Philosophie führt
Die "100 einflussreichsten Ideengeber der Welt". Nicht gekürt von einer Jury. Sondern ermittelt von einer Software. Überraschend: Die Philosophie liegt sehr weit vorn.
Die "100 einflussreichsten Ideengeber der Welt". Sie stehen im Mittelpunkt der aktuellen Ausgabe des renommierten Wissensmagazins GDI Impuls. Auf Platz eins des Denker-Rankings landete dabei der US-Publizist, Nobel- und Oscarpreisträger Al Gore vor dem deutschen Soziologen Jürgen Habermas und dem australischen Philosophen Peter Singer.
Die für das Ranking verwendete Untersuchungsmethode wurde gemeinsam vom GDI Gottlieb Duttweiler Institute sowie von Peter Gloor und seinem Unternehmen GalaxyAdvisors entwickelt. Die Höhe des Einflusses wird dabei nicht - wie sonst bei Rankings üblich - von einer Jury bewertet, sondern von einer speziellen Software ermittelt. Diese bewertet die Relationen zwischen den untersuchten Personen in der englischsprachigen Infosphäre sowie die Häufigkeit und Relevanz der Nennungen. Dabei wurden zwei getrennte Wertungen für den Einfluss in der Blogosphäre sowie in den Artikeln der englischsprachigen Wikipedia vorgenommen. Aus der Kombination dieser beiden Wertungen ergibt sich der für die Gesamtplatzierung ausschlaggebende "Influence-Rank".
Insgesamt, so Karin Frick, Leiterin Research des GDI Gottlieb Duttweiler Institute, liege in der Rangliste der Global Thought-Leader 2013 "eine Fachdisziplin sehr weit vorn, von der oft behauptet wird, dass sie im Wettstreit der Aufmerksamkeitsökonomie unterliegt: die Philosophie". Der Australier Peter Singer, der Slowene Slavoj Zizek und der US-Amerikaner Daniel Dennett (auf den Plätzen drei bis fünf) gehören allesamt dieser Fachrichtung an. Quantitativ den höchsten Anteil stellen allerdings die Ökonomen mit 18 Vertretern in den Top 100.
In der regionalen Verteilung dominieren in der Denker-Rangliste eindeutig die USA: 43 der 100 Thought-Leader sind US-Staatsbürger, aus den deutschsprachigen Ländern sind insgesamt zehn Denker vertreten. Deutlich unterrepräsentiert sind hingegen insbesondere der chinesische und der arabische Kulturraum. Hier gibt es, anders als in anderen Sprachräumen, offenbar keinen Automatismus, wonach die Ideen der einflussreichsten Köpfe auch den Weg in die englischsprachige Infosphäre finden. Nach Ansicht von Peter Gloor, Research Scientist am Center for Collective Intelligence des Massachusetts Institute of Technology und CEO von GalaxyAdvisors, spricht deshalb "alles dafür, zumindest für China und Arabien eigene Thought-Leader-Maps zu zeichnen".
GDI Impuls ist zu beziehen über das GDI Gottlieb Duttweiler Institute. Auskunft: Daniela Fässler daniela.faessler@gdi.ch, Telefon +41 44 724 61 11
changeX 05.12.2013. Alle Rechte vorbehalten, all rights reserved.
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