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Wie changeX-Leser leben und
arbeiten.
Heute: Hanno Parmentier in Düsseldorf (2).
Heute: Hanno Parmentier in Düsseldorf (2).
In den nächsten Monaten stellen wir
ausgewählte Abonnenten vor. Jeden Dienstag und Freitag. Spannende
Menschen mit unterschiedlichen Lebens- und Arbeitswelten. In einer
Serie von journalistischen Kurzporträts aus aller Welt. Tipp: Wer
noch mitmachen will, kann sich jetzt melden!
Hanno Parmentier ist 56 Jahre alt. Beruf:
Journalist. Nach dem Studium in Marburg beginnt er 1978 in
Frankfurt bei der "antifaschistischen Wochenzeitung
Die Tat" zu arbeiten. Nach fünf Jahren verlässt er das Blatt
wegen "erheblicher weltanschaulicher Differenzen". Zunächst ist er
arbeitslos, jobbt als "bewaffneter Geldtransporteur", trägt
Brötchen aus und hält sich so über Wasser. Er fängt ein
Zweitstudium an: Musikwissenschaft. "Meine heimliche Leidenschaft."
Und absolviert gleichzeitig eine Art Praktikum beim Deutschen
Rundfunkarchiv. Auf Vermittlung eines Freundes lernt er schließlich
einen Berliner Kollegen kennen, der eine Zeitschrift namens
Neugier auf dem Markt etablieren will. Herzstück des neuen
Blattes soll eine Art Ökotest sein. Daraus entsteht in den
kommenden Jahren jenes berühmte Magazin, das es heute noch gibt.
Parmentier gehört zu seinen Gründern.
"Ich war nie ein Öko. Ich wollte einen vernünftigen Arbeitsplatz, und ich fand das Projekt journalistisch hoch spannend", gibt er heute deutlich zu verstehen. Das alternative Unternehmen zehrt an den Nerven. Stunden- und tagelang diskutiert die Redaktion über die richtige Anzeigenpolitik. Häufig herrscht ein rauer, fast ruppiger Umgangston. Nach fünf Jahren reicht es ihm, und er verlässt das Blatt. Raus aus der Frankfurter linken Szene wechselt Parmentier nach Düsseldorf zur Handelsblatt-Gruppe. Publizistisch in eine andere Welt. Er fängt dort als Lifestyle-Redakteur bei DM an, einem Wirtschaftsmagazin, das damals überaus erfolgreich am Markt agiert. Und gehört bald zur Führungsriege.
Nach der Wende leitet er fünf Jahre die Ost-Ausgabe von DM. Schnell ist das Magazin in den neuen Bundesländern die Nummer eins am Markt. 1995 erklärt Parmentier seiner Verlagsleitung, dass "er das Ost-Magazin journalistisch für erledigt hält, weil die Leser dort nicht mehr eine eigene abgespeckte, sondern die Westausgabe lesen wollen". Das Magazin erscheint fortan als eine Ausgabe. Er wird Ressortchef der Rubrik "Erleben und Genießen". Bis 2003 arbeitet er bei DM, muss aber in den letzten Jahren miterleben, wie das Magazin radikal umgebaut wird: weg von der Serviceorientierung hin zu einem allgemeinen Wirtschaftsmagazin. In diesem Segment aber gibt es enorme Konkurrenz. Die Folge: Die Auflage sinkt dramatisch. Die Redaktion wird abgebaut und nach Frankfurt verlegt. Parmentier steigt aus, auch weil seine Frau im Februar 2003 ein Kind erwartet. Er will nicht zwischen Frankfurt und Düsseldorf pendeln müssen.
"Dann habe ich eineinhalb Babyjahre eingeschoben - mit Geld vom Arbeitsamt." Er bewirbt sich in dieser Zeit, stellt aber schnell fest, dass er in einem unvermittelbaren Alter ist. Was bleibt ihm übrig? Er wird freiberuflicher Journalist und meldet sich beim Arbeitsamt ab. Zunächst bekommt er Überbrückungsgeld. Und legt los. Er baut auf sein Netzwerk aus früheren Medienverbindungen. "Vielerorts sitzt jemand, den ich von früher gut kannte." Das zahlt sich aus. Heute schreibt er für Wirtschaftsblätter, unter anderem das Handelsblatt, für Kundenzeitschriften und Websites. Das Old Boys Network funktioniert. Sein Lieblingsjob aber ist die Arbeit für das Gourmetmagazin Sternklasse. Er ist dort aktuell Autor und Textchef.
changeX hat Parmentier zufällig im Netz entdeckt. "Ich war von wenigen Sachen, aber von denen umso mehr sehr angetan. Insbesondere von Artikeln, die etwas mit dem zu tun haben, was das Leben mir momentan als Lernaufgabe stellt. Quer denken, schräge Fragen stellen, aus dem Trott herauskommen."
