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Für den Traum von Selbstverwirklichung und künstlerischem Schaffen nehmen viele Kreativarbeiter ein karges Leben in Kauf - ein Gespräch mit Jörn Morisse. / 14.01.2008
Früher schon galten Künstler als arme Schlucker, die sich gerade so über Wasser hielten - wenn sie nicht am Hungertuch nagten. Daran hat sich wenig geändert, außer vielleicht, dass man heute Prekariat dazu sagt. Was sich geändert hat: Das Künstlerische ist in die Arbeitswelt eingesickert und dort zum Leitbild eines Erwerbslebens jenseits des bloßen Funktionierens geworden. Was ehedem für Künstler galt, das verlangen immer mehr Menschen von ihrer Arbeit: Wollen selbständig und selbstbestimmt tätig sein. Beschließen, ihren Leidenschaften zu folgen. Suchen den Flow, wo ihre Eltern nur die Fron fanden. Und sei es um den Preis eines Lebens am Rande des Existenzminimums. / 14.01.08