Dem Menschen auf der Spur

GDI Impuls Nummer 3 . 2011 spürt der Verhaltensökonomie nach

Eine Boom-Branche unter den Wissenschaften stellt das renommierte Wissensmagazin GDI Impuls in seiner aktuellen Ausgabe vor: die Verhaltensökonomie. Es beobachtet, wie die Forscher experimentell herausfinden wollen, wie und warum sich Menschen wofür entscheiden. Und untersucht, inwieweit auch Unternehmen davon profitieren können.

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Vor zwei Jahrzehnten war die Verhaltensökonomie noch ein kaum wahrnehmbarer Seitenast am Baum der Wirtschaftswissenschaften. "Ich bin damals ständig gegen Vorurteile angerannt", erinnert sich Prof. Ernst Fehr von der Universität Zürich im Gespräch mit GDI Impuls an diese Pionierzeit. Doch seither habe sich "die Ökonomie besonders reformfreudig gezeigt", sich sowohl für experimentelle Forschungsmethoden als auch für Erkenntnisse aus anderen Disziplinen wie Psychologie oder Neurologie geöffnet. Inzwischen, so Fehr, seien "die meistzitierten Arbeiten in den Wirtschaftswissenschaften verhaltensökonomische Arbeiten".  

GDI Impuls begibt sich auf die Spur der Ökonomen, die den Menschen auf der Spur sind. Beobachtet, wie sie mit Tomografen und mit Gentests, mit Spielen und Elektroschocks herausfinden wollen, warum wir so sind, wie wir sind, und warum wir das tun, was wir tun; untersucht die Grenzen des Nudge-Trends; lässt sich von Dan Ariely erklären, warum hohe materielle Anreize sich auf die Arbeitsleistung negativ auswirken, und warum viele Unternehmen sie trotzdem verwenden; und zeigt, wie die Methode des kontrollierten Experiments sowohl Unternehmen als auch öffentlichen Institutionen dabei helfen kann, effizientere Entscheidungen zu treffen - von der Preispolitik im Einzelhandel bis zur Steuerehrlichkeit in Griechenland.


Age of Less


Zehn "to-dos für das Age of Less" formuliert der GDI-CEO David Bosshart in einem weiteren Beitrag. Die fetten Jahre des "Weiter-so" seien vorbei, die bisherige Zivilisationskrankheit Stress habe sich in eine Krankheit der Zivilisation verwandelt. Jetzt liege es an uns, das "Anders-weiter" zu gestalten - mit "Caring und Sharing statt mit Drilling und Killing". Den Verzichtspredigern erteilt Bosshart dabei eine Absage: "Sie bleiben im gleichen Denkmodus wie das Wachstumsdogma - nur mit umgekehrten Vorzeichen." Hilfreicher als Orientierung sei das chinesische Xiaokang-Konzept einer genügsamen Lebensführung.  


GDI Impuls ist zu beziehen über das GDI Gottlieb Duttweiler Institute. Auskunft: Daniela Fässler daniela.faessler@gdi.ch, Telefon +41 44 724 61 11 


changeX 19.10.2011. Alle Rechte vorbehalten, all rights reserved.

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