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Trouble-Shooting für den ersten Führungsjob, das neue Buch von Jürgen W. Goldfuß.
Schnelle Hilfe bei den brennendsten Problemen - das verspricht Trainer Jürgen Goldfuß. Seine Methode: Den jungen Manager mit Hilfe von Fragen zu einer Analyse des Problems hinführen.
Endlich Chef.
Verantwortlich für ein Team. Eine Herausforderung, bei der auch
so manches schief gehen kann. Fragen entstehen, Unsicherheiten
lauern überall. Denn wo lernt man schon führen? Eigentlich nur in
der Praxis. Jürgen Goldfuß hat eine Hilfestellung für den Notfall
geschrieben, die eigentlich bei jeder jungen Führungskraft zum
schnellen Nachschlagen im Regal stehen sollte. Außer, derjenige
hat einen erfahrenen Mentor, an den er sich wenden kann. Doch
auch dann könnte der Trouble-Shooting-Guide hilfreich sein: "Den
eigenen Chef oder die Personalabteilung möchte man nicht
unbedingt mit Problemen behelligen, von denen man glaubt, dass
man sie ohnehin alleine lösen muss", meint Goldfuß.
75 Fragen zu konkreten Situationen hat er gesammelt - vom
Selbstmanagement über die Karriereplanung und Mitarbeiterführung
bis hin zum Umgang mit dem Chef und mit Kollegen. Die Liste
spiegelt wider, wie viele Nüsse eine Führungskraft im Alltag zu
knacken hat: "Ich komme mit meiner Arbeitszeit nicht mehr aus",
"Ein Mitarbeiter leistet weniger, als er könnte", "Mein Chef
widerruft meine Entscheidungen" oder "Ich erhalte zu viel
Informationsmaterial". Aber Thema ist auch, was man vor einer
Top-Präsentation beachten sollte und wie man einem Mitarbeiter
ein Zeugnis schreibt. Natürlich ließe sich noch vieles andere
aufnehmen. Doch die brennendsten Probleme hat Goldfuß
aufgegriffen - aus seiner Trainingspraxis weiß er, was für Nöte
und Sorgen junge Manager haben. Denn es sind doch immer wieder
dieselben Fragen, die die Seminarteilnehmer beschäftigen.
Keine Rezepte - statt dessen Fragen.
Ein Rezeptbuch soll es nicht sein
und auch nicht das Äquivalent zur Frage-Ecke einer
Manager-Zeitschrift, in der ein alter Hase den Neulingen
Botschaften voller Weisheit mit auf den Weg gibt. Statt dessen
leitet das Buch dazu an, sich die Lösung selbst zu erarbeiten:
Mit Hilfe von Fragen und Denkanstößen hilft es, das Problem
einzukreisen und systematisch zu analysieren.
Jeder Abschnitt ist ähnlich strukturiert: Nach einer
kleinen Zusammenfassung des Problems führt der Autor "Fragen auf,
die Sie sich stellen sollten", anschließend gibt es Tipps und
Erklärungen zu jeder Frage. Obwohl für die einzelnen Probleme nur
zwei bis drei Buchseiten Platz sind, schafft es Goldfuß,
sinnvolle Anhaltspunkte zu geben. Eine Checkliste und
Literaturtipps runden den Abschnitt ab. Etwas peinlich ist nur,
dass bei den Literaturtipps fast ausschließlich Campus-Bücher
empfohlen werden.
Goldfuß' Ton ist höflich-sachlich, doch er kennt auch keine
Scheu, den Rat suchenden Leser mit unangenehmen Fragen zu
konfrontieren. Denn oft sind Selbstkritik und Selbsterkenntnis
angebracht, nicht immer sind nur die bösen äußeren Umstände an
einem Problem schuld.
Jürgen W. Goldfuß:
Trouble-Shooting für den ersten Führungsjob.
Schnelle Lösungen für die brennendsten Probleme,
Campus Verlag, Frankfurt/New York 2002,
261 Seiten, 21,50 Euro,
ISBN 3-593-36905-2
www.campus.de
Sylvia Englert, Journalistin und Buchautorin, ist Redakteurin bei changeX.
© changeX Partnerforum [26.03.2002] Alle Rechte vorbehalten, all rights reserved.
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Zum Buch
Jürgen W. Goldfuß: Trouble-Shooting für den ersten Führungsjob. . Schnelle Lösungen für die brennendsten Probleme.. Campus Verlag, Frankfurt/New York 1900, 261 Seiten, ISBN 3-593-36905-2
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