Sabine Raiser ist 46 Jahre alt und arbeitet als Kommunikationsberaterin in Düsseldorf. Nach dem Abitur macht sie zunächst eine Ausbildung zur Fremdsprachensekretärin. Sie will die Zeit bis zum Studium an der Universität Heidelberg sinnvoll nutzen. Der Grund: "Ich hatte eine Durchschnittsnote von 2,6, der Numerus clausus lag bei 1,8." Nach der Uni fand sie ihren ersten Job als Öffentlichkeitsarbeiterin in einer Textilholding. Sekretariat und Vorstandsassistenz inklusive. Die Firma ermöglichte ihr zahlreiche Fort- und Weiterbildungen, "die ich mir sonst hätte nie leisten können". Nach drei Jahren wird das Unternehmen verkauft.
Raiser sammelte noch weitere Erfahrungen in verschiedenen Unternehmensberatungen, bevor sie sich 1996 selbständig macht. Ihre Antriebe: individuelle Freiheit und wertestiftende Arbeit oder, wie Immanuel Kant einmal sagte: "Der bestirnte Himmel über mir und das moralische Gesetz in mir." Werte schaffen heißt für sie, einerseits wirtschaftlich-profitabel, andererseits aber auch im ethischen Sinne zu handeln. "Beides zusammenzubringen lautet die Devise meiner Arbeit."
Mit ihrem ersten Kunden zieht sie gleich das große Los. WESTCom ist die Idee eines 26-jährigen Visionärs und eine der ersten privaten Telefonfirmen, zwei Jahre, bevor der Markt liberalisiert wird. Startkapital sind 5.000 Mark. Raiser arbeitet zuerst ohne Entgelt für WESTCom, das anfangs sein Geld durch die Vermittlung günstiger Callback-Anrufe für GIs in die Heimat verdient. Der Durchbruch lässt nicht lange auf sich warten. Einer der PR-Fachtexte von Raiser findet seinen Weg in die Zeitschrift connect. "Dann brummte der Laden und es wurden sofort zwölf neue Leute eingestellt." In der zweiten Ausgabe von Econy, dem Vorläufer des heutigen Wirtschaftsmagazins brand eins, wird dann über den "WESTcomedian spirit" berichtet. "Von da an war ich als PR-Fachfrau in Watte und Rosen gepackt." Nach knapp vier Jahren wird die WESTCom für ein paar Millionen Dollar an einen US-Investor verkauft. Raiser erhält für die Aufbauarbeit eine "wohlwollende Abfindung".
Sie lehnt sich erstmal zurück und versucht, die richtige Balance zwischen Beruf und Freizeit zu finden. Raiser arbeitet nebenbei einmal wöchentlich ehrenamtlich bei der AWO und bringt ausländischen Kindern im Vorschulalter Deutsch bei. Ihr Hauptkunde ist heute die apentia ag, eine Personalberatung, die sich auf die Vermittlung von SAP-Experten spezialisiert hat. Dort sitzen ehemalige WESTCom-Kollegen in der Geschäftsführung. Die Wege sind kurz.
Raiser hat jenseits der PR-Beratung neue Arbeitsgebiete gefunden: Coaching und Strategieberatung. Diesbezüglich hat sie ein Analysetool entwickelt, mit dem sie Menschen und Organisationen näher zu erkunden versucht. "Im Fokus stehen die drei Treiber menschlichen Handelns: Instinkt, Intuition und Intellekt. Anders gesagt: Körper, Geist und Seele." Ziel ist es, herauszufinden, welcher Teil wie und warum im Vordergrund steht. "Und danach diese Antriebe zu steuern und auszubalancieren." Seit zwei Jahren gibt sie Seminare, in denen Führungskräfte mehr darüber lernen können. "Denn man kann andere nur verstehen, wenn man sich selbst versteht."
changeX hat sie über brand eins kennengelernt und findet es "einfach nur klasse. Die Texte sind unkonventionell im besten Sinne, zukunftsorientiert, auf hohem Niveau und humorvoll."
Sabine Raiser, eine Frau, die Kommunikation nicht nur theoretisch lehrt, sondern auch von der Pike auf gelernt hat. Umtriebig, aber gelassen. Erfolgsorientiert, aber nicht um jeden Preis. Analytisch, aber mit Herz.

Kontakt:
Sabine Raiser,
Raiser Kommunikation & Strategie,
Schanzenstraße 31,
40549 Düsseldorf.
Telefon: 0211-5591-777
Fax: 0211-5591-778
E-Mail: sabine@raiser-komm.de
Internet: www.raiser-komm.de

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