Seiten, 24.80 Euro, ISBN 978-3-938358-52-8
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Autor
Jost BurgerJost Burger ist freier Journalist in Berlin. Er schreibt als freier Mitarbeiter für changeX.