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Wie changeX-Leser leben und
arbeiten. Michaela Herrmann in Geretsried (9)
In den nächsten Monaten stellen wir
ausgewählte Abonnenten vor. Jeden Dienstag und Freitag. Spannende
Menschen mit unterschiedlichen Lebens- und Arbeitswelten. In einer
Serie von journalistischen Kurzporträts aus aller Welt. Tipp: Wer
noch mitmachen will, kann sich jetzt melden!
Michaela Herrmann ist 40 Jahre alt,
verheiratet und hat zwei Kinder. Ursprünglich möchte sie Lehrerin
werden, aber die Berufsaussichten sind Ende der 80er Jahre ziemlich
schlecht. Sie studiert zunächst etwas Sicheres:
Betriebswirtschaftslehre an der FH München. Zügig und kompakt. "Ich
wollte schnell arbeiten." Ihr erster Job bei Hewlett-Packard ist
ein klassischer IT-Job und trägt die Bezeichnung "Integrated Office
Consultant". Sie berät HP-Mitarbeiter und schult einige Jahre auch
Kunden außerhalb des Hauses. Doch die Bits-and-Bytes-Netzwerke
beginnen sie langsam zu ermüden, ihre Zukunft sieht sie eher als
Trainerin jenseits der IT-Technologie. Das klassische Seminarwesen
interessiert sie dabei weniger. Herrmann will neue Wege beschreiten
und macht eine Zusatzausbildung zur Suggestopädin.
Dann kommt ihr erstes Kind auf die Welt. "Mir war klar, dass ich nicht nur Mutter und Hausfrau sein wollte." Sie beginnt nebenher ein Pädagogik-Studium. Am Münchner Lehrstuhl von Professor Heinz Mandl findet sie endlich, was sie von Anfang an gesucht hat: "Lehren und Lernen sowie der Einsatz neuer Medien". Ein zweites Kind bereichert unterdessen die Familie. Am Ende ihres Studiums beschließt sie mit ihrem Mann, einem freiberuflichen Informatiker, die Firma "Teleteach" zu gründen. Das Ziel: "Konzeptionell arbeiten. Nicht nur programmieren, sondern fragen, mit welchem Ziel und für wen eigentlich." Ein überzeugender, aber damals gar nicht so akzeptierter Ansatz, "denn die meisten Firmen fragten nur nach einem fertigen Learning-Management-System und weniger nach einem bedarfsorientierten Einsatz von E-Learning und fortschrittlichen Konzepten."
Das Unternehmer-Paar Herrmann vertraut indes auf sich und bekommt schließlich den ersten Großauftrag. Auftraggeber sind die Familienkassen, die hierzulande das Kindergeld auszahlen. "Es ging darum, eine Art Google für Familienkassen-Mitarbeiter zu entwickeln. In dem jeder Akteur einfach und klar an wichtige Informationen herankommt." Das Motto: Wissen direkt an den Arbeitsplatz bringen, so dass der Arbeitsprozess besser verläuft. "Das verstehen wir unter Lernen am Arbeitsplatz." Daraus ist mittlerweile auch ein Rahmenwerk entstanden, das als Informations- und Lernsystem (tt-ILS Expertise) anderen interessierten Organisationen angeboten wird.
Selbständigkeit ist für Herrmann kein Zuckerschlecken. Natürlich schätzt sie die Selbstverantwortung, die Freiheit und Entscheidungsvielfalt im Alltag, aber auch sie kennt die Zeiten voller Risiko- und Existenzängste. "Es ist auch belastend, anstrengend und manchmal ein Kampf. Aber stärker als alles andere ist das Gefühl, das tun zu können, was ich oder wir wollen."
Privat leben Michaela Herrmann und Familie mit den Schwiegereltern in einem großen Haus. Unten die ältere Generation, im ersten Stock befindet sich das Büro und oben wohnen die Jungen. Die Schwiegermutter betreut unter Tags die Kinder. Weitere Geschwister des Mannes sowie Tanten und Onkeln leben mit ihren Kindern ebenfalls in der Nähe, so dass sich am Wochenende nicht selten die Großfamilie trifft. "Das perfekte System für uns alle. Ich kann voll arbeiten, wie ich möchte." Wichtig ist nur, so Herrmann, dass Privates und Berufliches voneinander getrennt werden. "Vor allem für die Kinder, die uns signalisiert haben, dass wir nicht unsere Arbeitssachen in die Familie tragen sollen."
