Vertrauen in Algorithmen
Die Sommerausgabe von GDI Impuls beschäftigt sich damit, wie im Verhältnis zwischen Menschen, Maschinen, Robotern und Programmen Vertrauen entstehen kann und wer davon profitiert.
Mit dem Vertrauen in Algorithmen und Roboter beschäftigt sich das renommierte Wissensmagazin GDI Impuls in seiner aktuellen Ausgabe. Denn es gibt heute schon gute Gründe, im Zweifel eher der Technik zu vertrauen als einem Menschen. Und je komplexer die Welt um uns herum wird, desto größer wird dieser Vertrauensvorsprung werden.
Wie fatal es sein kann, sich allein auf den Menschen zu verlassen, zeigte am 24. März der Germanwings-Absturz in den französischen Alpen: Eine Vielzahl von technischen Vorrichtungen, die speziell dafür eingerichtet waren, dem Piloten einen sicheren Flug zu ermöglichen, wurden von eben diesem (Co-)Piloten genutzt, um eine Katastrophe herbeizuführen. "Hätte ein Roboter, eine Maschine, ein Algorithmus so etwas auch getan?", fragt Karin Frick, die Leiterin des GDI-Thinktanks, in ihrem Beitrag "In Tech We Trust". Ihre Antwort: "Sicher nicht. Und würden Sie in ein Flugzeug ohne Pilot einsteigen? Vielleicht noch nicht, aber bald." Denn die Algorithmen, so Fricks Prognose, werden eine umso wichtigere Rolle für unsere Beziehung zur Umwelt spielen, "je komplexer das System wird und je weniger wir verstehen, wie die technische Infrastruktur funktioniert, von der unser Leben abhängt".
Eines der aktuell auf diesem Weg am weitesten fortgeschrittenen technischen Systeme ist die IBM-Software "Watson", die 2011 als Sieger im Allgemeinwissens-Quiz "Jeopardy" bekannt wurde und seit 2013 in einer Krebsklinik in New York beratend tätig ist. In ihrem neuen Einsatzgebiet Persönlichkeitsanalyse schließt Watson aus Texten auf die Charaktermerkmale des Schreibers. Die in GDI Impuls aufgenommenen Analysen von Steve Jobs und Bill Gates zeigen auf, wie nahe die Software den realen Persönlichkeiten dabei bereits kommt - und wie sehr sich Algorithmen auch auf Gebieten nützlich machen können, die bisher den Menschen vorbehalten schienen.
Der Weltbank-Ökonom und Transhumanismus-Experte Ted Chu wiederum erläutert, wieso es uns nicht einmal schrecken müsste, wenn künstliche Intelligenzen eines Tages an uns vorbeiziehen sollten. Auch wenn der technische Anteil an der gesamten globalen Wertschöpfung weiter zunehme, "bedeutet das nicht, dass wir uns abschaffen müssen. Wir können uns auch verbessern", so der Experte. Seine Empfehlung zielt dabei insbesondere auf eine genetische Revolution: "Was wäre, wenn jedes Kind auf die Welt käme mit dem Intellekt von Einstein, der Empathie von Gandhi, der Physis eines Leistungssportlers und dem Aussehen eines Filmstars?"
GDI Impuls ist zu beziehen über das GDI Gottlieb Duttweiler Institute. Auskunft: Daniela Fässler daniela.faessler@gdi.ch, Telefon +41 44 724 61 11
changeX 18.06.2015. Alle Rechte vorbehalten, all rights reserved.
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