Thema Wachstum
Wachstum = Wohlstand. So einfach sah jahrzehntelang die wirtschaftliche Logik in den westlichen Industrienationen aus. Doch diese Gleichung funktioniert nicht mehr. Beide Seiten sind in Schieflage geraten: Nicht nur wirtschaftliches Wachstum, sondern auch das westliche Wohlstandsmodell stößt an Grenzen. Jenseits liegt ein neues, anderes Modell des Lebens und Arbeitens. Mit oder ohne Wachstum, das ist die Frage.
Mit intelligenten Innovationen können wir das Wachstumsdilemma lösen - ein Gespräch mit Ralf Fücks
Wachstum ist keine Frage. Es passiert. Weltweit und stürmisch. Die Frage ist, ob wir es schaffen, es so zu gestalten, dass es nicht in den Kollaps mündet. Ein grüner Vordenker sagt: Kriegen wir hin! Indem wir Wertschöpfung und Naturverbrauch entkoppeln. Wie, dazu ist ein Kosmos von Innovationen am Wachsen - Hochhäuser als vertikale Treibhäuser zum Beispiel, neue Treibstoffe oder neue, synergetische Formen landwirtschaftlicher Produktion. So sieht Zukunftsoptimismus aus.
Selbst denken - Harald Welzers Anleitung zum Widerstand
Weiter so geht nicht. Weiter wachsen schon gar nicht, auch nicht unter grünen Vorzeichen. Harald Welzer spricht aus, was viele denken, spüren: Wir werden unser Wohlstandsniveau nicht halten können. Wir brauchen eine andere Strategie: radikale Veränderung durch soziale Innovation. Ein Tritt in den Hintern.
2052. Eine globale Prognose für die nächsten 40 Jahre - zum neuen Buch von Jorgen Randers
Dass die Menschheit sich selbst zugrunde richte, das wurde schon oft an die Wand gemalt. Doch dass Prophezeiungen dies ebenfalls schaffen, ist weit weniger bekannt. Dennoch ist es richtig: Prognosen können sich selbst sabotieren. Wie die eben genannte. Man kann das Hoffnung nennen. Oder Zukunftsdenken - auf hinreichend komplexem Niveau.
Befreiung vom Überfluss - das neue Buch von Niko Paech
Wie sich das anfühlt, wenn eine Wirtschaft nicht mehr wächst, darauf hatten Wachstumskritiker bislang keine befriedigende Antwort. Bis Niko Paech kam. In seinem neuen Buch entwirft er die Konturen einer Ökonomie nach dem Wachstum. Die Formel: Zurückfahren industrieller Produktion plus Aufbau einer Selbstversorgungswirtschaft. Ob’s geht, bleibt freilich offen.
Ausgegeizt! - Uli Burchardts Abrechnung mit dem Billigwahn
Während Autos so groß werden, dass sie nicht mehr in die Parklücken passen, entfaltet sich mit Vehemenz ein Gegentrend: Es geht auch eine Nummer kleiner. Mehr mit weniger. Ein Buch fügt dem nun eine interessante Variante hinzu: Wertvoll ist besser. Und plädiert für maßvollen Konsum mit Augenmaß und Qualitätsbewusstsein.
Der große Verbrauch - Chandran Nairs aufrüttelndes Buch über Asiens Wachstum und Verantwortung
Was, wenn Asiens Wirtschaft weiterwächst wie bisher? Wenn sein Verbrauch an Energie und Rohstoffen weiter explodiert? Das kann nicht gut gehen. Ein indischstämmiger Intellektueller aus Malaysia ruft seinen Kontinent zur Umkehr. Und definiert selbstbewusst seine neue Rolle. Asien wird die Probleme lösen müssen, die der Westen mit seinem wachstumsfixierten Wirtschaftsmodell erst geschaffen hat.
Der Essay und zehn "To Dos" für das Age of Less von David Bosshart
Die fetten Jahre liegen hinter uns. Keine sieben Jahre wie in der Bibel, sondern sechs fette Jahrzehnte. Wir haben uns in der falschen Sicherheit gewiegt, dass alles immer so weitergeht. Doch es wird kein "Weiter-so" geben, sondern nur ein "Anders-weiter". Es liegt an uns, diese Zeitenwende zu gestalten, sagt David Bosshart - mit Caring und Sharing statt mit Drilling und Killing.