Hanno Parmentier: Ein Mann, der sich vom Angestelltendasein spät befreit hat und sich heute in der Unsicherheit pudelwohl fühlt. Obwohl auch ihn - wie alle Selbständige - hin und wieder die nackte Existenzangst überfällt. Eine kleine Vision hat Parmentier übrigens noch: als Musiker irgendwo in einer Band mitzuspielen. Ganz einfach aus Spaß.
"Ich war nie ein Öko. Ich wollte einen vernünftigen Arbeitsplatz, und ich fand das Projekt journalistisch hoch spannend", gibt er heute deutlich zu verstehen. Das alternative Unternehmen zehrt an den Nerven. Stunden- und tagelang diskutiert die Redaktion über die richtige Anzeigenpolitik. Häufig herrscht ein rauer, fast ruppiger Umgangston. Nach fünf Jahren reicht es ihm, und er verlässt das Blatt. Raus aus der Frankfurter linken Szene wechselt Parmentier nach Düsseldorf zur Handelsblatt-Gruppe. Publizistisch in eine andere Welt. Er fängt dort als Lifestyle-Redakteur bei DM an, einem Wirtschaftsmagazin, das damals überaus erfolgreich am Markt agiert. Und gehört bald zur Führungsriege.
Nach der Wende leitet er fünf Jahre die Ost-Ausgabe von DM. Schnell ist das Magazin in den neuen Bundesländern die Nummer eins am Markt. 1995 erklärt Parmentier seiner Verlagsleitung, dass "er das Ost-Magazin journalistisch für erledigt hält, weil die Leser dort nicht mehr eine eigene abgespeckte, sondern die Westausgabe lesen wollen". Das Magazin erscheint fortan als eine Ausgabe. Er wird Ressortchef der Rubrik "Erleben und Genießen". Bis 2003 arbeitet er bei DM, muss aber in den letzten Jahren miterleben, wie das Magazin radikal umgebaut wird: weg von der Serviceorientierung hin zu einem allgemeinen Wirtschaftsmagazin. In diesem Segment aber gibt es enorme Konkurrenz. Die Folge: Die Auflage sinkt dramatisch. Die Redaktion wird abgebaut und nach Frankfurt verlegt. Parmentier steigt aus, auch weil seine Frau im Februar 2003 ein Kind erwartet. Er will nicht zwischen Frankfurt und Düsseldorf pendeln müssen.
"Dann habe ich eineinhalb Babyjahre eingeschoben - mit Geld vom Arbeitsamt." Er bewirbt sich in dieser Zeit, stellt aber schnell fest, dass er in einem unvermittelbaren Alter ist. Was bleibt ihm übrig? Er wird freiberuflicher Journalist und meldet sich beim Arbeitsamt ab. Zunächst bekommt er Überbrückungsgeld. Und legt los. Er baut auf sein Netzwerk aus früheren Medienverbindungen. "Vielerorts sitzt jemand, den ich von früher gut kannte." Das zahlt sich aus. Heute schreibt er für Wirtschaftsblätter, unter anderem das Handelsblatt, für Kundenzeitschriften und Websites. Das Old Boys Network funktioniert. Sein Lieblingsjob aber ist die Arbeit für das Gourmetmagazin Sternklasse. Er ist dort aktuell Autor und Textchef.
changeX hat Parmentier zufällig im Netz entdeckt. "Ich war von wenigen Sachen, aber von denen umso mehr sehr angetan. Insbesondere von Artikeln, die etwas mit dem zu tun haben, was das Leben mir momentan als Lernaufgabe stellt. Quer denken, schräge Fragen stellen, aus dem Trott herauskommen."
Hanno Parmentier: Ein Mann, der sich vom Angestelltendasein spät befreit hat und sich heute in der Unsicherheit pudelwohl fühlt. Obwohl auch ihn - wie alle Selbständige - hin und wieder die nackte Existenzangst überfällt. Eine kleine Vision hat Parmentier übrigens noch: als Musiker irgendwo in einer Band mitzuspielen. Ganz einfach aus Spaß.
Kontakt:
Redaktionsbüro Hanno Parmentier,
Paulusstraße 12,
40237 Düsseldorf
Telefon: 0211-1717355,
Fax: 0211-1717356,
Mobil: 0177-7186698
E-Mail: hanno.parmentier@t-online.de
Redaktionsbüro Hanno Parmentier,
Paulusstraße 12,
40237 Düsseldorf
Telefon: 0211-1717355,
Fax: 0211-1717356,
Mobil: 0177-7186698
E-Mail: hanno.parmentier@t-online.de
Hinweis in eigener Sache:
Wer Interesse hat, auch in dieser Serie zu erscheinen, nimmt bitte Kontakt per E-Mail mit redaktion@changeX.de auf.
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© changeX [16.06.2006] Alle Rechte
vorbehalten, all rights reserved.
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