Der Hunger auf Fleisch

Alles zum Thema "Sein und Fleisch" jetzt in der aktuellen agora42

Fleisch! Das ist ein ganz besonderer Stoff, der unser ganzes Sein betrifft. Wir essen es, wir produzieren es in Massen und, ja, wir handeln uns dadurch eine Menge Probleme ein, sowohl in ökologischer wie auch in moralischer Hinsicht. Die Fleischproduktion wirft zugleich philosophische Fragen nach dem Sein des Menschen im Unterschied zum Tier wie auch nach dem Sinn des Wirtschaftens auf.

agora42_banner_620.jpg

Die Fleischproduktion steht stellvertretend für die Absurditäten der heutigen Wirtschaftsordnung - mit ihr schneiden wir uns ins eigene Fleisch. Statt "food first" gilt heute "money first". Die profitorientierte Art und Weise, wie Nahrung zumeist produziert wird, fügt der Menschheit gleichermaßen gewaltigen wie unnötigen Schaden zu. Tierkörper werden zur seelenlosen Ressource; Menschenkörper unterliegen Optimierungszwängen. Nur wenn ein Museum rohes Fleisch ausstellt - dann schauen wir angewidert weg. 

Eines scheint sicher: Die Tage der industriellen Fleischproduktion sind gezählt. Doch was kommt danach?


Die Themen im Heft


Barbara Unmüßig und Christine Chemnitz von der Heinrich-Böll-Stiftung geben in ihrem Artikel "Der globale Hunger auf Fleisch" einen eindrücklichen Überblick über die Folgen der industriellen Fleischproduktion. 

Melanie Joy, die den Begriff des Karnismus geprägt hat, untersucht die Ideologie des Fleischkonsums: Fleisch zu essen sei dieser Ideologie zufolge "normal, natürlich und notwendig" - doch nichts davon trifft zu. 

Dem Sozialwissenschaftler Michael Kopatz zufolge muss sich der Rahmen ändern, in dem die Fleischproduktion und der Fleischkonsum stattfinden. Die Wirtschaft muss weg vom Wachstumsdogma. 

Dieses Mal findet sich kein Ökonom oder Philosoph im Porträt, sondern - das Schwein. Wie nah und wie fern uns das Schwein ist, darüber schreibt Thomas Macho, Professor für Kulturgeschichte an der Humboldt-Universität. 

Dass die industrielle Tierhaltung - ganz entgegen der Intuition - überhaupt nicht effizient ist, sondern viel zu hohe Kosten für die Allgemeinheit verursacht, darauf macht der Agrarwissenschaftler Felix zu Löwenstein aufmerksam. 


changeX 07.10.2016. Alle Rechte vorbehalten, all rights reserved.

Artikeltags

Artikeltools


Ausgewählte Links zum Thema

nach oben