Befolge keine Regeln
Das ist der richtige Einstieg in eine Serie zum Thema Gründen: Ein frecher Ratgeber, der mit Klischees spielt und letztlich die einzig richtige Gründerweisheit formuliert: Folge deiner Idee, nicht irgendwelchen Regeln.
„Dieses Buch, lieber Leser, soll dir Mut machen!“ Spricht Markus Frankl und zitiert den Boxer René Weller: „Wo ich bin, ist oben. Und bin ich mal unten, ist unten oben.“ Soll heißen: Keine Ausgangssituation ist noch so schlecht, als dass es nicht eine Lösung gibt – vorausgesetzt man findet seinen eigenen Weg. Und sei es der des Wirts.
Das macht dieses Buch auf ziemlich amüsante und freche Weise deutlich. 19 Regeln hat der Autor, Kiffer, Koch und Kneipenwirt des Münchner Szenelokals „Nage und Sauge“ zusammengetragen, die erklären, „how to open a bar“. Das geht von Regel Nr. 14 „Germanistik, Kunstgeschichte, Soziologie und Pädagogik sind gute Studiengänge für die Gastronomie“ über Regel Nr. 15 „Überlass die Theke den Helden“ bis hin zu Regel Nr. 10 „Trau deinem eigenen Geschmack und lass dir nichts aufschwatzen“ – um schließlich mit der letzten Regel Nr. 19 alles infrage zu stellen: „Befolge keine Regeln.“
Es ist ein Buch, das Spaß macht. Und nebenher ziemlich kluge Dinge vermittelt – beispielsweise die Gründerweisheit mit dem höchsten Erfolgspotenzial: „Ich wollte einfach nur etwas Sinnvolles tun, etwas, das mir Spaß macht und mich ausfüllt.“ Und von daher ein guter Einstieg in eine Serie über Bücher zum Thema Gründen.
changeX 01.04.2010. Alle Rechte vorbehalten, all rights reserved.
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Zum Buch
Markus Frankl: Wer nichts wird, wird Wirt. How to open a bar. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg 2005, 159 Seiten, ISBN 978-3499620508
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Autor
Florian MichlFlorian Michl schreibt als freier Autor für changeX.