Vom Fettnäpfchen in den Speckgürtel
Die beste Bewerbungsmappe - das neue Buch von Christian Püttjer und Uwe Schnierda.
Beim Formulieren von Bewerbungen ist jeder unsicher. Wenn es darum geht, sich selbst anzupreisen, ist die Schwelle zur Peinlichkeit schnell überschritten. Aber mit den Vorher-/Nachher-Beispielen und Checklisten der beiden Coachs ist man dafür gerüstet und hat gute Chancen, sich das Wohlwollen der Personalabteilungen zu erobern.
Bloß keine Massenbewerbung!
Bei der Profil-Methode von Püttjer/Schnierda kommt es darauf an, mit einer passgenauen Bewerbung zu punkten, die eigenen Stärken zu vermitteln und glaubwürdig aufzutreten. Das bedeutet: kein Recycling alter Lebensläufe! Sonst verlieren die Mitarbeiter in der Personalabteilung schnell die Geduld, wenn sie sich aus dem Informationsbrei die für sie wichtigen Daten heraussuchen müssen. "Gliedern Sie Ihren Lebenslauf so, dass die für die neue Stelle wichtigen Informationen dem Leser sofort ins Auge springen", erklären die Autoren. Dadurch kann man auch Überschneidungen zwischen der bisherigen Tätigkeit und den neuen Aufgaben hervorheben - Bewerber, die schon passende Erfahrungen haben, kommen leichter in die Endrunde. Damit die Human Resources-Mitarbeiter diese Erfahrungen beurteilen können, ist auch wichtig, zu jeder bisherigen Stelle nicht nur die dürren Informationen zu liefern, sondern stichwortartig zu beschreiben, was für Aufgaben man dort hatte.
Anzeigen richtig analysieren.
Auch beim Anschreiben gilt es,
vieles zu beachten. Denn es kommt nicht nur auf ein attraktives
Layout und die richtigen Formulierungen im Anschreiben an: Stimmt
das Foto? Habe ich die Rechtschreibung gecheckt? Habe ich nicht
etwa meine Firmen-E-Mail angegeben (das macht einen schlechten
Eindruck)? Habe ich meine Soft Skills in Form von Beispielen
verdeutlicht, dafür aber hohle Floskeln vermieden? Und so weiter.
Praktischerweise gibt es in diesen Band zu jedem Bereich
Checklisten, die dabei helfen, die eigene Mappe vor dem
Abschicken nochmal auf Herz und Nieren zu prüfen.
Ein weiterer Schwerpunkt des neuen Buchs ist ein
Schnellkurs, wie man Anzeigen richtig analysiert. An vielen
Beispielen zeigen Püttjer und Schnierda, wie man aus den Anzeigen
die wahren Anforderungen herausliest und wie man sie in den
eigenen Bewerbungsunterlagen berücksichtigen sollte. Ganz
wichtig: Ist in der Anzeige ein persönlicher Ansprechpartner mit
Telefonnummer angegeben, dann nichts wie ran an den Hörer! Das
sichert einen Informationsvorsprung vor den anderen Bewerbern und
wird in der Personalabteilung wohlwollend zur Kenntnis genommen.
Natürlich besonders da, wo tatkräftige Bewerber gefragt sind.
Als "dritte Seite" der Bewerbungsunterlagen empfehlen
Püttjer/Schnierda eine "Leistungsbilanz", in der man seine
Fähigkeiten und Erfahrungen noch einmal gut zur Geltung bringen
kann. Sie ist aber kein Muss, sondern eher ein Extra.
Fettnäpfchen meiden will gelernt sein.
Wie bei den anderen
Bewerbungsmappen-Büchern kommt auch in diesem die Schadenfreude
nicht zu kurz. In ihren Vorher-Beispielen haben Püttjer und
Schnierda ein paar ausgesuchte Peinlichkeiten (wahrscheinlich mit
realen Vorbildern) untergebracht. Die Kandidatin "Claudia Wilske"
hat ein uninspiriertes Automatenfoto auf den Lebenslauf geklebt
und daneben treuherzig vermerkt: "Das Foto ist etwas älter. Ein
neueres Foto sende ich Ihnen auf Anfrage." Der Kommentar von
Püttjer/Schnierda: "Aua!" Auf der ersten Seite ihres Lebenslaufs
ist aufgeführt, wer ihre Eltern sind, mit wem sie verheiratet ist
und wie ihre drei Kinder heißen. Dafür hat sie bei der
Manöverkritik ein fettes Fragezeichen und ein "Wann kommen die
Infos???" kassiert.
Kein Zweifel - es ist besser, sich solche Fehler bei
anderen anzuschauen und selbst einen weiten Bogen um das
Fettnäpfchen zu machen.
Nina Hesse ist freie Mitarbeiterin von changeX.
Christian Püttjer / Uwe Schnierda:
Die beste Bewerbungsmappe,
Campus Verlag, Frankfurt/New York 2004,
142 Seiten, 15.90 Euro
ISBN 3-593-37446-3
www.campus.de
Zum changeX-Partnerportrait: Campus Verlag.
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Zum Buch
Christian Püttjer/Uwe Schnierda: Die beste Bewerbungsmappe. . Campus Verlag, Frankfurt/New York 1900, 142 Seiten, ISBN 3-593-37446-3
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