Was sie noch gerne machen würde? "Mein heimlicher Wunsch ist eine Ausbildung zur Stuntfrau. Was mich daran reizt? Ganz einfach: Das Extreme vernünftig zu machen."
changeX hat sie zufällig entdeckt. "Neben brand eins ist es das beste Medium, das Wirtschaft anders denkt und betrachtet." Die Verbindung zwischen Wirtschaft und Leben gefalle ihr besonders gut. "Der Mensch steht im Mittelpunkt. Genau das interessiert mich."
Dann kommt ihr erstes Kind auf die Welt. "Mir war klar, dass ich nicht nur Mutter und Hausfrau sein wollte." Sie beginnt nebenher ein Pädagogik-Studium. Am Münchner Lehrstuhl von Professor Heinz Mandl findet sie endlich, was sie von Anfang an gesucht hat: "Lehren und Lernen sowie der Einsatz neuer Medien". Ein zweites Kind bereichert unterdessen die Familie. Am Ende ihres Studiums beschließt sie mit ihrem Mann, einem freiberuflichen Informatiker, die Firma "Teleteach" zu gründen. Das Ziel: "Konzeptionell arbeiten. Nicht nur programmieren, sondern fragen, mit welchem Ziel und für wen eigentlich." Ein überzeugender, aber damals gar nicht so akzeptierter Ansatz, "denn die meisten Firmen fragten nur nach einem fertigen Learning-Management-System und weniger nach einem bedarfsorientierten Einsatz von E-Learning und fortschrittlichen Konzepten."
Das Unternehmer-Paar Herrmann vertraut indes auf sich und bekommt schließlich den ersten Großauftrag. Auftraggeber sind die Familienkassen, die hierzulande das Kindergeld auszahlen. "Es ging darum, eine Art Google für Familienkassen-Mitarbeiter zu entwickeln. In dem jeder Akteur einfach und klar an wichtige Informationen herankommt." Das Motto: Wissen direkt an den Arbeitsplatz bringen, so dass der Arbeitsprozess besser verläuft. "Das verstehen wir unter Lernen am Arbeitsplatz." Daraus ist mittlerweile auch ein Rahmenwerk entstanden, das als Informations- und Lernsystem (tt-ILS Expertise) anderen interessierten Organisationen angeboten wird.
Selbständigkeit ist für Herrmann kein Zuckerschlecken. Natürlich schätzt sie die Selbstverantwortung, die Freiheit und Entscheidungsvielfalt im Alltag, aber auch sie kennt die Zeiten voller Risiko- und Existenzängste. "Es ist auch belastend, anstrengend und manchmal ein Kampf. Aber stärker als alles andere ist das Gefühl, das tun zu können, was ich oder wir wollen."
Privat leben Michaela Herrmann und Familie mit den Schwiegereltern in einem großen Haus. Unten die ältere Generation, im ersten Stock befindet sich das Büro und oben wohnen die Jungen. Die Schwiegermutter betreut unter Tags die Kinder. Weitere Geschwister des Mannes sowie Tanten und Onkeln leben mit ihren Kindern ebenfalls in der Nähe, so dass sich am Wochenende nicht selten die Großfamilie trifft. "Das perfekte System für uns alle. Ich kann voll arbeiten, wie ich möchte." Wichtig ist nur, so Herrmann, dass Privates und Berufliches voneinander getrennt werden. "Vor allem für die Kinder, die uns signalisiert haben, dass wir nicht unsere Arbeitssachen in die Familie tragen sollen."
Was sie noch gerne machen würde? "Mein heimlicher Wunsch ist eine Ausbildung zur Stuntfrau. Was mich daran reizt? Ganz einfach: Das Extreme vernünftig zu machen."
changeX hat sie zufällig entdeckt. "Neben brand eins ist es das beste Medium, das Wirtschaft anders denkt und betrachtet." Die Verbindung zwischen Wirtschaft und Leben gefalle ihr besonders gut. "Der Mensch steht im Mittelpunkt. Genau das interessiert mich."
Kontakt:
Michaela Herrmann,
Teleteach GmbH,
Jeschkenstr. 49,
82538 Geretsried.
Telefon: 08171-929590,
Fax: 08171-929592.
E-Mail: mh@teleteach.de
Internet: www.teleteach.de
Michaela Herrmann,
Teleteach GmbH,
Jeschkenstr. 49,
82538 Geretsried.
Telefon: 08171-929590,
Fax: 08171-929592.
E-Mail: mh@teleteach.de
Internet: www.teleteach.de
Hinweis in eigener Sache:
Wer ebenfalls Interesse hat, in dieser Serie zu erscheinen, nimmt bitte Kontakt per E-Mail mit redaktion@changeX.de auf.
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© changeX [11.07.2006] Alle Rechte
vorbehalten, all rights reserved.
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Autor
Peter FelixbergerPeter Felixberger ist Publizist, Buchautor und Medienentwickler.