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Heute: Franz-Josef Hofer in Wien (6)
Heute: Franz-Josef Hofer in Wien (6)
In den nächsten Monaten stellen wir
ausgewählte Abonnenten vor. Jeden Dienstag und Freitag. Spannende
Menschen mit unterschiedlichen Lebens- und Arbeitswelten. In einer
Serie von journalistischen Kurzporträts aus aller Welt. Tipp: Wer
noch mitmachen will, kann sich jetzt melden!
Franz-Josef Hofer ist 55 Jahre alt. Er
lebt und arbeitet in Wien, stammt aber ursprünglich aus
Niederösterreich. Nach der Matura will er Germanistik studieren,
die Eltern indes verlangen, dass der Junge "Geld nach Hause bringt,
schließlich sind noch fünf weitere Geschwister da". Sein erster Job
ist deshalb freier Handelsvertreter für Reise-Schreibmaschinen der
Firma Olympia. Von Tür zu Tür: "Haben Sie schon eine
Schreibmaschine?" "Nein danke, ich kaufe nichts von einem
Vertreter." Dennoch wird er bald Verkaufsleiter für zwei Wiener
Bezirke. Das Problem: "Ich war 19 und hatte keine Ahnung von
Personalführung." Nach zwei Monaten wirft er das Handtuch. Er wird
Autoverkäufer. Eines Tages spricht ihn ein Mitarbeiter der Generali
Versicherung an. "Hofer, hast du ein Sakko und eine Krawatte zu
Hause?" "Na sicher", antwortet er. "Dann bist du ab Montag bei uns
Außendienstmitarbeiter." Wieder ein Job mit hohen Anforderungen.
Klinken putzen, jeden Tag. Ein Jahr lang.
Aber mit zu wenig Verdienst. Deshalb wird Hofer Fließbandarbeiter und stanzt fortan Jalousienkästen im Akkord. Jeden Tag von 7 bis 16 Uhr. "Plötzlich habe ich gemerkt, dass ich komplett verblöde." Doch er will weiter gutes Geld verdienen. So beginnt er als Straßenbauarbeiter und asphaltiert Gehsteige. "Finanziell ein super Job. Ich verdiente nach heutigem Stand etwa 2.500 Euro und nochmal dieselbe Summe an Zulagen. Summa summarum 5.000 Euro im Monat." Sechs Monate später spricht ihn zufällig ein Mitarbeiter seiner Hausbank an, warum er mit Matura als Bauarbeiter tätig sei und ob er sich nicht eine Arbeit in der Bank vorstellen könne. Nach einer Aufnahmeprüfung ist er vier Wochen später am Schalter der damaligen Zentralsparkasse am Radetzkyplatz.
Von nun an geht's schnell bergauf. Er wird bankintern zum Trainer ausgebildet. Über zwei Jahre ist er für die Zentralsparkasse (die heutige Bank Austria) als Trainer tätig. Dann macht er sich selbständig und gründet 1979 mit zwei Trainerkollegen die GFO Gesellschaft für Organisationsentwicklung. Nebenbei studiert er in Klagenfurt, "so konnte mein Vater doch noch erleben, dass einer seiner Söhne studiert". Heute ist Hofer alleiniger Geschäftsführer der GFO. Es steht ihm ein Team aus 25 Trainern/Beratern und ein Backoffice mit sechs Mitarbeitern zur Verfügung, mit dem er "Veränderungsbegleitung für Unternehmen und Menschen" anbietet.
Hofer ist ein Mann, der Theorie und Praxis sehr gut miteinander verbinden kann. Im Grunde seines Herzens ist er ein echter Verkäufer und steht dazu. "Verkäufer ist etwas Tolles! Man muss aber bestens über die Branchen und Marktentwicklungen informiert sein." Deshalb ist ihm bis heute wichtig, dass seine Trainer und Berater nicht abgehoben sind, sondern wissen, wie es in der Wirtschaft läuft. "Einer unserer besten Soziologen war in seinem ersten Beruf Dachdecker." In der Branche werden Hofer und seine Leute als Umsetzer und Praktiker geschätzt. Was er als größten Veränderungsbedarf in Unternehmen ansieht? "Viele Firmen haben es noch nicht geschafft, dass die Mitarbeiter die Anliegen des Unternehmens zu ihren eigenen machen. Das geht aber nur von der Sache oder Aufgabenstellung her, nicht durch Druck von außen."
Hofer ist stolz auf seine Unternehmensethik. "Wir haben unsere Haltung und Einstellung im 'GFO-Trainer- und Beraterselbstverständnis' definiert, wir sorgen für kontinuierliche Weiterbildung unseres Teams und bieten bei größeren Aufträgen Supervision an." Sein unternehmerisches Ziel: "Ganz einfach. Immer noch besser werden." Und persönlich? Hofers Leidenschaft ist das Wandern in der Wüste. Im November will er in der Republik Niger eine Salzkarawane begleiten. Acht bis zehn Stunden Fußmarsch am Tag. "Auf diesen Reisen gewinne ich Abstand von meinem sonstigen Lebenstempo. Es ist eine Reise in die Stille. Und für mich schon immer ein Lebensziel gewesen, eine Karawane zu einer großen Oase zu begleiten, in der 8.000 Menschen leben und die auf diese Weise den Salzbedarf eines ganzen Jahres decken können."
changeX ist ihm von einem jüngeren Mitarbeiter empfohlen worden. "Es ist erstaunlich, über was dort alles berichtet wird. Und es gibt viele sinnvolle Bezüge zum Arbeitsalltag eines Beraters. Das passt gut zusammen." Franz-Josef Hofer - ein Mann, der sich in seinem Berufsleben von unten nach oben gearbeitet hat. Ein Praktiker durch und durch, mit festen Prinzipien und wissenschaftlicher Bodenhaftung. Kurzum: Ein redlicher Berater, der weiß, wovon er spricht.