The Age of Less - das neue Buch von David Bosshart
Wandel. Eben noch hieß das mehr, schneller, globaler. Heute aber stehen die Zeichen auf weniger. Auf Umkehr, auf Innehalten. Sich bescheiden und genügsam leben erscheinen als neue Leitwerte am Horizont. Das muss kein Rückschritt sein. Weniger kann mehr sein. Mit weniger kann man mehr erreichen. Sagt ein Buch, das die Wachstumsdebatte pointiert zuspitzt.
Deutschland ist Wegbereiter einer intelligenten und effizienten Technik - ein Interview mit Willi Fuchs
Entkopplung. Das Zauberwort, das Wachstum mit seinen Grenzen versöhnt. Die systemkompatible Antwort auf Klimawandel und Ressourcenverknappung. Ein Wachstum ohne Steigerung des Ressourcenverbrauchs. Und ohne Änderung des Lebensstils. Machbar? Der Direktor des VDI sagt Ja. Und sieht Deutschland in einer exzellenten Startposition auf dem Weg zu einer effizienteren Technik.
Zwei Bücher stellen die Wachstumsfrage: Willi Fuchs: Wachsen ohne Wachstum und Tim Jackson: Wohlstand ohne Wachstum
Wachstum = Wohlstand. Diese Gleichung funktioniert nicht mehr. Beide Seiten sind in Schieflage geraten: Nicht nur wirtschaftliches Wachstum, sondern auch das westliche Wohlstandsmodell stößt an Grenzen. Jenseits liegt ein neues, anderes Modell des Lebens und Arbeitens. Mit oder ohne Wachstum, das ist die Frage.
Freier Artikel: Rezension Michael Hüther: Die disziplinierte Freiheit
Wenn der Markt versagt, muss der Staat es richten - schnell und reflexhaft erschallt nach ökonomischen Krisen der Ruf nach staatlicher Intervention. Doch reduziert diese Lehre nicht nur ein komplexes Wechselverhältnis auf ein einfaches Rezept. Sie hindert auch daran, grundsätzlich darüber nachzudenken, was staatliche Aufgaben heute eigentlich sind. Eben das tut ein ziemlich kluges Buch. Und zeigt, was das heute heißt. Zum Beispiel für die Schulpflicht.
Freier Artikel: Wachstum ist die wirtschaftliche Umsetzung neuen Wissens - ein Interview mit Karl-Heinz Paqué
Wachstum, das bedeutet nicht mehr rauchende Schlote. Sondern qualitativ bessere und vielfältigere Produkte. Heute geht es längst um qualitatives Wachstum, nicht mehr um Wachstum um jeden Preis. Wachstum ist nichts anderes als die wirtschaftliche Umsetzung neuen Wissens, sagt ein Magdeburger Ökonom. Und fordert eine rationale Wachstumsdebatte.
Zukunftskolumne 5: Auf der Suche nach einem Ausweg aus dem Wachstumsdilemma.
Wachstum? Ja oder nein? Und wenn ja, wie viel davon braucht unsere Wirtschaft? Die Wachstumsfrage spaltet. Doch seit in den fortgeschrittenen Gesellschaften mehr materieller Wohlstand nicht automatisch zu mehr Wohlbefinden führt, zeichnet sich ein Paradigmenwechsel ab.
„Wir brauchen eine Renaissance des Gemeinschaftlichen!“ – ein Interview mit Meinhard Miegel.
Wachstum = Wohlstand. Diese Gleichung geht nicht auf. Zu hoch sind die Nebenkosten des Wachstums wie die sozialen Folgeschäden einer materiellen, individualistischen Orientierung. Unsere Gesellschaft muss sich neu sortieren, fordert Meinhard Miegel. Sie braucht einen neuen Wohlstandsbegriff und eine Renaissance des Gemeinschaftlichen.
Ein Twitter-Report von der Arena für Nachhaltigkeit.
Wachstum ist wieder zum Thema geworden. Die Arena für Nachhaltigkeit rückte es in den Mittelpunkt ihres diesjährigen Kongresses. Und stellte die Frage: Wie kommen wir vom Wissen zum Handeln? changeX hat die Veranstaltung auf Twitter begleitet und berichtet in Form eines Twitter-Reports. Ein Experiment.
Exit. Meinhard Miegels Streitschrift gegen den Wachstumswahn.
Wirtschaftswachstum führt heute nicht automatisch zu mehr Wohlstand – wenn es denn welches gibt. Und gäbe es Wachstum, die Menschen würden dadurch nicht zufriedener. Offensichtlich ist das Band zwischen Wohlstand und Wachstum gerissen. Für die nachindustrielle Ära braucht es ein neues Modell. Die Frage ist nur, ob es ohne Wachstum auskommt.
changeX 07.06.2013. Alle Rechte vorbehalten, all rights reserved.