Aber mit zu wenig Verdienst. Deshalb wird Hofer Fließbandarbeiter und stanzt fortan Jalousienkästen im Akkord. Jeden Tag von 7 bis 16 Uhr. "Plötzlich habe ich gemerkt, dass ich komplett verblöde." Doch er will weiter gutes Geld verdienen. So beginnt er als Straßenbauarbeiter und asphaltiert Gehsteige. "Finanziell ein super Job. Ich verdiente nach heutigem Stand etwa 2.500 Euro und nochmal dieselbe Summe an Zulagen. Summa summarum 5.000 Euro im Monat." Sechs Monate später spricht ihn zufällig ein Mitarbeiter seiner Hausbank an, warum er mit Matura als Bauarbeiter tätig sei und ob er sich nicht eine Arbeit in der Bank vorstellen könne. Nach einer Aufnahmeprüfung ist er vier Wochen später am Schalter der damaligen Zentralsparkasse am Radetzkyplatz.
Von nun an geht's schnell bergauf. Er wird bankintern zum Trainer ausgebildet. Über zwei Jahre ist er für die Zentralsparkasse (die heutige Bank Austria) als Trainer tätig. Dann macht er sich selbständig und gründet 1979 mit zwei Trainerkollegen die GFO Gesellschaft für Organisationsentwicklung. Nebenbei studiert er in Klagenfurt, "so konnte mein Vater doch noch erleben, dass einer seiner Söhne studiert". Heute ist Hofer alleiniger Geschäftsführer der GFO. Es steht ihm ein Team aus 25 Trainern/Beratern und ein Backoffice mit sechs Mitarbeitern zur Verfügung, mit dem er "Veränderungsbegleitung für Unternehmen und Menschen" anbietet.
Hofer ist ein Mann, der Theorie und Praxis sehr gut miteinander verbinden kann. Im Grunde seines Herzens ist er ein echter Verkäufer und steht dazu. "Verkäufer ist etwas Tolles! Man muss aber bestens über die Branchen und Marktentwicklungen informiert sein." Deshalb ist ihm bis heute wichtig, dass seine Trainer und Berater nicht abgehoben sind, sondern wissen, wie es in der Wirtschaft läuft. "Einer unserer besten Soziologen war in seinem ersten Beruf Dachdecker." In der Branche werden Hofer und seine Leute als Umsetzer und Praktiker geschätzt. Was er als größten Veränderungsbedarf in Unternehmen ansieht? "Viele Firmen haben es noch nicht geschafft, dass die Mitarbeiter die Anliegen des Unternehmens zu ihren eigenen machen. Das geht aber nur von der Sache oder Aufgabenstellung her, nicht durch Druck von außen."
Hofer ist stolz auf seine Unternehmensethik. "Wir haben unsere Haltung und Einstellung im 'GFO-Trainer- und Beraterselbstverständnis' definiert, wir sorgen für kontinuierliche Weiterbildung unseres Teams und bieten bei größeren Aufträgen Supervision an." Sein unternehmerisches Ziel: "Ganz einfach. Immer noch besser werden." Und persönlich? Hofers Leidenschaft ist das Wandern in der Wüste. Im November will er in der Republik Niger eine Salzkarawane begleiten. Acht bis zehn Stunden Fußmarsch am Tag. "Auf diesen Reisen gewinne ich Abstand von meinem sonstigen Lebenstempo. Es ist eine Reise in die Stille. Und für mich schon immer ein Lebensziel gewesen, eine Karawane zu einer großen Oase zu begleiten, in der 8.000 Menschen leben und die auf diese Weise den Salzbedarf eines ganzen Jahres decken können."
changeX ist ihm von einem jüngeren Mitarbeiter empfohlen worden. "Es ist erstaunlich, über was dort alles berichtet wird. Und es gibt viele sinnvolle Bezüge zum Arbeitsalltag eines Beraters. Das passt gut zusammen." Franz-Josef Hofer - ein Mann, der sich in seinem Berufsleben von unten nach oben gearbeitet hat. Ein Praktiker durch und durch, mit festen Prinzipien und wissenschaftlicher Bodenhaftung. Kurzum: Ein redlicher Berater, der weiß, wovon er spricht.
Kontakt:
Mag. Dr. Franz-J. Hofer,
GFO Gesellschaft für Organisationsentwicklung GmbH,
A-1120 Wien,
Darnautgasse 13,
Telefon: 0043-1-8131729-0,
Fax: 0043-1-8131729-21
E-Mail: office@gfo.at
Internet: www.gfo.at
Mag. Dr. Franz-J. Hofer,
GFO Gesellschaft für Organisationsentwicklung GmbH,
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E-Mail: office@gfo.at
Internet: www.gfo.at
Hinweis in eigener Sache:
Wer ebenfalls Interesse hat, in dieser Serie zu erscheinen, nimmt bitte Kontakt per E-Mail mit redaktion@changeX.de auf.
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© changeX [30.06.2006] Alle Rechte
vorbehalten, all rights reserved.
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Peter FelixbergerPeter Felixberger ist Publizist, Buchautor und Medienentwickler.